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Faith (German Edition)

Faith (German Edition)

Titel: Faith (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Tintelnot
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machten Platz für sie.
    Die drei kleinen „Els“, so nannte Lisa sie, waren ein Jahr jünger als Faith und Lisa und eine Klasse unter ihnen. Alle drei kamen gerade von einem Skiausflug zurück.
    Langsam trudelten auch Paul, Adam und Noah ein.
    Die kleinen Els und die Jungs gab es nur im Sixpack, eigentlich wusste keiner so recht, wer da zu wem gehörte, aber das würde sich im Lauf der Zeit sicher noch herauskristallisieren.
    Noahs hochrote Wangen glühten vor Begeisterung. Egal, was er gerade erlebte oder erlebt hatte, er war ständig begeistert, konnte immer irgendetwas Positives an der jeweiligen Situation entdecken.
    „Ich hätte“, sprudelte er, „das Vieh fast überfahren. Das war der größte Wolf, den ich je gesehen habe.“ Als er die ungläubigen Blicke der anderen sah, fügte er bescheiden hinzu: „Und der einzige!“
    Das Gekicher der drei kleinen Els unterbrach Faith mit der Frage, ob denn jemand Lust hätte, zu ihrem Geburtstag zu kommen.
    Da ging das Gejohle erst richtig los
    „Auf keinen Fall“, so Paul, der Komiker.
    Adam tat, als würde er nachdenken und zückte sein Handy um seine „Termine zu überprüfen“, wie er behauptete.
    Noah nickte.
    „Klar, aber nur wenn du ’ne schicke Grillparty anbietest.“
    „Woher weißt du?“ Faith sah ihn erstaunt an.
    Noah grinste.
    „Ich hab deinen Papi beim ,Hackepeter‘ getroffen, dort hat er mindestens einen Zentner Grillgut bestellt.“
    Peter Hack – Hackepeter – war der Besitzer der örtlichen Fleischerei. Dort gab es das teuerste, aber auch das beste Fleisch im weiten Umkreis.
    Seine Tiere kannte er alle persönlich. Er konnte garantieren, dass die Rinder und Schweine, deren Fleisch er anbot, ein glückliches, wenn auch kurzes Leben geführt hatten.
    „31. Dezember.“ Adam hatte die Daten in seinem Handy überprüft.
    „Wie es der Zufall so will.“
    Paul fiel ihm ins Wort: „Hast du also noch ein klitzekleines Terminchen frei und kannst dich ein Stündchen zu uns gesellen, bevor du zu der geilen Silvesterparty gehst, zu der dich Bill Gates einfliegen lassen will.“
    Lara lächelte Adam zu und wickelte sich den Schal fester um den Hals.
    „Lara hat es voll erwischt“, dachte Faith, als sie Laras Blick zu Adam erhaschte.
    Noah stopfte sich den Rest seines dritten Pausenbrotes in den Mund und nuschelte einen undeutlichen Gruß. Als die Schulglocke das Ende der großen Pause verkündete, trennten die Freunde sich, um zu ihren verschiedenen Unterrichtsräumen zu gehen.

Das Kästchen
    Robert war zufrieden mit seiner Bestellung. Er hatte Fleisch zum Grillen und jede Menge Würstchen beim Hackepeter bestellt.
    Jetzt stapfte er durch den Schnee, in Gedanken zurück in Irland. Er sah die steinige Küste, deren Felsen zu jeder Tageszeit andere Farben und Formen annahmen.
    Diese Felsen, an denen so viele Schiffe schon zerschellt waren, so viele tote Seeleute angeschwemmt worden waren. Er glaubte, wieder das Rauschen der Brandung zu hören.
    Robert dachte an die Geschichten, welche die Einheimischen sich erzählt hatten, über Feen, die so hinreißend aussahen, dass kein Mann ihnen widerstehen konnte. Über Elfen oder Dunkelalben, die Frauen mit ihrem Zauber und der süßesten Musik, die man sich vorstellen konnte, in die Wälder lockten.
    Niemand hatte die auf diese Weise Verschwundenen lebend wiedergesehen.
    Ganz selten fand man nach Jahren ein Skelett an der Küste oder in den Wäldern wieder.
    Nur eine einzige Ausnahme gab es. Man erzählte sich von einer jungen Touristin aus Frankreich, ihr Name war Agnes.
    Diese Frau soll über Monate verschwunden gewesen sein, jede Suche nach ihr war damals vergebens gewesen.
    Eines Nachts, als der Nebel das Dorf fast unsichtbar gemacht hatte, die Dorfstraße nur noch ein schmaler Strich war, dürftig beleuchtet durch die noch hellen Fenster des Pubs, als die Männer nach Hause wankten, erschien Agnes scheinbar aus dem Nichts.
    Sie reiste am nächsten Tag ab, nachdem sie ihre Sachen aus dem kleinen Steinhaus geholt hatte, das sie für die Ferien gemietet hatte.
    Agnes’ Augen schienen nichts mehr wirklich wahrzunehmen.
    Verlorener Blick.
    Robert hatte den Erzählungen gerne gelauscht.
    Vor dem Kamin im Pub, in aller Behäbigkeit vorgetragen, schienen sie von einem Bier zum nächsten immer wahrer zu werden.
    Die Wärme, die spärliche Beleuchtung im Schankraum und das zustimmende Gemurmel der Alten trugen dazu bei, alles für bare Münze zu nehmen, was die Männer zum Besten gaben.
    Wenn Robert

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