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Falaysia Bd 2 - Trachonien

Falaysia Bd 2 - Trachonien

Titel: Falaysia Bd 2 - Trachonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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indem er aufstand. Es war eine gefährliche Situation, doch die Kriegerin schien gar nicht versuchen zu wollen, ihn zu überwältigen. Sie setzte sich im Bett auf und sah ihn fragend an, während er ein paar Sekunden lang um sein Gleichgewicht rang. Sein Kreislauf kam mit der ganzen Aufregung in seinem maladen Zustand alles andere als gut klar. Nach einem kurzen, wankenden Moment, hatte er seinen Körper jedoch einigermaßen im Griff.
    „Ich glaube nicht, dass das sehr vernünftig ist“, sagte Sheza und stand ebenfalls auf.
    Leon hob das Schwert, so dass es auf ihre Brust wies. „Lieber sterbe ich, als dass ich mich von dir zum Krüppel machen lasse. Was für Chancen hat ein Mensch wie ich in dieser Welt, wenn ihm einer seiner Arme fehlt? Du weißt, wer hinter mir her ist – verlange nicht von mir, mich selbst zu opfern!“
    Sheza betrachtete ihn sehr lange und sehr nachdenklich. Dann setzte sie sich plötzlich in Bewegung und ging auf die Satteltaschen zu, die in einer Ecke des Raumes lagen. Sie kramte einen großen Beutel daraus hervor und begab sich dann wieder zu Bett.
    „Na, komm“, sagte sie erstaunlich sanft und nickte ihm zu.
    Leon war erfüllt von Misstrauen, als er sich auf sie zu bewegte. Doch es gab hier keine andere Hilfe als die ihre und er konnte sich nicht selbst versorgen. Er hielt das Schwert wieder auf ihre Brust gerichtet, als er sich setzte, und ließ auch den Dolch nicht los, als sie sich seinem verletzten Arm zuwandte. Sie holte die ihm gut bekannte Salbe aus dem Beutel und begann damit die Wunde dick einzuschmieren. Sie fühlte sich angenehm kühl und prickelnd auf seiner Haut an und Leon schloss selbstvergessen die Augen. Im nächsten Augenblick riss er sie jedoch wieder erschrocken auf.
    Sheza stieß ein kleines Lachen aus und bestätigte damit seine Vermutung, dass er einen unglaublich lächerlichen Eindruck machen musste. Doch er hatte nicht die Kraft, um sich über sich selbst oder diese Frau zu ärgern. Er wollte nur noch schlafen, sich erholen und wieder einen gesunden Arm haben.
    „Du bist ziemlich dickköpfig“, stellte Sheza fest, tief in ihre Arbeit versunken.
    „Ich weiß, wofür es sich zu kämpfen lohnt“, erwiderte Leon müde.
    „Meinst du?“ fragte sie leise.
    „Ja“, erwiderte er erschöpft. „Und ich glaube, du würdest es nicht anders machen, wenn du in meiner Situation wärst.“
    „Vielleicht“, gab sie zurück. „Wenn es die Möglichkeit gäbe, meinen Arm zu retten. Aber ich würde auch nicht sterben wollen.“
    „Die gibt es“, sagte er mit Nachdruck. „Das weiß ich. Mein Arm ist noch nicht verloren.“
    „Spürst du ihn wieder?“
    Er nickte schwach.
    „Und du kannst ihn heben und einen Dolch halten.“
    Wieder nickte Leon, obwohl es gar keine Frage gewesen war, sondern eher eine Feststellung.
    „Vielleicht hast du Recht und er ist doch noch nicht verloren“, überlegte Sheza. „Vielleicht beginnt er gerade zu heilen…“
    Leon sah sie überrascht an. War das eine List oder hatte er sie tatsächlich überzeugt?
    „Ich werde heute Nacht den Verband weglassen, damit die Wunde ein wenig Luft bekommt“, erklärte sie und stand auf. Sie trat an einen kleinen Tisch im Raum heran, stellte einen Becher auf und goss aus einer kleinen Flasche eine grüne Flüssigkeit hinein. Dann gab sie noch aus einem Krug, der auf dem Tisch gestanden hatte, Wasser hinzu und trat mit dem Becher in der Hand wieder an Leon heran.
    „Trink das“, forderte sie ihn auf und reichte ihm den Becher. „Es ist sehr stark und wird dich müde machen. Es wirkt jedoch schnell und heilt von innen heraus.“
    Leon sah auf den Becher und dann auf das Schwert in seiner Hand. Er musste es ablegen, wenn er die Medizin trinken wollte. Er hatte zwar noch den Dolch, doch er wusste genau, dass er Sheza mit seinem verletzten Arm nicht davon abhalten konnte, ihn kampfunfähig zu machen.
    „Ich werde nicht versuchen, dich zu überrumpeln“, sagte sie fest. „Darauf hast du mein Wort. Du bekommst die Chance, die du wolltest. Sollte sich dein Zustand allerdings innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden nicht bessern oder gar noch verschlechtern, werde ich dir den Arm eigenhändig abschlagen!“
    Leon starrte sie für einen Moment sprachlos an, dann nickte er und legte das Schwert beiseite. Er wusste nicht wieso, aber er hatte das Gefühl, dass sie zu ihrem Wort stand. So nahm er den Becher und leerte ihn in hastigen Zügen. Die Flüssigkeit war furchtbar bitter, doch Leon glaubte

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