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Expedition zur Sonne

Expedition zur Sonne

Titel: Expedition zur Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hal Clement
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betragen. Ich glaube kaum, daß dir das gelungen ist.«
    »Nein. Ich dachte auch nicht, daß das nötig sei. Ich glaubte, daß die Anlage selbst die Energie ohne ernsthaften Verlust aufbringen könnte.«
    »Ich verstehe«, lautete der Kommentar. »Weiter!«
    »Nun – ich ging also hinein und stellte eine konvertierte Reaktion ein. Ich löste sie, so gut ich konnte, an der Vorderseite der Anlage aus, obwohl das ein bißchen schwierig war – das Ding drehte sich wie wild. Vielleicht war das der Grund, warum zuviel Energie frei wurde. Oder vielleicht war die Kugel auch nicht so schwer, wie ich angenommen hatte.«
    »Du meinst, du wußtest nicht, wie schwer sie war? Ist etwas mit deinem Verstand nicht in Ordnung? Wie alt bist du eigentlich?«
    »Fünfzehn.« Der mürrische Ton, der verschwunden war, als der Junge sich bei seiner Erzählung erwärmt hatte, kehrte wieder. Der Klassenaufseher bemerkte es und erkannte, daß er vielleicht zu wenig taktvoll gewesen war. Aber unter diesen Umständen fühlte er sich berechtigt, ein wenig seine Emotionen zu zeigen.
    »Fünfzehn Jahre auf welcher Skala?«
    »Auf der galaktischen.«
    »Hm. Weiter.«
    »Der Großteil der Kugel verflüchtigte sich, und was sich nicht verflüchtigte, wurde völlig aus dem Schwerkraftbereich dieses Systems geschleudert. Der Rest, nun, der kreist immer noch um das Heizzentrum, in verschiedenen Bahnen, aber man kann nicht mehr viel damit anfangen.«
     
    Eine Pause trat ein, während die beinahe nutzlose äußerste Anlage den Raum zwischen den beiden Gesprächspartnern durchlief, weit weg von der glühenden Gaskugel, die sie mit unwiderstehlichen Schwerkraftfingern festhielt. Der Aufseher kochte nicht direkt vor Zorn. Das war schwierig für einen Körper, der größtenteils aus Methan und Sauerstoff nahe dem absoluten Nullpunkt bestand – aber sein Temperament siedete. Nach einer Weile sprach er wieder.
    »Fangen wir also noch einmal von vorn an. Du hast einen Sklaven geschickt, mit der Nachricht, daß du die Gewalt über deine Farm verloren hast, und mit der Bitte um Rat. Hast du etwa so viel Zeit damit verbracht, eine deiner Anlagen zu zerstören, daß die anderen Gewächse entwickeln konnten, die dir nicht schmecken? Ich habe das Gefühl, meine Sympathie für dich wird immer geringer.«
    »Nein – es ist nicht so, daß ich das Zeug nicht mag. Aber ich kann es nicht essen.« Der Junge war nun ebenfalls wütend. Der Aufseher schluckte und konnte es nicht mehr vermeiden, daß sein letzter Rest von Beherrschung schwand.
    »Du kannst es nicht essen? Das ist natürlich sehr schlimm. Du erlaubst sicher, daß ich mir ein Probemuster dieser abstoßenden Chemikalie mitnehme – oder vielleicht bist du so freundlich und zeigst mir, womit du dich die ganze Zeit ernährt hast. In dieser Gegend fliegt kaum genug herum, um dich satt zu kriegen – und deine ganze Sklavenherde. Womit hast du die denn gefüttert? Vielleicht solltest du einen anderen diese Farm übernehmen und dich auf einen Forschungsjob auf einer Treibwolke versetzen lassen. Dann kannst du dir dein Essen aus einem Schleier frei schwebender Atome zusammensuchen. Ach, diese Jugend!«
    »Ich habe von den Ammoniakanlagen gegessen. Und die Sklaven auch.«
    »Sehr gut. Dann sehe ich mir jetzt einmal deine Wasserkultur an. Dort scheinst du ja Schwierigkeiten zu haben. Du mußt nicht mitkommen, ich kenne den Weg. Der dritte Platz, vom Strahler aus gerechnet.« Er wandte sich abrupt ab und wartete gar nicht auf eine Antwort.
    Und der Student setzte auch gar nicht zu einer Entschuldigung an. Er ließ ihn ohne ein Wort der Warnung gehen.
    Natürlich machte es keinen Unterschied, ob er gesprochen hatte oder nicht. Der Aufseher war verärgert und hätte vielleicht gar nicht auf ihn gehört. Seine Aufmerksamkeit teilte sich zwischen seiner eigenen Wut und dem Zustand der verschiedenen Plätze, während er sich dem Zentralstrahler näherte. Nur langsam ebbte sein Ärger ab.
     
    Er mußte zugeben, daß es in den Außenanlagen zu kalt für chemische Aktionen war, außer für Lebensprozesse, die aber zu langsam abliefen, um nützlich zu sein. Die Tatsache, daß der Junge alles nur Erdenkliche angestellt hatte, um Wachstum zu erreichen, sprach für ihn. Eine Gewächsanlage schwang vorbei, ganz langsam.
    Die nächsten beiden, die er entdeckte, entbehrten jeden brauchbaren Wachstums. Er erinnerte sich, daß der Student zugegeben hatte, dies könne ein indirektes Resultat seines Experiments sein. Der Aufseher konnte

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