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Fahrt zur Hölle

Fahrt zur Hölle

Titel: Fahrt zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannes Nygaard
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Mittelmeer nach Genua in Italien. Dort entladen wir für die italienischen Industrie- und Handelszentren im Norden des Landes, aber auch für die Schweiz und teilweise für süddeutsche Kunden. Der nächste planmäßige Halt ist Le Havre, bevor das Ziel Hamburg erreicht wird.«
    »Was hat die ›Holstenexpress‹ geladen?«, wollte Lüder wissen. Er bemerkte, wie Nils Jessen dem Staatsminister einen hilfesuchenden Blick zuwarf.
    Rukcza sah Kriminaldirektor Dr.   Starke an. »Wir sollten die wenige Zeit, die man uns lässt, nicht mit Nebensächlichkeiten vertun«, sagte der Staatsminister.
    Bevor Dr.   Starke antworten konnte, fiel ihm Lüder ins Wort: »Solche Details sind von Bedeutung, wenn wir eine Straftat aufklären wollen. Sie haben doch ein Interesse an der Klärung, Herr Rukcza, oder?«
    »Herr Lüders!«, wies ihn sein Vorgesetzter zurecht. »Sie sprechen mit dem Herrn Staatsminister.«
    Lüder drehte sich zu dem neben ihm sitzenden Kriminaldirektor um. »Sind wir beide die Einzigen, die wissen, wie man solche Probleme angeht? Müssen wir deshalb die Grundsätze einer ordnungsgemäßen Ermittlungsarbeit über Bord werfen?«
    Er sah, wie es in Dr.   Starke arbeitete. Dem Kriminaldirektor fiel es schwer zu verbergen, wie krampfhaft er nach einer Antwort suchte. »Natürlich nicht«, kam es über seine Lippen.
    »Es wäre doch denkbar, dass die Piraten es auf die Fracht abgesehen haben.«
    Rukcza fuhr ärgerlich mit der Hand durch die Luft. »Humbug. Die Piraten sind nur auf ein Lösegeld aus. Das ist nie anders gewesen. Wir stehen in diesen Fragen im engen Kontakt zu anderen Staaten, die ebenfalls betroffen sind. Unsere Freunde aus der NATO , aber auch andere zivilisierte Nationen leiden unter diesem Verbrechertum.«
    »Herr Steinbrecher.« Lüder sah den Flottillenadmiral an, der daraufhin das Kreuz durchdrückte und sich kerzengerade aufsetzte. »Gibt es keine Möglichkeit, die Schiffe in diesem Seegebiet wirkungsvoller zu schützen?«
    »Wir können nur im Rahmen unseres Mandats tätig werden. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass es sich um ein sehr großes Gebiet handelt, das es zu kontrollieren gilt. Mehrfach wurden durch die Deutsche Marine Piratenangriffe erfolgreich abgewehrt und die Angreifer entwaffnet. So hatte die Fregatte ›Bayern‹ –«
    »Wer sonst«, unterbrach Graupenschlager und strich sich mit beiden Händen über seinen Leib, dessen Umfang den Genießer verriet.
    »Die ›Bayern‹ hatte eine Dhow entdeckt, die als Piraten-Mutterschiff diente und ein sogenanntes Skiff schleppte. Die Dhow wurde gestoppt und das leere Skiff versenkt. An Bord der Dhow wurde ein zweites, unter Fischernetzen getarntes Skiff festgestellt. Für die, die es nicht wissen: Skiffs sind die kleinen wendigen Boote der Piraten.«
    »Und was geschah dann?«
    Der Flottillenadmiral senkte den Blick. »Wir mussten die Piraten anschließend wieder freilassen.«
    »Damit sie sich das nächste Opfer aussuchen können, zum Beispiel die ›Holstenexpress‹?« Lüder schüttelte den Kopf.
    »Das sind politische Entscheidungen auf der bestehenden Rechtsgrundlage«, erklärte Staatsminister Rukcza ungehalten. »Dieses Gremium hat nicht über politische Fragen zu diskutieren.«
    »Das verstehe ich nicht«, erwiderte Lüder. »Wir sollen nicht über Politik sprechen, aber bei den Ansätzen polizeilicher Ermittlungsarbeit haben Sie mich auch gebremst.«
    Rukcza sah Dr.   Starke an. »Kann es sein, dass Ihr Mitarbeiter nicht hinreichend Verständnis und Sachverstand für den Level mitbringt, auf dem wir hier die Problematik erörtern?«
    Lüder machte Anstalten aufzustehen. »Dann verstehe ich nicht, weshalb Sie mich hierhergebeten haben. Die Menschen im Land begreifen ohnehin nicht, weshalb die Schiffe in diesem Seegebiet schutzlos herumfahren. Warum gibt es keinen temporären Begleitschutz durch die Bundespolizei?«
    Lüder nickte in Richtung des Polizeidirektors von Schwinges, des Vertreters der Bundespolizei. Der hob kaum wahrnehmbar die Schultern in die Höhe. Es hatte keinen Sinn, dem Mann Vorwürfe zu unterbreiten. Die Bundespolizei war weder personell für eine solche Aufgabe ausgestattet, noch würde ihr Einsatz durch die Politik gutgeheißen.
    »Herr Lüders«, sagte Dr.   Starke einschmeichelnd und legte zu Lüders Überraschung seine Hand auf Lüders Unterarm. »Lassen Sie uns anhören, was die Herren zu sagen haben. Es gibt Gegebenheiten, die als Fakten unumstößlich sind.«
    Lüder nahm wieder Platz. Leider

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