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Falaysia Bd 2 - Trachonien

Falaysia Bd 2 - Trachonien

Titel: Falaysia Bd 2 - Trachonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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holen“, ließ Marek jedoch diese Ahnung zur bitteren Wahrheit werden.
    Jennas Augen weiteten sich vor Entsetzen. Sie schnappte nach Luft. „ Ich ?! Das… das ist nicht dein Ernst!!“
    „Doch“, entgegnete er ruhig.
    Sie schüttelte den Kopf. Wieder und wieder, weil er jedes Mal bestätigend nickte, und stieß am Ende ein leicht hysterisch klingendes Lachen aus. „Sagtest du nicht erst vor wenigen Minuten, ich sei bei dir sicher?“
     „Bist du ja auch.“
     „Nicht wenn ich mich allein in das Schloss einer Königin schleichen und sie bestehlen soll und du mich damit ihrem Zorn auslieferst, wenn sie das merkt!“
    „Ich liefere dich doch nicht aus.“
    „Klingt opfern besser?!“
    Marek seufzte. „Du sollst nur den Stein aus ihrer Burg holen. Das, was ich tun werde, ist viel gefährlicher.“
    „Sie wird mich umbringen, wenn sie mich erwischt!“
    Marek runzelte die Stirn. „Sie erwischt dich schon nicht. Und wieso bist du eigentlich immer der Meinung, dass jedermann dich umbringen will?“
    „Sie wird es tun!“
    Er schüttelte den Kopf. „Das glaube ich nicht. Ihr gefallen mutige Frauen.“
    „Ich bin aber keine mutige Frau“, jammerte Jenna.
    „Das muss sie ja nicht wissen“, versuchte er sie zu beschwichtigen. „Außerdem wird dich niemand bemerken, wenn du dich geschickt anstellst.“
    „Ich bin ein ausgesprochenes Trampeltier!“ erwiderte sie und ihre Stimme entglitt ihr am Ende etwas, so dass sie eher quietschte als sprach.
    „Du solltest mehr Vertrauen in deine eigenen Fähigkeiten haben“, riet er ihr altklug. „Glaube mir, wenn man unter Druck steht, kann man Unglaubliches leisten.“
    Jenna lachte. Einmal. Zweimal. Dreimal. Echter klang es dadurch nicht. Das alles war ja auch nicht wirklich witzig. Wieder einmal ein Beweis dafür, das Lachen nicht immer ein Ausdruck der Freude war. Hysterie war hier das viel passendere Stichwort.
    „Du verstehst es wirklich, anderen Mut zu machen“, piepste sie und versuchte, sich darauf zu konzentrieren ruhig zu atmen. Einen weiteren nervlichen Kollaps würde sie heute nicht mehr verkraften. Sie würde am Ende wahrscheinlich nur noch sabbernd und mit starrem Blick in einer Ecke liegen bleiben. Ecke! Als ob es hier etwas gab, was danach aussah!
    „Ich pass schon auf, dass dir nichts passiert“, erwiderte Marek, ohne auf ihre Bemerkung einzugehen, sie meinte jedoch ein wenig Sorge ob ihres Gemütszustandes in seinen Augen aufflackern zu sehen. „Ich bin nicht Leon. Meine Pläne funktionieren immer.“
    Sie gab sich nicht die Mühe, ihre Skepsis vor ihm zu verbergen. „Immer?“ wiederholte sie. Oh, das klang doch schon viel besser, weitaus gefestigter und ruhiger.
    Marek seufzte, legte das Messer und den Rest des Bratens zur Seite und lehnte sich ein wenig zurück, sich auf beide Hände stützend. „Gut, du kennst mich nicht, von daher werde ich es dir verzeihen, dass du mir nicht glaubst, und mir stattdessen sogar die Mühe machen, dir zu erklären, warum ich so etwas sagen kann, ohne mich – so wie der arme Leon immer – lächerlich zu machen.“
    Natürlich tat ihm Leon nicht leid, dazu war der Spott zu deutlich aus seiner Stimme herauszuhören. Er provozierte sie nur wieder, doch sie presste die Lippen aufeinander und sagte lieber nichts. Sie war froh, dass sie sich langsam wieder beruhigte und irgendwie hatte sie das Gefühl, dass Mareks tiefe Stimme und seine extreme Zuversicht in seine Fähigkeiten erheblich dazu beitrugen.
    „Ein schnell arbeitender Verstand und ein hohes Maß an Flexibilität sind der Schlüssel zum Erfolg eines Plans“, fuhr Marek großspurig fort. „Du musst damit rechnen, dass dir etwas dazwischenkommt, dass Situationen entstehen, die deinen ganzen Plan auf den Kopf stellen können und du musst dazu in der Lage sein, deinen Plan loszulassen, rasch umzudenken, dich neu zu orientieren. Was auch bedeutet innezuhalten, abzuwarten und genau zu beobachten, vielleicht auch mal nichts zu tun und für eine Weile eine unangenehme Situation auszuhalten. Das gibt dir die Zeit, um nachzudenken, dir Strategien zu überlegen, mit denen du zurück zu deinem ursprünglichen Plan kommst oder eher zu deinem ursprünglichen Ziel. Denn das ist es ja, worauf es im Endeffekt ankommt: dein Ziel zu erreichen. Ein zu strikter Plan und ein zu starres Festhalten an diesem behindern dich nur.“
    Jenna gab es nur ungern zu, aber Mareks Erklärung machte Sinn und beschrieb genau das, was er getan hatte, nachdem er zu ihrem Gefangenen

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