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Fabelheim: Roman (German Edition)

Fabelheim: Roman (German Edition)

Titel: Fabelheim: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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eher ungewöhnliches Ereignis. Es fielen vielleicht ein oder zwei pro Jahrhundert. Vor etwa zehn Jahren begannen Gerüchte die Runde zu machen, dass die Gesellschaft des Abendsterns wieder etwas im Schilde führte. Ungefähr zur gleichen Zeit begannen Reservate in erschreckendem Tempo zu fallen. Allein während der letzten fünf Jahre waren es vier.«
    »Wie kann jemand ein Interesse an so was haben?«, fragte Kendra.
    »Es haben schon viele nach einer Antwort auf diese Frage gesucht«, erklärte Oma. »Um Reichtümer zu erwerben? Macht? Wir, die wir die Reservate hüten, sind im Grunde genommen Naturschützer. Wir wollen nicht, dass die prachtvollen magischen Geschöpfe dieser Welt aussterben. Wir versuchen, nicht voreingenommen zu sein gegen Kreaturen der Finsternis – wir wollen, dass sie ebenfalls überleben. Aber wir isolieren sie, wenn nötig. Die Mitglieder der Gesellschaft des Abendsterns verdunkeln ihre wahren Absichten mit hehren Worten und behaupten, dass wir die Geschöpfe der Finsternis unberechtigterweise gefangen halten.«
    »Tut ihr das?«, fragte Seth.
    »Die gewalttätigsten und bösartigsten Dämonen sind eingekerkert, ja, aber das dient dem Schutz der Menschenwelt. Auf ihrem brutalen Feldzug zur Errichtung eines Reichs des Chaos sind sie schon früh mit guten Menschen und Geschöpfen des Lichts aneinandergeraten, und sie bezahlen einen hohen Preis für ihre Niederlage. Viele andere finstere Wesen wurden nur unter der Bedingung in den Reservaten aufgenommen, dass sie sich gewissen Beschränkungen unterwerfen; diese Übereinkünfte sind sie
aus freien Stücken eingegangen. Eine der Auflagen besagt, dass es ihnen nicht gestattet ist, das Reservat zu verlassen. Deshalb betrachtet die Gesellschaft des Abendsterns viele dieser Geschöpfe ebenfalls als eingekerkert. Sie argumentiert, dass die Gründungsvereinbarungen der Reservate künstliche Regeln aufstellen, die gegen die natürliche Ordnung der Dinge verstoßen. Sie betrachten den größten Teil der Menschheit als entbehrlich. Chaos und Blutvergießen sind ihnen lieber als Vorschriften. Wir sind anderer Meinung.«
    »Denkst du, dass die Abendsternleute etwas mit Opas Entführung zu tun haben?«, fragte Kendra.
    Oma zuckte die Achseln. »Möglich. Ich hoffe es nicht. Wenn ja, haben sie es mit großer Raffinesse eingefädelt. Wer nicht hierher gehört, muss enorme Hindernisse überwinden, um in das Reservat einzudringen, und das unsere kennen nur die Wenigsten.«
    Oma öffnete eine Schublade und nahm eine Pergamentrolle heraus. Es war eine Weltkarte. Nur die allergrößten Städte waren eingezeichnet, außerdem noch ein paar dicke Punkte und Kreise.
    »Die Kreise markieren gefallene Reservate«, erklärte Oma, »und die Punkte aktive Reservate.«
    »Fabelheim ist nicht markiert«, meinte Kendra.
    »Gut erkannt«, sagte Oma. »Auf der Karte sind siebenunddreißig aktive Reservate vermerkt. Fünf sind nicht markiert, und Fabelheim ist eins davon. Selbst von den Mitgliedern unserer Gemeinschaft, die das größte Vertrauen genießen, wissen nur sehr wenige über die unmarkierten Reservate Bescheid. Niemand kennt sie alle.«
    »Warum?«, fragte Seth.
    »In diesen fünf Reservaten sind besondere Artefakte von großer Macht verborgen.«
    »Was für Artefakte?«, fragte Seth aufgeregt.
    »Das kann ich nicht sagen. Die meisten Einzelheiten kenne nicht einmal ich selbst. Das Artefakt hier in Fabelheim befindet sich nicht in unserem Besitz. Es wird an einer geheimen Stelle auf dem Grundstück bewacht. Tunichtgute, insbesondere die Gesellschaft des Abendsterns, würden sich über nichts mehr freuen als über eine Gelegenheit, sich der Artefakte aus den verborgenen Reservaten zu bemächtigen.«
    »Also gibt es viele Gründe, warum Fabelheim geschützt werden muss«, sagte Kendra.
    Oma nickte. »Dein Großvater und ich sind bereit, wenn nötig unser Leben dafür zu geben.«
    »Vielleicht sollten wir Opa nicht selbst suchen«, meinte Kendra. »Können wir nicht Hilfe holen?«
    »Es gibt Menschen, die uns zu Hilfe kommen würden, wenn wir sie rufen, aber ich muss Muriel heute noch aufhalten und deinen Großvater finden. Niemand könnte uns schnell genug erreichen. Fabelheim wird vor allem auch durch Geheimhaltung geschützt. In Zeiten wie diesen kann das zum Problem werden. Ich weiß nicht, welche Zauber Bahumat fesseln, aber ich bin davon überzeugt, dass Muriel sie aufheben kann, wenn sie genügend Zeit dafür hat. Ich muss sofort handeln.«
    Oma stand auf und

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