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Extrem: Die Macht des Willens (German Edition)

Extrem: Die Macht des Willens (German Edition)

Titel: Extrem: Die Macht des Willens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norman Bücher
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effektives Training. Heute steht bei mir das Trampolin in meinem Büro, um immer wieder zwischendurch zum Einsatz zu kommen. Oder ich habe es mir beispielsweise angewöhnt, wenn ich im Büro arbeite, immer wieder meine Position zu verändern. Wenn ich stundenlang vor meinem Rechner sitze, merke ich, dass ich müde werde und besonders meine Schulter- und Nackenmuskulatur in Mitleidenschaft gezogen werden. Dann nehme ich einfach meinen PC, gehe an mein Stehpult und arbeite im Stehen weiter. Sofort fühle ich mich wieder deutlich energiegeladener als zuvor. Es sind die kleinen, einfachen Dinge, die in meinen Augen zu einem verbesserten Körpergefühl und einem höheren Energielevel beitragen können.
    Kennen Sie das auch? Sie haben es sich auf Ihrer Couch bequem gemacht und wollen ein anspruchsvolles Buch lesen. Sie liegen mehr als Sie sitzen, Ihr Kopf hängt nach vorne und Ihre Schultern fallen nach vorne ab. Was ist das Ergebnis? Sie fühlen sich nach kurzer Zeit müde und wollen schlafen gehen. Nun stellen Sie sich die gleiche Situation, mit dem gleichen Buch, aber eine andere Körperhaltung vor: Sie befinden sich dieses Mal an Ihrem Schreibtisch, Sie sitzen aufrecht und kerzengerade, Ihre Schultern sind zurückgezogen und Sie ziehen Ihren Bauch rein und strecken Ihre Brust heraus. Was ist das Ergebnis? Sie sind energiegeladen und konzentriert, richtig? Ich finde es faszinierend, wie man mit ganz einfachen Mitteln seinen momentanen Zustand und damit sein Verhalten beeinflussen kann.

Anspannung und Entspannung −
auf das Gleichgewicht kommt es an
    Ich werde nach meinen Vorträgen immer wieder gefragt: Ist es nicht gesundheitsschädigend, wenn du so viel läufst? Das kann doch nicht gesund sein, oder? Ich antworte dann immer: „Das kommt ganz drauf an.“ Die meiste Zeit, besonders während der Trainingsphasen, halte ich das Langstreckenlaufen für ungemein gesund, wenn man es versteht, auf seinen Körper zu hören. Die Dosis macht bekanntlich das Gift. Beim Laufen „tötet“ die Geschwindigkeit und nicht die Strecke. Es ist ein himmelweiter Unterschied, ob ich bei einem Marathon an mein Limit gehe oder ob ich ihn ganz langsam mit nur sechzig Prozent meiner maximalen Leistungsfähigkeit laufe. Nur: Wenn ich 166 Kilometer nonstop um den Mont Blanc laufe, ist es ab einem gewissen Punkt für meine Gesundheit sicherlich nicht mehr förderlich. Da bin ich ganz offen und ehrlich zu Ihnen. 166 Kilometer, 9.400 Höhenmeter bergauf- und vor allem 9.400 Höhenmeter wieder bergabzulaufen, stellt besonders für den passiven Bewegungsapparat, also Gelenke, Sehnen und Bänder, eine enorme Belastung dar. Auf jedem Schritt bergab schlägt das Zigfache des eigenen Körpergewichts auf die Gelenke und Sehnen. Hinzu kommt, dass es keine breiten, asphaltierten Wege sind, sondern schmale Bergpfade und nasse Geröllpisten, auf denen man teilweise in völliger Dunkelheit läuft. Das birgt natürlich eine enorme Verletzungsgefahr. Mir ist das vollkommen bewusst und ich gebe diese Risiken auch offen zu. Ich würde auch nicht jedem Menschen empfehlen, solche extremen sportlichen Dinge zu machen. Doch: Ist es gesünder, wenn man jeden Tag zehn Stunden sitzend an seinem Schreibtisch verbringt und permanent auf seinen Bildschirm starrt? Ist es gesundheitsfördernder, wenn man sich so gut wie gar nicht mehr bewegt? Ist es besser für unseren Körper, wenn man fast jede Strecke mit dem Auto zurücklegt und lieber passiv Sport konsumiert, als aktiv Sport treibt? Vor diesem Hintergrund gehe ich lieber (lange) laufen, auch wenn ich dabei ein erhöhtes Verletzungsrisiko in Erwägung ziehen muss. Ehrlich gesagt, komme ich lieber durch ein „Zuviel“ an Laufen und Sport um, als durch ein „Zuviel“ an Sitzen und Nichtstun. Die entscheidende Frage für mich lautet: Wie kann ich diese extremen Belastungen, die ich bei meinen sportlichen Abenteuern jeweils erfahre, kompensieren?
    Wenn ich diese Frage vor dem Hintergrund meines Trainings betrachte, muss ich verschiedene Faktoren bedenken. Während der Vorbereitung auf ein großes Laufprojekt laufe ich nicht nur dreißig Minuten. Ich bin dann manchmal sieben oder acht Stunden am Stück unterwegs, wenn ich eine lange Trainingseinheit absolviere. Dadurch komme ich in der Woche schon einmal auf ein Pensum von 150 bis 180 Kilometern. Nicht selten stehen dann bei mir am Wochenende die sogenannten „Doppeldecker“ auf dem Trainingsplan, also ein Marathon am Samstag und einer am Sonntag. Durch diese

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