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Fabelheim: Roman (German Edition)

Fabelheim: Roman (German Edition)

Titel: Fabelheim: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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leeres Glas aus dem Kühlschrank würden sie vielleicht vermissen. Aber eins von vielen ungeöffneten Gläsern aus einer überfüllten Speisekammer? Unwahrscheinlich.
    Er konnte listiger sein, als Kendra ahnte.
    Die Fee balancierte auf einem Zweig, der aus einer niedrigen Hecke neben dem Pool herausragte. Die Arme zu beiden Seiten ausgestreckt, ging sie über den winzigen Ast und passte sich an seine Bewegungen an. Je weiter sie kam, desto wackliger wurde sie. Die Miniaturschönheitskönigin hatte platinblondes Haar, ein silbernes Kleid und glitzernde, durchschimmernde Flügel.
    Seth sprang vor und ließ den Käscher niedersausen. Das blaue Netz umfing den Zweig, aber die Fee huschte im letzten Moment davon. Sie schwebte in der Luft und drohte Seth mit dem Finger. Er schwang den Käscher abermals, und die flinke Fee entging zum zweiten Mal einer Gefangennahme und flog außer Reichweite.
    »Das solltest du nicht tun«, sagte Kendra vom Pool aus.
    »Warum nicht? Maddox fängt sie doch auch.«
    »Aber draußen in freier Wildbahn«, korrigierte Kendra ihn. »Diese hier gehören bereits Opa. Es ist so, als würdest du in einem Zoo Löwen jagen.«
    »Vielleicht wäre es eine gute Übung, im Zoo Löwen zu jagen.«
    »Am Ende wirst du es nur so weit bringen, dass die Feen böse auf dich sind.«
    »Es macht ihnen nichts aus«, sagte er und schlich sich an eine Fee mit breiten, gazeähnlichen Flügeln an, die einige Zentimeter über einem Blumenbeet flatterte. »Sie fliegen einfach davon.« Langsam brachte er den Käscher in Position. Die Fee war direkt unter dem Netz, einen halben Meter entfernt von der Gefangenschaft. Mit einer schnellen Drehung seiner Handgelenke ließ er den Käscher hinunterschnellen. Die Fee wich ihm aus und glitt davon.
    »Was willst du machen, wenn du eine fängst?«
    »Wahrscheinlich lasse ich sie wieder frei.«
    »Welchen Sinn hat das Ganze dann?«
    »Ich will sehen, ob ich es kann.«
    Kendra hievte sich aus dem Wasser. »Nun, offensichtlich kannst du es nicht. Sie sind zu schnell.« Tropfnass ging sie zu ihrem Handtuch hinüber. »Oh, meine Güte, sieh dir die hier an.« Sie zeigte auf den Fuß eines blühenden Buschs.
    »Wo?«
    »Genau da. Warte, bis sie sich bewegt. Sie ist praktisch unsichtbar.«
    Er starrte den Busch an, unsicher, ob sie ihn aufzog oder nicht.
    »Siehst du! Sie ist durchsichtig wie Glas.«
    Seth schlich sich näher heran, den Käscher fest umklammert.
    »Seth, nicht.«
    Plötzlich stürmte er los, nachdem er sich diesmal für einen schnellen Angriff entschieden hatte. Die transparente Fee flog davon und verschwand vor dem Himmel. »Warum halten sie nicht still!«
    »Sie sind magisch«, antwortete Kendra. »Es macht einfach nur Spaß, sie anzuschauen und all die vielen Arten zu sehen.«
    »Toller Spaß. Ungefähr so toll, wie wenn Mom uns zwingt, mit ihr Autofahrten zu unternehmen, um zu sehen, wie die Blätter ihre Farbe wechseln.«
    »Ich hol mir erst mal Frühstück. Ich bin halb verhungert.«
    »Dann geh. Vielleicht hab ich ja mehr Glück, wenn du nicht da bist und dauernd rumkreischst.«
    Kendra ging, eingehüllt in ihr Handtuch, zum Haus. Sie trat durch die Hintertür und sah, wie Lena einen zerbrochenen Couchtisch in die Küche schleppte. Ein großer Teil der Oberfläche des Tisches war aus Glas. Das meiste davon war zerbrochen.
    »Brauchen Sie Hilfe?«, fragte Kendra.
    »Ich komme gut zurecht.«
    Kendra griff nach der anderen Seite des Tisches. Sie stellten ihn in eine Ecke der geräumigen Küche. Andere zerbrochene Gegenstände hatten ebenfalls den Weg dorthin gefunden, einschließlich der scharfkantigen Bruchstücke des Keramiktopfes, der Kendra zuvor aufgefallen war.
    »Warum stellen Sie alles hier herein?«
    »Weil hier die Wichtel hinkommen.«
    »Wichtel?«
    »Komm mit und sieh es dir an.« Lena führte Kendra zur Kellertür und deutete auf eine zweite kleine Tür am unteren
Ende; sie war ungefähr so groß, dass eine Katze hindurchpasste. »Die Wichtel haben eine spezielle Luke, durch die sie in den Keller gelangen, und durch diese Tür kommen sie in die Küche. Sie sind die einzigen magischen Geschöpfe, die das Haus betreten dürfen, wie es ihnen beliebt. Die Wichteltore werden durch Magie gegen alle anderen Geschöpfe des Waldes geschützt.«
    »Warum lassen Sie sie herein?«
    »Wichtel sind nützlich. Sie reparieren Dinge. Sie machen Dinge. Sie sind bemerkenswerte Handwerker.«
    »Werden sie die kaputten Möbel reparieren?«
    »So gut sie

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