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Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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den Zähnen. Sprachen sie von ihm ?
    „Ich bin mir sicher, dass das passiert“, erwiderte Wes. „Wir haben einen Spion Nadirs gefangen – wenn das nicht unsere Kompetenz und unser Geschick beweist, dann weiß ich auch nicht weiter.“
    Spion ? Leon glaubte seinen Ohren kaum trauen zu können. Diese dummen Kerle hielten ihn für einen Spion Nadirs? Wie waren sie denn darauf gekommen? Und wohin wollten sie ihn bringen, wenn sie tatsächlich dachten, dass er ein Verräter war? Wahrscheinlich konnte er von Glück reden, dass sie ihn nicht gleich getötet hatten.
    „Sich schlafend zu stellen, war ’ne richtig gute Idee, Uryo“, freute sich Wes. „Der hat überhaupt nicht bemerkt, dass wir ihn belauscht haben.“
    Aha! Dann waren das vermutlich die beiden Männer, die mit ihm in der Wirtsstube gesessen hatten. Warum hatte er diese nicht genauer im Auge behalten? Er war doch sonst immer so aufmerksam. Wahrscheinlich hatte seine Sorge um Jenna seinen Verstand zu sehr blockiert.
    „Ja, der kam mir sofort verdächtig vor, als er reinkam“, gab die andere Dumpfbacke zurück. „Hatte so ’nen verschlagenen Gang und diese fiesen Schweinsaugen …“
    Schweinsaugen ? Leon konnte sich nur mit Mühe davon abhalten, empört nach Luft zu schnappen. So etwas hatte noch nie jemand über ihn gesagt! Und überhaupt – seit wann konnte die Art, wie sich jemand bewegte ‚verschlagen‘ sein? Gute Spione zeichneten sich ja gerade dadurch aus, dass sie besonders unauffällig waren. An was für Holzköpfe war er hier nur geraten? Gut, er hatte Fragen nach Renon gestellt, aber das war noch lange kein Indiz dafür, dass er zum Feind gehörte.
    Leon zog weiter an dem Knoten. Jetzt war es noch dringender als zuvor, sich von den Fesseln zu befreien. Wer wusste schon, zu was diese Idioten fähig waren. Nachher beschlossen sie, ihn zu verhören und zu foltern, und er bezweifelte, dass sie intelligent genug waren, um seine Argumente zu verstehen. Viele furchtbare Verbrechen fußten auf der Dummheit derer, die sie begingen.
    Der Knoten lockerte sich spürbar und nur Sekunden später löste er sich ganz auf und Leon konnte die Fesseln abstreifen. Weiter … Er zog seine Beine an und spähte vorsichtig hinab. Eine Schleife ?!!? Idioten – eindeutig. Er zog sie rasch auf und konnte sich dabei ein Grinsen nicht verkneifen. Gut, vielleicht hatte er doch Glück im Unglück und würde schneller wieder frei sein, als er gewagt hatte zu hoffen. Die Trottel durften nur nicht bemerken, dass er wach war und auch seine Bewegungsfreiheit zurückgewonnen hatte. Sein Schwert hatten sie ihm abgenommen – so viel Verstand besaßen sie dann doch noch.
    „Hauptmann Drigo hat gesagt, dass sie für jeden gefangenen Bakitarer dankbar sind“, hörte er Wes jetzt sagen. „Was glaubst du, was die dann erst zu ‘nem Spion sagen?!“
    „Die werden völlig aus dem Häuschen sein!“ freute sich Uryo.
    Ja – vor allem ihr werdet völlig aus dem Häuschen sein, wenn ihr einen leeren Wagen vorfindet!
    Leon drehte sich auf den Bauch und zog vorsichtig an der Decke, bis sie von seinem Kopf rutschte. Über ihm auf dem Kutschbock saßen die beiden Männer. Einer war groß und kräftig, der andere kleiner und dünner, beide in schlichte Kleider gehüllt. Das Schwert des Kräftigeren hing noch an seiner Seite, aber der Dünne hatte seines auf den Kutschbock hinter sich gelegt. Das war bestimmt auch der ‚Schleifenfreund‘. Armer Kerl. Den hatte man wohl nach der Geburt auf den Kopf fallengelassen. Eigentlich musste Leon ihm dankbar sein, denn eine solch günstige Gelegenheit, sich aus einer eigentlich recht misslichen Lage blitzschnell zu befreien, bot sich einem nur äußerst selten. Wenn er sich geschickt anstellte, konnte er nicht nur fliehen, sondern eventuell sogar das ganze ‚Schiff‘ ‚kapern‘.
    Leon stützte sich vorsichtig auf seine Ellenbogen und brachte sich so auf die Knie. Es war nicht leicht, bei dem Gerumpel des Wagens sein Gleichgewicht zu halten und sich dann auch noch unauffällig vorwärts zu bewegen. Er versuchte es dennoch, dabei die beiden Männer genau im Auge behaltend. Immer wenn einer während des Gesprächs zum anderen sah, hielt er inne. Er wusste ganz genau, wie leicht man Bewegungen aus dem Augenwinkel wahrnehmen konnte, auch wenn sie nur minimal waren. Stück für Stück kam er dabei seinem Ziel näher.
    „Ich sag dir, unser Eintritt ins Heer ist so gut wie sicher“, behauptete Wes großspurig.
    Leon hob die Brauen. Die wollten

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