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Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition)

Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition)

Titel: Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Detlef Krischak
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die Tränen aus den Augen.
    Der
ältere Polizist klopfte ihr ebenfalls sanft auf die Schulter und gab ihr das
Warndreieck zurück. »Gut gemacht, meine Anerkennung«, bemerkte er, hob die
Decke auf, ging mit ihr zum Wagen und half ihr beim Einsteigen.
    Melanie
warf das Warndreieck auf den Rücksitz, wendete den Polo und bog weinend in die
Teglinger Straße ab. Petra Vogt blickte auf ihre Armbanduhr. Es war
Montagabend, der 4. März 2013, 23:50 Uhr.
    Der
Notarzt schüttelte den Kopf, nachdem er die Untersuchung von Gerd Schuster
abgeschlossen hatte, und verstaute gerade seine Gerätschaften in der rot-weißen
Arzttasche, als Petra Vogt zu ihm trat und ihn ansprach.
    »Na,
wie sieht es aus?«
    »Für
ihn sehr schlecht, denke ich. Er ist an starkem Blutverlust gestorben.« Er
zeigte auf die Brust von Gerd Schuster, der weiterhin auf dem Fahrersitz saß.
Sein Hemd hatte der Arzt aufgeknöpft.
    »Er
hat mehrere Einstiche, mindestens zwei, hier«, er zeigte auf die Wunden. »Es
ist schon sehr erstaunlich, dass er überhaupt noch fahren konnte.«
    Petra
nickte und blickte auf die Leiche. »Hier im Wagen ist relativ wenig Blut«,
stellte sie fest, »vermutlich wurde er nicht im Auto erstochen, denn sonst sähe
es hier anders aus.«
    Der
Notarzt bestätigte ihre Feststellungen, indem er ebenfalls nickte; dann sprach
er weiter: »Am Hinterkopf hat er einen großen Bluterguss, vermutlich durch
Schläge verursacht. Mehr kann ich nicht sagen, das müssen die Rechtsmediziner
abklären.« Für ihn war die Angelegenheit erledigt, es gab nichts mehr für ihn
zu tun.
    Petra
stand neben dem weißen Golf und beobachtete den Arzt dabei, wie er seine Tasche
zusammenpackte. Der Nieselregen war wieder in normalen, emsländischen Regen
übergegangen, also fielen Bindfäden vom Himmel. Sie hielt einen Regenschirm
schützend über sich und den Mediziner, trotzdem konnte sie nicht verhindern,
dass der Regen in ihren Nacken und in seine Tasche tropfte. Sie schüttelte
sich.
    »Danke,
Herr Doktor. Der Wagen wird gleich abgeholt, die Rechtsmediziner und die
Spurensicherung vom KTI sind informiert.«
    Er
klopfte sich das Wasser von seiner Jacke und setzte sich vorne in den
Rettungswagen. »Dann
bis zum nächsten Mal, vielleicht unter anderen Umständen«, lächelte er.
    Während
Petra noch darüber nachdachte, ob das eine plumpe Anmache gewesen sei oder
einfach nur freundlich gemeint war, verschwand er aus ihrem Blickfeld.
    Sie
fotografierte den Fahrschulwagen von allen Seiten und machte ein paar Bilder
von der Leiche. Mit der Taschenlampe suchte sie um den Wagen herum nach Spuren.
Natürlich wusste sie, dass das nichts bringen würde, sie machte es aber aus
reiner Routine.
    »Sie
werden hier nichts finden, Frau Vogt«, bemerkte der ältere Schutzpolizist,
»umgebracht wurde er woanders. Und wir haben bereits alles abgesucht.«
    »Ach
was?«, gab sie schnippisch von sich und bereute sofort ihre Worte. »Sorry, war
nicht so gemeint. Ihr könnt die Unfallaufnahme abschließen. Der Abschlepper
wird das Fahrzeug samt Fahrer in unsere Fahrzeughalle bringen, dort kümmert
sich die KTI morgen um den Rest. Falls sich noch Fragen ergeben, ruft mich an.«

Kapitel 4
    Dennis Winkler lag auf dem Rücken, als er aus unruhigem Schlaf
aufgewacht war. Seine Zunge fühlte sich irgendwie pelzig an, nachdem er mit ihr
seinen trockenen Mund erkundet hatte. Am Gaumen klebte sie fast fest. Er
schmeckte den schalen Geschmack von trockenem Rotwein, an dessen reichlichen
Genuss er sich schemenhaft erinnerte. ›Vollmundiger Geschmack nach Trauben,
rundum füllig und blumig‹. Himbeeren und Kirschen wären zu schmecken und ein
samtener Abgang wurde ihm auf dem Etikett ebenfalls versprochen. Der Abfüller des
Weines, den er über das Etikett ermitteln würde, sollte noch heute eine e-Mail
von ihm bekommen, beschloss er spontan, als seine Zunge wieder am Gaumen
festgeklebt war.
    Als
er über den Text der Nachricht an den Abfüller nachgedacht, aber ihn in Gedanken
zu scharf formuliert hatte, beschloss er, erstmal auf den Abgang zu warten.
Wehe, der ist nicht samtig! Schlechter Geschmack hin oder her. Er drehte sich
mühsam auf die rechte Seite, öffnete die Augen und gähnte. Dann zog allmählich
die restliche Erinnerung an den gestrigen Abend schemenhaft in sein vernebeltes
Hirn. Wieder eine Nacht mit schlechten Träumen verbracht oder war es gar kein
Traum?
    Schlief
im Kinderzimmer nebenan wirklich seine Tochter Svenja, die er liebevoll
›Kleine‹ nannte? Und ein

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