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Extrem: Die Macht des Willens (German Edition)

Extrem: Die Macht des Willens (German Edition)

Titel: Extrem: Die Macht des Willens (German Edition)
Autoren: Norman Bücher
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Ich habe für mich ein festes Limit gesetzt, das mich davor schützt, mich zu übernehmen. Mein Ziel ist es, ein ausgeglichenes Leben zu führen. Dazu gehören für mich mein Sport und meine Abenteuer genauso wie mein Unternehmerdasein und meine Familie. Ich kenne einige Menschen, die jeden Tag vierzehn oder sechzehn Stunden arbeiten. Das mache ich manchmal auch. Nur: Ich gönne mir auch wieder genügend Erholungsphasen dazwischen.
    Vor Kurzem besuchte ich eine Netzwerk-Veranstaltung in Karlsruhe. Dort wurde ein namhafter Jungunternehmer zu seiner Karriere und seinem Unternehmen befragt, was ich sehr spannend fand. Er erzählte, wie er sein Informatik-Studium abgebrochen und sich mit 23 Jahren in der IT-Branche selbstständig gemacht hatte. Für den Aufbau seines Unternehmens hatte er auf sehr viel verzichten müssen: keine Partys, sieben Tage die Woche arbeiten und kein einziger Urlaub. Er habe in den letzten Jahren deutlich an Gewicht zugelegt, weil ausreichende Bewegung einfach nicht mehr möglich war. Diese totale Hingabe und volle Konzentration auf eine Sache bewundere ich wirklich. Hut ab vor solchen Menschen, die vor Leidenschaft nur so sprühen und ihre Berufung gefunden haben. Ich fragte mich bei diesem Gespräch immer wieder: War der Preis, den er für sein Unternehmen bezahlen musste, nicht zu hoch? Als er abschließend nach seinen mittel- und langfristigen Zielen befragt wurde, antwortete er ganz spontan: „Wir wollen wachsen und die Nummer eins in Europa werden.“ Er nannte eine bestimme Umsatzgröße und strahlte über beide Ohren. Auch diese Aussage gab mir zu denken. Muss es immer höher, schneller, besser, weiter und mehr sein? Gerade als leistungsorientierter Mensch muss man sich immer wieder nach den eigenen Grenzen fragen. Wo liegt die persönliche Grenze? Wann ist es genug?
    Mit dieser Frage setzte sich auch der britische Autor John Naish in seinem Buch „Genug – Wie Sie der Welt des Überflusses entkommen“ auseinander. Naish war selbst ein Workaholic gewesen und hatte kurz vor einem Burnout gestanden. Er entschied sich daraufhin zu einem radikalen Kurswechsel, was bedeutet, dass er heute ohne Mobiltelefon, ohne Fernsehgerät und ohne größere materielle Dinge auskommt. Er verlässt sein Büro heute immer pünktlich. Sein Buch und seine Einstellung gaben mir zu denken. Das Thema der eigenen Grenzen lässt sich nicht nur im Leistungskontext betrachten, sondern gilt für sämtliche Lebensbereiche, allen voran im materiellen Bereich. Wir leben doch heute in Europa in einer Überflussgesellschaft. Uns allen geht es fast ausnahmslos gut. Wir besitzen ein komfortables Zuhause, haben ein Auto, ein Fernsehgerät, einen Computer und so weiter. Uns fehlt es materiell an nichts. Doch anstatt uns daran zu erfreuen und damit zufrieden zu leben, wird noch ein zweites oder drittes Auto angeschafft, ein noch größerer Fernseher gekauft oder in ein noch moderneres Handy investiert. Man erhofft sich dadurch Zufriedenheit und Glück zu erfahren. Doch Glück kann man sich nicht kaufen. Die Menschen in den westlichen Industrienationen investieren sehr viel Zeit und Energie, Geld zu verdienen und materielle Güter anzuhäufen. Der Lebensstandard nimmt dabei stetig zu, doch gleichzeitig reduziert sich die Zeit, diese Dinge bewusst wahrnehmen und auch genießen zu können. „Ich gebe die nächsten zehn Jahre in meinem Job so richtig Gas und dann fange ich an das Leben zu genießen“, lautet dabei das Motto.
    Einfach zu sein, als immer nur zu tun, ist eine Botschaft, mit der ich mich gut anfreunden kann. Wie oft genießen wir unser Leben, unsere Erfolge und das Erlebte? Viel zu selten, oder? Ich will Sie damit nicht auffordern, sich auf Ihren Lorbeeren auszuruhen und gar nichts mehr zu tun. Das ist sicherlich der falsche Weg. Natürlich müssen wir zunächst etwas tun, um auch etwas zu erreichen, überhaupt keine Frage. Was halten Sie davon, für sich selbst sinnvolle Grenzen zu finden und diese einzuhalten? Sich immer wieder selbst herauszufordern und trotzdem das Erreichte zu genießen? Genug zu arbeiten und trotzdem Zeit für Zufriedenheit übrig zu haben? Sich körperlich zu verausgaben und danach wieder Zeit für die Erholung zu gönnen? Ob körperliche, mentale, materielle oder ideelle Grenzen: Die Frage nach dieser individuellen Grenze lässt sich auf sämtliche Lebensbereiche übertragen.
    Unter „break your limits“ verstehe ich nicht, kopflos und um jeden Preis seine persönlichen Grenzen zu
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