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Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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erstaunlich leise.
    „Wir sollten uns von hinten an das Wirtshaus heranschleichen“, schlug Wesla jetzt leise vor. „Die Bakitarer patrouillieren nicht rings um das Gebäude, sondern laufen nur ab und an vorn vorbei, wie wir gesehen haben.“
    Leon schüttelte den Kopf. „Nein, das nehme ich ihnen nicht ab“, flüsterte er zurück und wandte sich zu dem kleinen, drahtigen Mann um. „Du darfst nicht vergessen, dass es sich hier um Mareks Eliteeinheit handeln kann. Diese Krieger sind intelligenter als die meisten anderen ihrer Art. Ich wurde mein Leben darauf verwetten, dass sie gerade den Hintereingang im Auge haben.“
     Wesla dachte angestrengt nach und auf seiner Stirn formten sich ein paar tiefe Falten. „Und wenn man von oben kommt?“
    Leon runzelte nun ebenfalls die Stirn. „Von oben?“ wiederholte er. „Ich kann nicht fliegen.“
    „Ich weiß“, erwiderte Wesla ungeduldig. „Der Stall grenzt doch direkt an das Wirtshaus an. Du brauchst nur auf den Heuboden zu steigen und von dort aus auf das Dach des Wirtshauses zu klettern. Möglicherweise steht ein Fenster offen – oder du klopfst halt vorsichtig an.“
    Leons Gesicht erhellte sich. Diese Möglichkeit hatte er noch gar nicht in Betracht gezogen. Sein Verstand war offenbar von all den Sorgen, die er sich machte, völlig blockiert.
    „Und was ist mit dir?“ fragte er.
    „Ich gehe durch den Eingang“, war die simple Antwort. „Das Gasthaus hat noch nicht geschlossen und ich hab ein Allerweltsgesicht. Ich sehe grundsätzlich nicht verdächtig aus.“ Er grinste breit.
    „Aber Foralt wird dich erkennen und wenn er …“
    „Foralt ist ein kluger Mann“, schnitte Wesla ihm das Wort ab. „Er wird längst bemerkt haben, dass die Krieger vor allem sein Haus im Auge haben und sicherlich auch Spione im Haus sitzen, solange es geöffnet ist. Er wird mich nicht verraten.“
    Leon schwieg.  Er gab es nicht gern zu, aber Wesla hatte ausnahmsweise mal Recht. Er durfte sich von seinen Sorgen nicht völlig einnehmen lassen, sonst konnte er am Ende keinen einzigen klaren Gedanken mehr fassen und würde noch etwas Dummes tun.
    „Gut“, sagte er schließlich mehr zu sich selbst als zu Wesla. „Dann sollten wir uns jetzt trennen. Pass auf dich auf!“
    Sein neuer Freund nickte. „Du auch.“
    Damit gingen sie auseinander: Wesla auffällig und fröhlich pfeifend über die Straße und Leon im Schatten der Häuser und so leise wie nur irgend möglich am Rande der Stadt entlang. Die Gasse, in die er einbog, war ebenfalls wunderbar dunkel. Dort konnte er ganz bestimmt nicht entdeckt werden. Jedenfalls nicht von weitem. Er musste sich äußerst vorsichtig bewegen, um kein verdächtiges Geräusch zu verursachen und die Krieger dadurch anzulocken. Das wäre das letzte, was er gebrauchen konnte.
    Leon schlich auf leisen Sohlen bis zum Ende der Gasse und spähte dann vorsichtig um die Ecke. Die Seitenwand der Scheune war nun kaum mehr einen Katzensprung von ihm entfernt. Gefährlich würde es für ihn vor allem in dem Moment werden, in dem er hinüberlief und nichts hatte, hinter dem er sich verstecken konnte. War er erst einmal in der Scheune, ohne entdeckt worden zu sein, war das schon die halbe Miete.
    Er sah sich noch einmal um und rannte dann geduckt hinüber. Er flog nahezu auf die schützende Wand des Schobers zu und presste sich mit laut klopfendem Herzen an das kühle Holz. Ein paar Sekunden lang lauschte er wieder in die Nacht hinein. Es war immer noch still, so wie es sich zu dieser späten Zeit gehörte. Weiter. Was nun? Sein Blick flog hinauf zu dem Flaschenzug, mit dem man schwerere Dinge auf den Heuboden transportieren konnte. Vielleicht war das der beste Weg, um ungesehen hinein zu kommen. Die Tür schied aus, denn sie lag auf einer Straßenseite, auf die man von vielen Standpunkten aus einen ziemlich guten Blick hatte, wenn sich Leon recht erinnerte. Der Eingang zum Heuboden hingegen war selbst bei Tageslicht schwer auszumachen. Schwierig würde es nur werden, dort geräuschlos hinauf zu klettern.. Nein, das war nicht schwierig – es war unmöglich! Aber hatte er eine andere Wahl?
    Ein testendes Ziehen am Seil zeigte, dass der Flaschenzug gut geölt war. Er klapperte nur ein wenig, quietschte jedoch nicht. Wenn Leon schnell war, konnte er nach oben kommen, ohne dass jemand auf ihn aufmerksam wurde. Zumindest saß das Seil fest und würde nicht reißen. Er atmete einmal tief ein und wieder aus und begann dann hinaufzuklettern, sich mit den

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