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Fabelheim: Roman (German Edition)

Fabelheim: Roman (German Edition)

Titel: Fabelheim: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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sie zurückzuverwandeln. Was auch der Grund ist, warum ich diesen Gedanken zu Ende bringen muss: Das unbefugte Betreten eines Ortes, an dem ihr euch nicht aufhalten dürft, kann bereits einen Bruch der Regeln darstellen. Es gibt geografische Grenzen, innerhalb derer gewisse Wesen zulässig sind und andere Wesen, darunter Sterbliche, es nicht sind. Diese Grenzen sind die einzige Möglichkeit, die dunkleren Geschöpfe hierzubehalten, ohne einen Aufruhr zu verursachen. Wenn ihr an Orte geht, an denen ihr nichts zu suchen habt, könntet ihr die Tür für grimmige Vergeltung von mächtigen Feinden öffnen.«
    »Also dürfen nur gute Geschöpfe den Garten betreten«, sagte Kendra.
    Opa wurde sehr ernst. »Keins dieser Geschöpfe ist gut. Nicht auf die Weise gut, wie wir das Wort definieren würden. Keins der Geschöpfe ist ungefährlich. Moral ist vor allem eine Besonderheit der Sterblichen. Die besten Geschöpfe hier sind lediglich nicht böse.«
    »Die Feen sind nicht ungefährlich?«, fragte Seth.
    »Sie wollen niemandem schaden, sonst würde ich sie nicht im Garten dulden. Ich nehme an, sie sind zu guten Taten fähig, aber sie würden sie normalerweise nicht aus den richtigen Gründen tun, nicht aus den Gründen, die wir für die richtigen halten würden. Nehmt zum Beispiel die Wichtel. Sie reparieren nicht alles und machen überall Ordnung, weil sie den Menschen helfen wollen. Sie tun es, weil sie einfach gern Dinge reparieren und Ordnung machen.«
    »Reden Feen?«, fragte Kendra.
    »Nicht viel mit Menschen. Sie haben eine ganz eigene Sprache, obwohl sie nur selten miteinander sprechen, es
sei denn, um sich gegenseitig zu beleidigen. Die meisten lassen sich nie dazu herab, eine menschliche Sprache zu benutzen. Ihrer Meinung nach ist alles unter ihrer Würde. Feen sind eitle, selbstsüchtige Geschöpfe. Dir ist vielleicht aufgefallen, dass ich alle Springbrunnen und Vogeltränken draußen geleert habe. Wenn sie voll sind, versammeln sich die Feen, um den ganzen Tag ihr Spiegelbild anzustarren.«
    »Ist Kendra eine Fee?«, fragte Seth.
    Opa biss sich auf die Unterlippe und starrte auf den Boden, wobei er offensichtlich versuchte, ein Lachen zu unterdrücken. »Wir hatten einmal einen Spiegel draußen, und sie haben ihn wieder umgedreht, als er mit der Rückseite nach oben lag«, sagte Kendra, die bewusst sowohl die Bemerkung als auch die Reaktion ignorierte. »Ich habe mich gefragt, was zum Teufel da los war.«
    Opa kriegte sich wieder ein. »Genau die Art von Treiben, die ich zu vermeiden versucht habe, indem ich die Vogelbäder geleert habe. Feen sind unglaublich eingebildet. Außerhalb eines Refugiums wie diesem erlauben sie nicht einmal, dass ein Sterblicher einen Blick auf sie wirft. Da es für sie der Gipfel der Wonne ist, sich selbst anzusehen, verwehren sie den anderen das Vergnügen. Die meisten Nymphen haben die gleiche Mentalität.«
    »Warum ist es ihnen hier egal?«, fragte Kendra.
    »Es ist ihnen keineswegs egal. Aber sie können sich nicht verstecken, wenn ihr ihre Milch trinkt, daher haben sie sich widerstrebend daran gewöhnt, dass Sterbliche sie sehen. Ich muss manchmal lachen. Die Feen tun so, als würde sie es nicht scheren, was Sterbliche über sie denken, aber versucht mal, einer ein Kompliment zu machen. Sie wird erröten, und die anderen werden sich um
euch scharen, bis sie an die Reihe kommen. Man sollte glauben, es müsste ihnen peinlich sein.«
    »Ich finde sie hübsch«, bemerkte Seth.
    »Sie sind zauberhaft!«, stimmte Opa ihm zu. »Und sie können nützlich sein. Sie machen den größten Teil meiner Gartenarbeit. Aber gut? Ungefährlich? Eher nicht.«
    Kendra nahm den letzten Schluck von ihrer heißen Schokolade. »Wenn wir also nicht in den Wald oder in die Scheune gehen und die Feen nicht belästigen, kann uns nichts passieren?«
    »So ist es. Dieses Haus und der Garten darum herum sind die am besten geschützten Orte in Fabelheim. Nur die sanftesten Geschöpfe dürfen hierher. Natürlich gibt es einige Nächte im Jahr, in denen alle Kreaturen Amok laufen, und eine dieser Nächte steht bevor. Aber ich werde euch mehr darüber erzählen, wenn es so weit ist.«
    Seth beugte sich in seinem Sessel vor. »Ich will etwas über die bösen Geschöpfe hören. Was gibt es da draußen alles?«
    »Um deiner Fähigkeit willen, nachts zu schlafen, werde ich das für mich behalten.«
    »Ich habe diese komische alte Dame getroffen. War sie in Wirklichkeit etwas anderes?«
    Opa umklammerte die Kante

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