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Extrem: Die Macht des Willens (German Edition)

Extrem: Die Macht des Willens (German Edition)

Titel: Extrem: Die Macht des Willens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norman Bücher
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mich jemand mit Alkohol betäubt. Erst nach gut neunzig Minuten besann ich mich wieder und rannte die letzten Meter wie ein Besessener ins Ziel. Dabei konnte ich zwischen Traumwelt und Realität nicht so ganz unterscheiden. Ich lief die letzten Meter wie in Trance und benötigte insgesamt fast 43 Stunden für diesen Lauf. Fehler sind gut und wichtig im Leben, aber man sollte sie nur einmal machen. Ich lernte aus dieser Erfahrung, legte ein Jahr später beim gleichen Lauf nach drei Viertel des Rennens eine geplante Schlafpause von dreißig Minuten ein und konnte den Lauf ohne größere Probleme erfolgreich beenden.
    Was ich bei diesem Lauf wirklich gelernt habe, war, wie wichtig Pausen und Erholungsphasen sind. Wie viele Pausen gönnen Sie sich in Ihrem Alltags- und Berufsleben?

Bewegung ist Leben
    Bewegung ist ein menschliches Grundbedürfnis. Der Mensch ist zum Bewegen bestimmt. Früher waren wir Jäger und Sammler und sind stundenlang zu Fuß unterwegs gewesen. Diese genetische Veranlagung ist uns nach wie vor geblieben. Das Problem ist jedoch, dass unser Bewegungsdrang merklich zurückgegangen ist, und auch das Erfordernis sich zu bewegen, hat deutlich abgenommen. Aufgrund sitzender Tätigkeiten und steigenden Komforts bewegt sich der Mensch durchschnittlich pro Tag nur noch 25 Minuten. Ich finde diese Zahl erschreckend. Der Aachener Gesundheitsforscher Michael de Toja beklagt, dass ein Mensch, der sich morgens duscht, quantitativ mehr Muskeln aktiviert als den übrigen Tag im Büro! Lassen Sie sich diesen Satz einmal auf der Zunge zergehen. Tatsächlich gehen wir durchschnittlich nur noch knapp 1.000 Schritte am Tag anstatt der notwendigen 10.000. Ich sehe die Bewegungsaktivitäten eines „Schreibtischtäters“ häufig während meiner Tätigkeit als Coach. Wenn ich bei meinen Kunden den Tagesablauf analysiere, erhalte ich sehr oft folgende Erkenntnis: Morgens aufstehen, dann wird im Sitzen gefrühstückt. Anschließend fährt man mit dem Auto oder mit der Bahn zur Arbeit. Die primäre Tätigkeit dabei: Sitzen. Dann verbringt man den Großteil des Tages im Büro, ebenfalls überwiegend im Sitzen. Wenn Feierabend ist, setzt man sich wieder ins Auto oder in die Bahn und fährt nach Hause. Dort angekommen, wird zunächst zu Abend gegessen, ebenfalls im Sitzen. Weil man einen anstrengenden Arbeitstag hatte, belohnt man sich schließlich noch mit einem gemütlichen „Fernseh-Couch-Chips-Abend“. Sie ahnen schon: ebenfalls im Sitzen.
    Bewegung ist im Tagesplan vieler Menschen gar nicht mehr inbegriffen, weil der Faktor Bewegung häufig eine nur untergeordnete Priorität hat. Mein Vater fährt beispielsweise fast jeden Tag mit dem Rad ins Büro. Eine Strecke umfasst dabei siebzehn Kilometer. Das ist für ihn als Ausdauersportler Normalität und gehört zu seinem festen Alltag. Über diese Gewohnheit denkt er nicht mehr nach. Das für mich Erschreckende dabei ist, dass manche seiner Kollegen diese sportliche Aktivität als „extrem“ bezeichnen, nach dem Motto: „Wie kannst du nur so eine enorme Distanz mit dem Rad fahren und anschließend noch arbeiten?“ Das finde ich bedenklich.
    Bewegung ist für viele Menschen einfach nicht wichtig. Die Folgen des Bewegungsmangels sind allgemein bekannt: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Übergewicht und Rückenschmerzen, um nur ein paar zu nennen. Gerade Letzteres ist für mich ein Phänomen. In Deutschland klagen sehr viele Menschen über Rückenschmerzen, doch dort, wo der Rücken stark belastet wird, gibt es fast keine Rückenprobleme. In Nepal, wo ich im Oktober 2009 vier Wochen verbringen durfte, sah ich viele Menschen, die tagtäglich schwere Lasten auf ihrem Rücken trugen. Als Hilfsmittel benutzten sie dabei ein Stirnband, um die schwere Last transportieren zu können. Nepalesische Ärzte erzählten mir, dass nur die wenigsten über Rückenschmerzen klagten. Dies bestätigt wieder die These, dass der menschliche Körper zur Bewegung gemacht ist. Nicht das stundenlange Sitzen, sondern die Bewegung entspricht der Natur des Menschen.
    Deutschland ist schon seit längerem Europameister in der „Disziplin Übergewicht“. Unsere Gesellschaft besteht aus den dicksten Menschen in ganz Europa. Laut der ersten deutschen Verzehrsstudie aus dem Jahr 2008 sind zwei Drittel der Männer und mehr als die Hälfte der Frauen übergewichtig oder fettleibig. Diese Erkenntnis finde ich mehr als bedenklich. Wie will denn jemand Leistung erbringen, wenn er sich mit Fastfood und Cola den

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