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Expedition zur Sonne

Expedition zur Sonne

Titel: Expedition zur Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hal Clement
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aber nicht den Zusammenhang erkennen. Die Anlagen selbst sahen auch bei einer näheren Inspektion unbeschädigt aus, und der Student selbst konnte sie unmöglich leer gegessen haben, auch nicht bei einem Riesenhunger. Natürlich, die Sklaven könnten – aber vorläufig wollte er den Jungen noch nicht beschuldigen, daß er seine Sklaven zu wenig unter Kontrolle hatte. Es war ihnen nicht einmal erlaubt, sich einer Kulturanlage zu nähern, und erhielten ihre Essensration von ihrem Master.
    Die Anlagen waren ziemlich groß, obwohl sie nicht die größten des Systems waren. Die festen Massen lagen unter Schleiern von Wasserstoffverbindungen. Vergebens suchten die Sinne des Aufsehers nach den komplizierten Verbindungen, die die bevorzugte Nahrungsart seiner Gattung darstellten. Verschiedene kleinere Anlagen umgaben die größeren, aber auf keiner entdeckte er die leichten gasförmigen oder flüssigen Elemente, die für die Eßkulturen erforderlich waren.
    Die nächste Anlage sah sehr interessant aus, wenn er schon sonst nichts Bemerkenswertes daran entdecken konnte. Im Gegensatz zu den anderen besaß sie einen Halo von kleinen Partikeln, die über der Atmosphäre schwebten. Sowohl auf der Oberfläche als auch in der Atmosphäre gediehen die Kulturen. Der Aufseher blieb stehen. Wieder einmal mußte er zugeben, daß der Junge seine Sache gar nicht so schlecht gemacht hatte.
    Sein Ärger kühlte sich ab, während er seine Inspektion der Anlage fortsetzte, hie und da Probemuster mitnahm und gelegentlich von den Kulturen kostete. Als er die Grenzen der Atmosphäre erreichte, hatte er bereits zu seinem normalen Temperament zurückgefunden.
    Er schwebte in der umgekehrten Umlaufbahn rund um die Anlage zurück, und da wurde seine Aufmerksamkeit von einem kleinen Objekt gefangengenommen, daß außerhalb seiner Flugbahn lag.
    Physikalisch gesehen war nichts Bemerkenswertes daran. Das Objekt schien leichter zu sein als sein eigener Körper. Eine nähere Inspektion ergab, daß es sich ebenfalls in einer Umlaufbahn um den Zentralstrahler befand, wie alle Anlagen der Farm. Manchmal waren seine Umrisse klar, manchmal verwischten sie sich. Es strahlte ein Licht in anscheinend bedeutungslosen Mustern aus. Obwohl der Aufseher nichts Bemerkenswertes an dem Objekt erkennen konnte, nahm es seine Aufmerksamkeit gefangen, was ihn verwirrte. Obwohl es abseits von seinem gewählten Kurs lag, beschloß er, es genauer in Augenschein zu nehmen, und schwang darauf zu. Der Student hatte keine Freunde oder Mitarbeiter erwähnt ...
    Allmählich wurden die Einzelheiten deutlicher erkennbar, und die Laune des Aufsehers verschlechterte sich zusehends. Es gefiel ihm nicht, was er da sah, aber es wurde immer klarer.
    »Hilfe! Bitte, Master! Hilfe!«
     
    Dieses verletzte oder sterbende Ding da war ein Sklave. Ein Sklave innerhalb der Grenzen der Farm, wo er ohne Aufsicht eigentlich nicht sein durfte. Ein Sklave, der gewagt hatte, ihn um Hilfe zu bitten!
    »Was tust du hier?« Der Aufseher sandte die Frage per Richtstrahl zu der offensichtlich hilflosen Kreatur. »Hast du dieses Gebiet ohne Befehl betreten?«
    »Nein, Master ... Es wurde mir, befohlen.«
    »Von wem? Was ist mit dir passiert? Drück dich etwas klarer aus!«
    »Von ... Ich kann nicht! Master, helfen Sie mir!« Der Halo des Sklaven flackerte, als die Strahlensprache immer erregter wurde.
    Obwohl der Aufseher solchen Wesen für gewöhnlich aus dem Weg ging, erkannte er, daß er hier helfen mußte, wenn er etwas erfahren wollte. Er unterdrückte seine Abneigung und bewegte sich auf den Sklaven zu, um seine Verletzungen zu untersuchen. Er erwartete, das Ergebnis starker Ionen-Schläge vorzufinden, aber das, was er jetzt sah, ließ ihn seinen Ärger vergessen.
    Der Körper der unglücklichen Kreatur war gefleckt, durchfurcht von einem Muster runder Löcher, wie sie der Aufseher noch nie gesehen hatte. Er kannte die länglichen Narben, die von Ionen-Schlägen herrührten und die breiten Flecken, die entstanden, wenn seine Leute zu nahe an die Sonne herankamen und diese ein Stück der Körperoberfläche wegbrannte. Aber diese Körpermale sahen aus, als sei der Sklave in einen Regen von Körnern aus fester Substanz geraten.
    Ein lächerlicher Gedanke, natürlich! Der dümmste Sklave konnte einem gelegentlichen Stein- oder Metallpartikelschlag, wie er in der interstellaren Leere vorkam, ausweichen. Die Sklaven hatten ja dieselbe Sinnesausrüstung und dieselben physischen Kräfte wie die Masters. Bei

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