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Fabelheim: Roman (German Edition)

Fabelheim: Roman (German Edition)

Titel: Fabelheim: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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können.«
    »Warum?«
    »Es ist ihre Natur. Sie wollen keine Belohnung.«
    »Wie nett von ihnen«, sagte Kendra.
    »Erinnere mich heute Abend daran, einige Kochzutaten draußen stehen zu lassen. Dann werden sie uns bis zum Morgen etwas Köstliches backen.«
    »Was werden sie zubereiten?«
    »Das weiß man nie. Man äußert keine Bitten. Man lässt einfach die Zutaten draußen stehen und wartet ab, was sie daraus machen.«
    »Hört sich lustig an!«
    »Ich werde eine ganze Menge draußen lassen. Ganz gleich, was für seltsame Kombinationen man stehen lässt, sie erfinden immer etwas Köstliches.«
    »Es gibt so Vieles, was ich nicht über Fabelheim weiß«, meinte Kendra. »Wie groß ist es?«
    »Das Reservat erstreckt sich über viele Kilometer. Es ist viel größer, als man vermuten würde.«
    »Und gibt es überall magische Wesen?«
    »Fast überall«, antwortete Lena. »Aber wie dein Großvater schon gesagt hat, einige dieser Kreaturen können
tödlich sein. Es gibt viele Orte auf dem Besitz, wo nicht einmal er sich hinwagt.«
    »Ich möchte mehr wissen. Alle Einzelheiten.«
    »Hab Geduld. Lass die Dinge sich entfalten.« Sie drehte sich zum Kühlschrank um und wechselte das Thema. »Du musst Hunger haben.«
    »Ein wenig.«
    »Ich werde ein paar Eier in die Pfanne hauen. Will Seth auch etwas essen?«
    »Wahrscheinlich«, sagte Kendra und lehnte sich an die Anrichte. »Eins wollte ich immer schon mal wissen: Ist alles aus der Mythologie wahr?«
    »Erklär mir, was du meinst.«
    »Ich habe Feen gesehen und Beweise dafür, dass es Satyre gibt. Existieren die anderen Wesen auch alle?«
    »Keine Mythologie oder Religion, die ich kenne, enthält alle Antworten. Die meisten Religionen gründen sich auf Wahrheiten, aber sie sind auch verwässert durch die Philosophien und Fantasien der Menschen. Ich nehme an, dass deine Frage sich auf die griechische Mythologie bezieht. Gibt es ein Pantheon voll peinlicher Götter, die sich ständig zanken und sich in das Leben der Sterblichen einmischen? Ich weiß nichts von solchen Wesen. Steckt in all diesen alten Geschichten und Glaubensvorstellungen ein wahrer Kern? Offenkundig, ja. Schließlich sprichst du gerade mit einer ehemaligen Najade. Gerührt?«
    »Was?«
    »Die Eier.«
    »Klar.«
    Lena schlug Eier in einer Pfanne. »Viele der Wesen, die jetzt hier sind, lebten in Würde, als die Menschen noch in Stämmen lebten und durch die Wälder streiften. Wir haben sie die Geheimnisse von Feuer, Brot und Ton gelehrt.
Aber die Menschen wurden im Laufe der Zeit blind für uns. Begegnungen mit Sterblichen wurden selten. Und dann begann die Menschheit uns einzuengen. Durch Bevölkerungsexplosion und Technologie haben wir viele unserer uralten Lebensräume verloren. Die Menschheit meinte es nicht wirklich böse mit uns, wir verblassten lediglich zu bunten Witzfiguren aus Mythen und Fabeln.
    Es gibt stille Winkel auf der Welt, in der Unseresgleichen noch immer ungestört leben kann. Und doch wird unweigerlich der Tag kommen, an dem der einzige Raum, der uns noch verbleibt, diese Refugien sind, ein kostbares Geschenk von erleuchteten Sterblichen.«
    »Das ist alles so traurig«, sagte Kendra.
    »Du brauchst nicht traurig zu sein. Meinesgleichen verweilt nicht bei solchen Sorgen. Sie vergessen die Zäune, die die Reservate umschließen. Ich sollte nicht darüber sprechen, was früher einmal war. Mit meinem sterblichen Verstand sehe ich die Veränderungen viel deutlicher, als sie es tun. Ich spüre den Verlust schmerzlicher.«
    »Opa hat gesagt, es steht uns eine Nacht bevor, in der alle Geschöpfe hier verrücktspielen.«
    »Mitsommernacht. Die Festnacht.«
    »Wie ist das so?«
    »Das sollte ich lieber nicht sagen. Dein Großvater möchte nicht, dass ihr euch deswegen schlaflose Nächte macht, bevor es so weit ist. Er hätte euren Besuch lieber auf einen anderen Termin gelegt, damit ihr in der Mitsommernacht nicht hier seid.«
    Kendra versuchte, möglichst unbekümmert zu klingen. »Werden wir in Gefahr sein?«
    »Jetzt machst du dir doch Sorgen. Es wird euch nichts passieren, wenn ihr die Anweisungen befolgt, die euer Großvater euch gibt.«
    »Was ist mit der Gesellschaft des Abendsterns? Maddox schien ihretwegen besorgt zu sein.«
    »Die Gesellschaft des Abendsterns war schon immer eine Bedrohung«, gestand Lena. »Aber diese Reservate existieren seit Jahrhunderten, manche seit Jahrtausenden. Fabelheim ist gut geschützt, und euer Großvater ist kein Narr. Du brauchst dir wegen dieser

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