Extrem: Die Macht des Willens (German Edition)
schrieb das Wort Lebensplan groß darauf und skizzierte mir meine Lebensziele und Lebensaufgaben. In der Mitte stand ganz groß „Norman Bücher: Erfolgs- und Motivationscoach“. Ich erstellte intuitiv eine Übersicht, die für mich mein Leben bedeutete. Zum ersten Mal in meinem Leben beschäftigte ich mich mit meinen Werten, Überzeugungen und Glaubenssätzen und fragte mich: Was ist für dich wirklich wichtig im Leben? Wie und nach welchen Grundsätzen willst du leben? Welche Stärken besitzt du? Welche Eigenschaften hast du immer schon gut beherrscht? Mir war zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht bewusst, was es bedeutet, hauptberuflich als Redner und Trainer zu arbeiten. Ich wollte einfach meine Erfahrungen aus dem Extremsport an andere Menschen weitergeben. Dies stellte meine Vision dar. Ob als Trainer, Coach, Redner oder alles zusammen – das war mir in diesem Moment noch nicht so richtig klar.
Das Thema Motivation und persönlicher Erfolg zog mich immer mehr in den Bann. Ich vertiefte mich in dieses Thema und lernte alles darüber, was es gab. Ich eignete mir auf verschiedensten Wegen all das an, was ich benötigte, um mein Vorhaben zu starten. Neben dieser konkreten und für mich begeisterten Lebensvision erkannte ich aber auch sehr schnell, dass noch ein sehr langer und beschwerlicher Weg vor mir lag. Was ich jedoch dringend benötigte, war ein Job, mit dem ich Geld verdiente und dadurch meine Selbstständigkeit aufbauen konnte. Ich hatte das Glück, bei einer Unternehmensberatung, bei der ich schon zu Studienzeiten beschäftigt war, wieder arbeiten zu können. Am 1. März 2007 fing ich als Consultant dort an. Es war für mich ein harter Schritt, wieder eine Aufgabe anzutreten, für die ich mich nicht richtig begeistern konnte. Jetzt hatte ich jedoch meine Lebensvision immer im Hinterkopf. Und diese beflügelte mich. Zu dieser Zeit übte ich mehr oder weniger zwei Jobs zur gleichen Zeit aus. Den offiziellen als Unternehmensberater und den verdeckten als angehender Coach, Trainer und Redner. Ganz nebenbei betrieb ich weiterhin sehr intensiv meinen Laufsport.
Als nächsten Schritt begann ich, Vorträge von bekannten Rednern zu besuchen. Ich schaute mir ihren Präsentationsstil, ihre Vortragsweise und ihre Inhalte an. Das Thema „Extrem“ und „Grenzerfahrung“ gab es schon auf dem Markt, wenngleich wirklich professionelle Redner zu diesem Thema meiner Ansicht nach eher selten zu finden waren. Die Kunst ist es, in den Impulsvorträgen den Zuhörern einen wirklichen Nutzen zu bieten und sich nicht nur als der erfolgreiche Sportler darzustellen. Diese Nutzenkommunikation in den Vorträgen war meine Intention und Chance. Dadurch konnte ich mich von anderen Extremsportlern, die ebenfalls als Speaker arbeiten, unterscheiden. Davon inspiriert begann ich selbst die ersten Inhalte für meinen eigenen Vortrag zusammenzustellen. Ich suchte nach einer Möglichkeit mich rede- und präsentationstechnisch zu verbessern. Im Anhang eines Rhetorikbuchs las ich zum ersten Mal den Namen „Toastmasters“. „Toastmasters“ ist eine weltweite Organisation, die sich mit dem Thema Reden befasst und besteht aus Tausenden von Rede-Clubs auf der ganzen Welt. Es existierte auch einer in meiner Heimatstadt Karlsruhe. Nach meinem ersten Besuch war ich gleich Feuer und Flamme und trat dem Club bei. Die Art und Weise, wie man in diesem Club seine rhetorischen Fähigkeiten verbessern konnte, sagte mir sofort zu. Bei jedem Treffen gibt es eine Agenda, die ein striktes Zeitfenster vorsieht. Es werden unterschiedliche Reden gehalten: vorbereitete Reden, Stegreifreden und Bewertungsreden. Man hat also immer die Möglichkeit, zu reden und sich auf diese Weise weiterzuentwickeln. Jedem, der reden oder besser reden lernen möchte, kann ich Toastmasters empfehlen.
Ein weiteres Schlüsselerlebnis markierte mein allererster Vortrag, den ich am 18. Januar 2008 hielt. In einem kleinen Clubhaus einer Gaststätte referierte ich über meine sportlichen Abenteuer. Dank eines guten Freundes hatte ich es geschafft, meine Bilder in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen und das Ganze auch musikalisch zu untermalen. Die Nacht zuvor hatte ich kein Auge zugemacht. Ich war einfach zu nervös, um zu schlafen. Angespannt und mit einer großen Portion Lampenfieber stand ich dann am darauffolgenden Abend in der Gaststätte und erzählte von meinen Erlebnissen. Ausgehend von meinen sportlichen Erfahrungen schlug ich immer wieder die Brücke zu Berufs- und
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