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Expedition zur Sonne

Expedition zur Sonne

Titel: Expedition zur Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hal Clement
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gelang ihm nur teilweise. Die Kugel spaltete sich an seiner Hand, teilte sich in viele kleine Tropfen, von denen sich einige gehorsam entfernten, einige verdampften und einige weiterhin auf die Zündschnur zuglitten. Keiner der Tropfen entfernte sich allzu weit. Bald hatte der sanfte Luftzug sie wieder unter Kontrolle, und sie trieben auf das Loch zu – und auf Harts Zündschnur.
    Einen Augenblick beobachtete der Saboteur sie in schmerzhafter Unentschlossenheit, doch dann riß er sich zusammen. Mit einem weiteren Fluch packte er den Zündmechanismus, vergewisserte sich, daß er funktionierte, und wandte sich dem Loch in der Tür zu. Es geschah in diesem Augenblick, daß Mayhew sich entschloß, wieder einen Blick auf seinen Gefangenen zu werfen.
    Der Bildschirm war so eingestellt, daß Harts Körper das Loch in der Tür verdeckte. Und da der Spion ihm den Rücken zuwandte, konnte der Beobachter nicht feststellen, was Hart tat. Aber Harts Haltung war so entschlossen, und ein so unübersehbarer Zug von Verbissenheit umgab ihn, daß Mayhew zum Mikrophon griff und befahl, man möge in der Zelle des Gefangenen nachsehen, gerade im selben Augenblick, als Hart das Rad der Zündung drehte.
    Mayhew konnte nicht sehen, was der Mann getan hatte, aber die Folgen seiner Tat waren offensichtlich genug. Der Körper des Saboteurs wurde von der Tür zurückgeworfen, auf die Linse des Beobachtungsgeräts zu, wie eine Fetzenpuppe, der jemand einen Tritt versetzt hatte. Eine orangefarbene Flammenblüte umfloß ihn sekundenlang, und im selben Augenblick wurde der Bildschirm schwarz, als eine schwere Erschütterungswelle die Linse des Beobachtungsgeräts zerschmetterte.
    Mayhew, der an Bewegungen im schwerelosen Raum gewöhnt war, war noch nie in seinem Leben so rasch gelaufen. Floyd und andere Mannschaftsmitglieder versuchten ihm zu folgen, aber sie konnten nicht mit ihm Schritt halten. Als sie Harts Zelle erreichten, sahen sie Mayhew reglos dastehen und auf die Tür starren.
    Es war nicht nötig, den Stahlbarren zu entfernen. Das dünne Metall der Tür war zersplittert, eine Öffnung, die groß genug war, um einen Menschen hindurchzulassen, gähnte darin. Aber es war gewiß, daß Hart von dieser Fluchtmöglichkeit keinen Gebrauch gemacht hatte. Sein Körper klebte an der gegenüberliegenden Zellenwand. Und der jetzt relativ starke Luftzug, den die äußeren Ventilatoren verursachten, bewegte ihn nicht. Floyd ahnte, was den Körper dort festhielt. Aber er wollte lieber nicht genauer hinsehen.
     
    Mayhews Stimme durchbrach das lange Schweigen.
    »Er hat es nicht herausgekriegt.«
    »Aber wieso ist dann das Feuer ausgebrochen?«
    »Nun – das einzige brennbare Material in dieser Zelle war die Flüssigkeit aus dem Feuerzeug. Um sich so zu entzünden, muß sie fast ganz verdampft sein und sich mit genau der richtigen Luftmenge vermischt haben, was in einem solchen Raum sehr gut möglich war. Ich verstehe nur nicht, warum er alles hinausgelassen hat.«
    »Er hat Teile des Feuerzeugs verwendet«, stellte Floyd fest. »Der lose Brennstoff war möglicherweise nur ein Nebenprodukt seiner Aktivitäten. Er war sogar noch dümmer als ich. Ich brauchte lange genug, um zu erkennen, daß Feuer Luft zum Brennen braucht – und keine Konvektionsströmung entwickelt, die es mit Sauerstoff versorgt, wenn es keine Schwerkraft gibt.«
    »Genauer gesagt, wenn es kein Gewicht gibt«, wandte Mayhew ein. »Wir sind noch im Schwerkraftfeld der Erde, aber im freien Fall. Konvektionsströme entstehen, weil das erhitzte Gas leichter pro Volumeneinheit ist als das andere und deshalb steigt. Ohne Gewicht und ohne oben oder unten sind solche Luftströme unmöglich.«
    »Jedenfalls muß er geglaubt haben, wir wollen ihn mit unbrennbaren Flüssigkeiten zum Narren halten.«
    »Die Menschen werden in einem beständigen Schwerkraftfeld geboren und wachsen darin auf«, sagte Mayhew langsam. »Und sie betrachten all die Manifestationen dieses Schwerkraftfelds als selbstverständlich. Es ist sehr schwer, alle Konsequenzen vorherzusehen, die sich ergeben, wenn man auf die Schwerkraft verzichtet. Ich bin hier schon seit Jahren, beinahe ohne Unterbrechung, und immer noch glaube ich, daß hier eine Schwerkraft existiert, wenn ich übermüdet bin oder gerade aufwache.«
    »Sie hätten einen Raumfahrer schicken sollen. Der hätte den Auftrag vielleicht besser erledigt als dieser Bursche.«
    »Wie hätte er denn die Station betreten sollen? Ein Mann ist entweder ein Raumfahrer oder

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