Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
Vom Netzwerk:
allein hatte gewusst, wo das Tor zu den anderen Welten lag. Doch er war ermordet worden … vor nicht allzu langer Zeit … von seinem eigenen Lehrling!
    „Ist Nadir der Lehrling?“ stieß Jenna beinahe atemlos aus. Das alles war so aufregend. „Derjenige, der Nefian getötet hat?“
    „Niemand weiß das so genau, aber es gehen Gerüchte um, dass er es ist.“ Kychona seufzte. „Ich hasse all diese Halbwahrheiten. Das macht es immer so schwer, den wahren Kern zu erkennen. Allerdings ist es Nadir selbst, der dieses Gerücht verbreitet hat.“
    „Warum?“ Jenna war erstaunt.
    „Nun … die Menschen in Falaysia sind Zauberern gegenüber heutzutage nicht sehr positiv eingestellt. Sie wollen sie nicht mehr hier dulden und Nadir … er behauptete von Anfang an, auf der Seite der Unterdrückten zu stehen und alle Zauberer und Könige vernichten zu wollen, um für Frieden und Gerechtigkeit in dieser Welt zu sorgen. Nur so konnte er die Bakitarer auf seine Seite holen, denn sie verfolgen dasselbe Ziel.“
    „Aber er ist doch selbst ein Zauberer!“
    „Ja, er behauptet jedoch, sich nach Vollendung seines selbst gesetzten Auftrags in die Berge zurückzuziehen und dort friedlich und allein bis zu seinem Lebensende leben zu wollen.“
    „Das glaubt er doch wohl selbst nicht!“ entfuhr es Jenna entrüstet.
    Die Greisin lächelte nur geheimnisvoll.
    „Ihr sprecht immer noch von einem Gerücht“, griff Jenna rasch einen der losen Fäden ihres Gesprächs auf. „Heißt das, Ihr glaubt ihm nicht?“
    „Ich weiß ein paar Dinge, die andere nicht wissen“, war ihre ausweichende Antwort.
    Doch Jenna ließ sich nicht so leicht abschütteln. „Und was genau?“
    Kychona schien ein paar Herzschläge lang abzuwägen, ob sie ihr auch diesen Teil der Geschichte erzählen sollte und entschied sich zu Jennas Glück dafür.
    „Die meisten Zauberer hatten immer mehr als einen Lehrling“, erklärte sie. „Man erkennt sie daran, dass ihre Namen mit demselben Buchstaben beginnen, wie der Name ihres Meisters. Selbstverständlich sind es nicht ihre Geburtsnamen. Ein jeder Lehrling muss zu Beginn seiner Ausbildung seine alte Identität ablegen und eine neue annehmen, damit niemand weiß, woher er kommt und damit nicht erpressbar ist. Soweit ich mich erinnern kann, hatte auch Nefian damals, als Nadir seine Ausbildung begann, zwei Lehrlinge. Einen davon sah ich sogar kurz, als ich Nefian besuchte. Ich weiß allerdings nicht, ob es Nadir war.“
    „Wurde er Euch nicht vorgestellt?“ Jenna war etwas verwundert.
     „Doch, aber die beiden Lehrlinge hatten damals andere Namen. Noema und Nuro.“
    „Dann hat Nadir seinen Namen noch einmal geändert?“
    Kychona nickte beklommen. „Um schon allein mit seinem Namen eine Botschaft in die Welt zu senden. Na’hadir Sarudo, wie der Name in seiner ursprünglichen Sprache und in voller Länge lautet, heißt so viel wie ‚Rächer der Unterdrückten‘.“
    Jenna sah die Alte nachdenklich an. „Wie ist es dazu gekommen? Ich meine, warum hat Nadir einen solchen Hass auf andere Zauberer und die Könige entwickelt?“
    „Das weiß niemand und ich, wenn ich ehrlich bin, glaube ihm das alles auch nicht so richtig. Unter uns Zauberern ging eine Zeit lang eine ganz andere Geschichte um. Nämlich, dass Nadir schon immer ein starkes Bedürfnis nach Macht und Reichtum hatte und Nefian das schnell erkannt hat. Er war ein kluger Mann mit einem erstaunlich ausgeprägten Gespür für die innere Haltung der Menschen um ihn herum. Ich denke, Nefian hat die Ausbildung Nadirs abgebrochen und ihn verbannt, woraufhin der Junge zurückkam und ihn tötete.“
    „Und was geschah mit dem anderen Lehrling?“
    „Darum gibt es auch einiges Rätselraten. Er war nicht mehr aufzufinden. Ich gehe davon aus, dass Nadir ihn ebenfalls tötete.“
    „Wie war das alles möglich, wenn Nefian ein solch mächtiger Zauberer war?“
    „Für die Zauberei brauchen die meisten von uns Zeit und Ruhe, um uns zu konzentrieren und die nötigen Energien zu sammeln. Wenn uns diese nicht gewährt wird, sind wir so angreifbar wie jeder andere Mensch auch. Nur wenige unter uns sind so begabt, dass sie aus dem Moment heraus zaubern und sich verteidigen können. Nefian konnte das, aber zu zaubern kostet auch noch sehr viel Kraft und wenn der Gegner ebenfalls sehr stark ist, kann dies sehr gefährlich werden.“
    „Sind Nadirs Kräfte so groß?“
    Kychona nickte traurig. „Nefian gestand mir einmal, dass einer seiner Lehrlinge Kräfte

Weitere Kostenlose Bücher