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Fächergrün

Fächergrün

Titel: Fächergrün Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Leix
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endlich bei seinen Kollegen am Anwesen Maiwald in der Lachnerstraße ein.
    »Wir sind da, es kann losgehen«, begrüßte Lindt die Wartenden. »Ach, darf ich vorstellen, Herr Rechtsanwalt … Ellerbeck, nein …«
    »Ellerkamp«, korrigierte der Jurist und begrüßte die Brüder Gallo. »Kanzlei Dahlhoff und Bopp. Sie werden hier gegen Ihren Willen festgehalten. Welche Gründe liegen dafür vor?«
    Lindt reagierte nicht, sondern unterhielt sich mit Paul Wellmann.
    »Herr Kommissar, bitte.«
    »Was? Ach, Sie sprechen mit mir? Ich dachte, Sie meinen Ihre Mandanten.«
    »Bitte, welche Gründe gibt es?«
    »Dafür, dass wir hier sind? Ganz einfach: Die Herren sind wichtige Zeugen in einem Fall von Doppelmord, der sich hier in diesem Anwesen hinter diesem grünen Hoftor ereignet hat.«
    »Er hat gesagt, wir müssten noch weiter seine Gäste bleiben«, fügte Giuseppe Gallo an.
    »Niemand hat den Wunsch geäußert zu gehen.«
    »Dann können wir ja jetzt gehen«, sagte Gallo trotzig. »Jetzt, sofort, hier, auf der Stelle.«
    »Selbstverständlich«, lächelte Lindt und nahm sein Handy aus der Tasche. »Ich rufe Ihnen gerne ein Taxi. Allerdings müsste ich danach anordnen, dass Sie die Stadt Karlsruhe nicht verlassen und sich zu unserer Verfügung halten. Wir würden Sie dann für morgen vorladen, um den Ortstermin hier abzuhalten und die Aussagen aufzunehmen.«
    Der Kommissar wandte sich an Ellerkamp: »Herr Rechtsanwalt, gibt es aus juristischer Sicht etwas dagegen einzuwenden?«
    »Äh, ja … nein, gibt es nicht.«
    »Bringen wir’s hinter uns«, grummelte Giuseppe Gallo. »Was wollen Sie von uns wissen?«
    Zufrieden öffnete Oskar Lindt das Tor und betrat mit der gesamten Korona den Innenhof des Maiwald-Anwesens. Einen Beamten ließ er am Eingang zurück, um dieses Mal vor aufdringlichen Pressefotografen sicher zu sein.
    Paul Wellmann öffnete das breite Schiebetor des Schuppens und gab somit den Blick auf die Betriebseinrichtung der Baufirma Gebrüder Maiwald frei.
    »Sie sind deshalb für uns wichtige Zeugen, weil Sie hier bei dieser Baufirma gearbeitet haben. Die beiden Inhaber wurden auf grausame Art und Weise ermordet, wobei ich Ihnen die Einzelheiten lieber ersparen möchte. Wir müssen ein möglichst umfassendes Persönlichkeitsprofil der Gebrüder Maiwald erstellen und befragen deshalb jeden, der mit den beiden Opfern in irgendeiner Art von Beziehung gestanden hat.«
    »Druckreif, was der Chef da von sich gibt«, raunte Jan Sternberg Paul Wellmann ins Ohr.
    »Wart ab, jetzt läuft er zur Hochform auf.«
    Lindt ließ sich nicht ablenken und verkündete weiter: »Was uns interessiert, sind alle Arten von Erinnerungen, die Sie an die Zeit haben, in der das hier Ihr Arbeitsplatz war. Bitte, kommen Sie mit, wir gehen rein in den Schatten. Da stehen die ganzen Baumaschinen und Materialien, dort wird Ihnen sicherlich das eine oder andere einfallen.«
    Alle folgten dem Kommissar und bildeten im Schuppen einen Halbkreis. »Zuerst die Fakten«, fuhr Lindt fort. »In welchem Zeitraum haben Sie hier gearbeitet?«
    Carlo Gallo fühlte sich angesprochen. »Giuseppe und ich kamen 1973 hierher. Vittorio, unser Bruder, war schon einige Jahre da und hat uns gelockt. Aber er hat als Kapo ja auch gut Geld verdient. Wir wurden mit magerem Hilfsarbeiterlohn abgespeist. Deshalb sind wir beide auch nicht lange geblieben. Nach vier Jahren ging Giuseppe zu Siemens und ich zum Tiefbauamt. Wir gingen aber nicht im Streit, das müssen Sie uns glauben. Die Maiwalds konnten verstehen, dass wir uns nach etwas Besserem umgesehen haben.«
    »Mit Ihrem Bruder zusammen kamen Sie auch später noch hierher«, erinnerte sich Lindt an das Gespräch im Treppenhaus.
    Die Gallos lächelten. »Vittorio hatte manchmal eine kleine Privatbaustelle. Die Maiwalds wussten davon und haben ihm auch erlaubt, die Maschinen zu benutzen. Wir waren dann die Handlanger, so wie früher.«
    »Diese Schwarzarbeiten sind sicherlich schon verjährt«, kommentierte Oskar Lindt. »Was mich aber besonders interessiert …«, er hatte den Standplatz sorgfältig ausgewählt und klopfte mit seinem Schuh auf den Boden. Der Klang der dicken Stahlplatte hallte durch den ganzen Schuppen. »Hier drunter ist ja bekanntlich ein sehr großer Keller. Wenn man diese Platte wegräumt, ergibt sich eine breite Öffnung. Was war da unten? Wie wurde dieser Keller genutzt?«
    »Haben Sie da unten Ihre angeblichen Leichenteile gefunden?«, wollte der Rechtsanwalt wissen.
    »Wieso

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