Falaysia Bd 2 - Trachonien
schluckte den Happen schnell hinunter. Natürlich war ihr Hunger damit nicht gestillt. Ihr Blick wanderte, ohne es zu wollen, wieder zurück zu dem Braten und ihr Magen gab ein hörbares, ungeduldiges Gurgeln von sich. Peinlich! Sie sah Marek scheu an. Auf dessen Gesicht zeigte sich erneut ein breites Grinsen. „Noch mehr?“ fragte er.
Sie nickte und er schnitt ihr gleich ein sehr viel größeres Stück ab. Der Hunger stand ihr offenbar überdeutlich ins Gesicht geschrieben.
„Ich wusste doch, dass dir der Magen knurrt“, meinte er und reichte es ihr. Als sich ihre Finger für einen kurzen Augenblick berührten, wäre Jenna fast zurückgezuckt. Sie konnte sich nur schwer beherrschen.
Marek schien dies leider bemerkt zu haben, denn er runzelte erneut die Stirn. „Meinst du nicht, dass du das langsam abstellen solltest?“
„Wasch genau?“ nuschelte sie, hektisch weiterkauend.
„Dieses Zucken und Zittern und ängstlich die Augen aufreißen. Es ist mal an der Zeit, dass du dich wieder beruhigst.“ Er schüttelte den Kopf und bediente sich dann selbst an dem Braten. Als er sie wieder ansah, meinte sie sogar so etwas wie Frustration aus seinen Gesichtszügen lesen zu können.
„Als dein Freund Leon noch dabei war, warst du viel zutraulicher“, setzte er etwas leiser hinzu und schob sich mit einem kleinen Seufzen das Fleisch in den Mund.
Zutraulicher ? War sie etwa so etwas wie ein Tier für ihn? Was erwartete er überhaupt von ihr? Er hatte sie verschleppt, verdammt noch mal, obwohl er ihr versprochen hatte, es nicht zu tun.
„Du… du verstehst das nicht?“ musste sie einfach fragen. „Du hast mich entführt!“
„Gerettet“, verbesserte er rasch.
„Bitte was?“ Sie sah ihn entgeistert an.
„Du befandst dich mitten in einem Schlachtfeld.“
„Die… diese Tikos waren doch alle tot!“
Er zuckte die Schultern. „Leon nicht.“
„Was?!“ Sie konnte kaum glauben, was er da von sich gab. „Leon ist doch keine Gefahr für mich!“
„Da muss ich wiedersprechen“, gab er nüchtern zurück.
„Bitte?!“ entfuhr es ihr. „Er ist mein Freund!“
„Er ist unfähig, dich zu beschützen. Ohne mein Einschreiten wärst du längst tot. Bereits zweimal, um genau zu sein. Und du hängst dich an ihn und vertraust ihm blindlings wie ein Welpe, der seine Mutter verloren hat – das nenne ich , sich in Gefahr begeben.“
Jenna wusste ein paar Sekunden lang nicht, was sie sagen sollte. Sie starrte ihr Gegenüber nur mit offenem Mund an. Was er gesagt hatte, machte sie so… so wütend! Auch wenn sie wusste, dass es in gewisser Weise der Wahrheit entsprach. Wirklich sicher war sie mit Leon nie gewesen – allerdings bezweifelte sie auch, dass dies in dieser furchtbaren Welt ein Zustand war, den man überhaupt erreichen konnte.
Marek ertrug ihren empörten Blick nicht nur mit Gelassenheit, sondern mit sichtbarem Vergnügen. Er schnitt sich schmunzelnd eine weitere Scheibe Fleisch ab und hob dann auch noch provokant die Brauen, so als wolle er sie dazu auffordern, zu explodieren. Doch diesen Gefallen würde sie ihm ganz bestimmt nicht tun – ganz davon abgesehen, dass sie nicht mutig genug dafür war. Sie schluckte tapfer ihren Ärger hinunter und streckte stattdessen ihre Hand in Richtung des Bratens aus. Er reagierte nicht sofort, studierte stattdessen ein paar Atemzüge lang ihre Gesichtszüge. Dann gab er jedoch ihrer Aufforderung nach und legte ihr das nächste Stück Fleisch in die Hand. Sie wusste, dass er darauf wartete, dass sie noch etwas sagte, und ließ sich damit bewusst Zeit. Erst als sie aufgegessen hatte, räusperte sie sich wieder.
„Du denkst also, dass ich mit dir an meiner Seite besser dran bin als zuvor mit Leon?“
„Zumindest bist du besser geschützt.“
„Vor anderen vielleicht“, gab sie zu. „Aber wer schützt mich vor dir?“
„Vor mir?“ Er tat überrascht. „Meinst du, ich bin eine Gefahr für dich?“
Sie hob nun selbst die Brauen. „Wir sind nicht gerade das, was man als ‚Freunde‘ bezeichnen würde. Wenn du dich erinnerst: Du hast versucht mich zu vergewaltigen, ich hab dich bestohlen, du wolltest mich töten…“
„Wollte ich nicht.“
Sie hielt inne, schloss dann kurz die Augen, um sich auf das zu konzentrieren, was sie hatte sagen wollen, und schüttelte den Kopf. „Das ist doch auch ganz egal. Wir… wir haben keine besonders vertrauensvolle Basis… Beziehung… was weiß ich. Du… du… hast mich hintergangen!“
„Wann?“ Er
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