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Fahrt ins Ungewisse

Fahrt ins Ungewisse

Titel: Fahrt ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Vermont
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sie seit ihrem Kennenlernen über fünfzehn Kilo zugenommen hat, schlafen sie immer seltener miteinander. Ob dies vielleicht bloß eine gut gelegene Ausrede für ihn ist?
    „Na ja, dir darf ich das ja eh erzählen...“, beginnt Sebastian.
    „Es funktioniert eigentlich gar nicht. Keine Ahnung, was da los ist. Seitdem sie so zugenommen hat, finde ich sie auch immer weniger anziehend, muss ich gestehen...“, ich versuche neutral zu bleiben.
    „Und sie wiederum geniert sich und will deswegen keinen Sex. Es ist ein Teufelskreis! Manchmal frage ich mich, wieso ich mir das noch antue...“, schließt er.
    „Wieso bist du überhaupt noch mit ihr zusammen?“, frage ich dann und merke, dass es mir nicht gelingt, sachlich zu bleiben.
    „Hmm...“, Sebastian scheint angestrengt nachzudenken.
    „Ich mag sie doch als Mensch so gerne!“, ich schnaufe verächtlich durch die Nase.
    „Wieso seid ihr dann nicht befreundet?“
    „Guter Punkt, aber dann müsste ich mir sicher alle folgenden Bettgeschichten anhören und das will ich nicht!“
    „Aha“, mehr kann ich dazu nicht sagen. Klingt das überhaupt in irgendeiner Weise nachvollziehbar?
    „Und bei dir?“, ich sehe ihn fragend an.
    „Naja, was ist aus Christine geworden, die, die du letzte Woche beim Weggehen kennen gelernt hast und mit der du die Nacht verbracht hast!“, ich erinnere mich, dass ich ihm von besagter Nacht erzählt habe. Nein, keine Christine, ein Christian, den ich beim Clubben kennengelernt habe. Ein süßer Kerl, bestimmt auch für mehrere Nächte, trotzdem werde ich ihn nicht noch einmal treffen. Mein Herz ist lange schon vergeben und so sehr ich mich bereits bemüht habe, schaffe ich es nicht, mich ehrlich auf jemanden einzulassen.
    „Ah ja, stimmt. Nichts, das war nur so eine betrunkene Geschichte!“, meine ich. Sebastian nickt.
    „Nico, es wird echt langsam Zeit...“, meint er kryptisch. Ich sehe ihn fragend an.
    „Naja, dass du eine Freundin findest“, vollendet er den Satz. Enttäuscht lasse ich mich auf die Wiese zurück fallen. Aus seiner Perspektive muss es ihm bestimmt komisch vorkommen, dass ich noch nie eine Freundin hatte. Denn, dass ich schon Beziehungen geführt habe, weiß er nicht. Wieder nehme ich mir vor, ihm endlich die Wahrheit zu sagen.
    „Damit ich dann auch so einen Scheißhaufen wie Du beisammen habe? Nein, danke!“, kontere ich und ernte lautes Gelächter. Sebastian lässt sich neben mich auf die Wiese fallen.
    „Okay, ich gebe dir in diesem Punkt Recht!“ Wie zufällig lasse ich in diesem Moment meine Hand auf Sebastians fallen, der seine sofort zurückzieht.
    „Wollen wir weiterfahren? Wir haben nur noch eine gute Stunde bis Klausenburg!“, wir stehen auf und setzen uns wieder ins Auto. Sebastian legt eine CD ein, die wir bei unserem letzten gemeinsamen Urlaub gekauft haben und dreht die Musik laut auf.
    „Willst du nicht wieder nach Wien zurück kommen?“, fragt er da und dreht wieder etwas leiser.
    „Bestimmt nicht. In Madrid ist das Leben frei, jeder kann so sein, wie er will und niemand wird verurteilt!“, erkläre ich mich.
    „Und das ist in Wien anders?“, fragt er mich naiv.
    „Nun ja, kannst du dich zum Beispiel an Basti erinnern?“, kontere ich mit einer Gegenfrage.
    „Okay, aber der war auch schwul...“, ein Stich zieht sich durch meinen ganzen Körper. Was wollte Sebastian damit sagen?
    „Na, und?!?“, rufe ich entrüstet aus.
    „In Madrid sind wahrscheinlich über die Hälfte aller Männer schwul und sie werden trotzdem von niemanden angefeindet. Basti war sofort der Außenseiter bei uns in der Klasse, beziehungsweise, eigentlich in der ganzen Schule!“ Sebastian legt kurz seine Hand auf meine Schulter, um mich zu beruhigen.
    „Ja, schon gut! Ich habe das ja nicht böse gemeint! Du hast ja Recht, ich habe nicht überlegt, bevor ich geredet habe. Aber wieso regt dich das eigentlich so auf?“
    „Gleichberechtigung!“, schießt es aus mir heraus.
    „Hast du etwas gegen Schwule??“, frage ich nicht ganz uneigennützig.
    „Nein, natürlich nicht. Ich kenne aber auch niemanden, der...“, Sebastian bricht mitten im Satz ab. Ob ich mir sicher bin, dass ich es ihm sagen sollte? Langsam gewinne ich an Gewissheit, dass sich sogar sehr viel zwischen uns ändern würde.
    „Hey, ich finde, du solltest zurück nach Wien. Es ist ziemlich fad, seitdem du nicht mehr hier bist. Wir könnten zusammen in eine WG ziehen, zum Beispiel!“, ob er mich etwa vermisst hat?
    „Wieso bist du mich noch

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