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Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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geworden, um ihn daran zu erinnern, dass große Eile angesagt war. Also zögerte Leon nicht länger, kletterte in das Zimmer und sank dann dort rasch zu Boden, um den Kriegern die Chance zu nehmen, ihn doch noch zu entdecken. Für ein paar Sekunden blieb er stocksteif sitzen, wagte es kaum, zu atmen, geschweige denn sich zu bewegen. Er konzentrierte sich nur auf sein Gehör, versuchte so herauszufinden, was die Krieger in der Scheune machten. Er hoffte und betete, dass sie nicht auf die Idee kamen hier hinüberzukommen. Aber warum sollten sie? Wenn sie ihn nicht gesehen hatten, hatten sie doch keinen Anlass dazu, oder?
    Für ein paar qualvoll lange Minuten musste Leon den Geräuschen in der Scheune lauschen, ohne zu wissen, was die Männer dort taten. Bald kam er zu dem Schluss, dass sie nicht davon überzeugt waren, dass sich jemand unter ihrer Nase in die Stadt geschlichen hatte. Dafür waren sie zu laut, unterhielten sich sogar miteinander in normaler Lautstärke – jedoch nicht laut genug , um zu verstehen, was sie sagten. Genau genommen war das ja auch nicht weiter wichtig. Sie sollten nur verschwinden.
    Es dauerte noch eine ganze Weile, bis die Männer Leon diesen Gefallen taten, doch schließlich wurde es auch in der Scheune wieder still. Er schloss die Augen, lehnte seinen Kopf gegen die Wand hinter sich und atmete erleichtert aus. Teil eins ihres Plans hatte schon mal funktioniert. Nun hieß es, die Aufmerksamkeit Foralts und seiner Familie zu gewinnen, ohne andere merken zu lassen, dass er hier war. Nach unten gehen konnte er nicht. Die Gefahr, dass es dort einen Spitzel der Bakitarer gab, war zu groß. Doch er konnte in Cilais Zimmer gehen und dort auf sie warten. Sie und ihre Familie kannten Wesla gut und vielleicht würde es ihm möglich sein, einem von ihnen unauffällig klar zu machen, dass Leon hier oben war, ohne dass irgendjemand anderes dies mitbekam. Schließlich hatte es sich ja herausgestellt, dass Wesla doch nicht ein so großer Trottel war, wie der erste Eindruck ihn hatte annehmen lassen.
    Leon erhob sich kurzerhand und lief auf die Tür des Zimmers zu. Er öffnete sie ganz leise und spähte hinaus. Der Flur war leer. Sehr gut. Er schob sich hinaus, schloss die Tür wieder hinter sich und eilte los. Glücklicherweise befand er sich auf der richtigen Seite des Hauses, der privaten Seite, in der nur die Familie und ganz besondere Gäste ihre Zimmer hatten. Cilais Zimmer war schnell gefunden. Ebenso schnell stellte Leon fest, dass sie noch nicht dort war. Nun gut. Dann musste er halt ein wenig warten. Er ließ sich auf Cilais Bett nieder und bewegte seine Schultern, um die Verspannung zu lösen, die seine Kletterei und seine Ängste verursacht hatten. Leicht war dies allerdings nicht, weil die Stille und das nutzlose Herumsitzen seinen Ängste und Sorgen viel zu viel Raum gaben, sich wieder frei zu entfalten. Das dumme Gefühl, dass Jenna nicht mehr hier war, wurde immer stärker. Dabei hatte er doch noch gar kein Indiz dafür finden können. Gut, er hatte auch noch keines dafür gefunden, dass sie noch hier war, jedoch hatte er weder in alle Zimmer auf dieser Seite gesehen, noch war er auf der anderen Seite des Hauses gewesen.
    Draußen auf dem Flur waren auf einmal Schritte zu vernehmen. Leon hob alarmiert den Kopf. Seine Hand legte sich ganz automatisch auf den Knauf seines Schwertes. Nur einen Herzschlag später öffnete sich die Tür und er konnte für wenige Sekunden die Silhouette einer Frau im Gegenlicht des Flurs erkennen. Dann wurde die Tür auch schon wieder geschlossen und die schützende Dunkelheit war zurück. Eine Frau … Jenna oder Cilai?
    „Leon?“ Das war Cilais Stimme. Leons ungutes Gefühl breitete sich weiter aus.
    „Ja, ich bin hier“, antwortete er rasch und erhob sich.
    Er hörte sie erleichtert seufzen und nur wenig später war sie bei ihm, schloss ihn fest in die Arme. Sie zitterte ein wenig und Leon drückte sie noch fester an sich.
    „Den Göttern sei Dank!“ hauchte sie und rückte dann ein wenig von ihm ab, um ihn anzusehen. Auch seine Augen hatten sich bereits wieder so an die Dunkelheit gewöhnt, dass er ihr Gesicht einigermaßen gut erkennen konnte. Sie sah besorgt aus, aber auch verängstigt.
    „Geht es dir gut?“ fragte sie.
    Er nickte. „Und euch?“
    „Wir sind alle wohl auf – nur etwas angespannt“, konnte auch sie ihn beruhigen. „Hast du das Lager rechtzeitig erreichen können?“
    Er nickte erneut. „Ich konnte mit Lord Hinras und ein

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