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Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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enthusiastischen Nicken.
    „Hat Euch das keiner erzählt?“ Sie schien erstaunt. „Er ist im Kampf vor den Toren Tichuans schwer verletzt worden und ein paar Tage später dann einem schlimmen Fieber erlegen.“
    Es war erstaunlich, aber diese Nachricht versetzte Jenna einen schmerzhaften Stich und es fiel ihr ausgesprochen schwer, vor der Wirtin nicht zu zeigen, wie hart ihre Worte sie trafen, wie sehr sie Mareks scheinbaren Tod bedauerte. Nein. Das durfte sie nicht denken. Er war nicht tot! Das war nicht logisch. Konnte nicht sein. Die Magie des Steins hatte sie noch nie enttäuscht. Sie hatte gefühlt, wie Mareks Körper sich erholt hatte, wie er damit begonnen hatte, die Wunden zu heilen.
    „Deswegen hat doch Renon Nadir wieder den Kampf angesagt“, fuhr die Wirtin fort, ihr eine schlimme Nachricht nach der anderen an den Kopf zu werfen. „Der Zauberer wird so schnell niemand Neuen finden, der sein Heer so effektiv führen kann wie Marek. Der Feind ist verwirrt und geschwächt. Die bisherigen Angriffe waren dadurch alle von Erfolg gekrönt.“
    „Was für Angriffe?“ stieß Jenna beinahe atemlos aus. Sie bekam kaum noch richtig Luft.
    „Renon hat mit seinem Heer einige Lager der Bakitarer in besetzten Gebieten angegriffen und sie so vernichtend geschlagen, dass sie sich zu großen Teilen zurückgezogen haben“, freute sich die Wirtin. „Und so wird es weitergehen – glaubt mir! Renon und seine Verbündeten werden siegen.“
    „Er … er hat Verbündete?“ stammelte Jenna aufgelöst.
    „Ja, Königin Alentara und zwei weitere mächtige Männer königlicher Abstammung, die gern wieder in ihre Königreiche zurückkehren würden, um dort zu regieren.“
    „Heißt das, dass ein richtiger Krieg ausgebrochen ist?“
    „Noch nicht – aber bald wird es wohl so sein.“
    Das war ja entsetzlich! Gideon hatte ihr damals so etwas erzählt, sie hatte jedoch bisher gehofft, dass sich seine Prognose nicht bewahrheiten würde. Sie konnte die Begeisterung der Wirtin so gar nicht teilen. Ein Krieg war etwas Schreckliches und nichts worüber man sich freuen sollte – ganz gleich von wem er erklärt wurde! Die Bevölkerung musste immer darunter leiden und gegenwärtig war sie ein Teil davon. Doch eventuell ließ sich das Ganze ja noch aufhalten. Sie musste Leon finden und mit ihm zusammen zu König Renon reiten, um ihn davon zu überzeugen, dass es noch einen anderen Weg gab, einen gewaltfreieren.
    „Sagt: Ist vielleicht vor kurzem ein Fremder ins Dorf gekommen?“ erkundigte sie sich.
    „Es kamen in den letzten Wochen viele Fremde ins Dorf“, gab die Wirtin etwas abwesend zurück. Ihre Augen fixierten etwas hinter Jenna; etwas, dass ihr anscheinend nicht gefiel, denn ihr Blick verfinsterte sich sichtbar.
    „Nicht in den letzten Wochen“, verbesserte Jenna sie. „Ich meine gestern.“ Sie versuchte die Aufmerksamkeit der Wirtin zu erlangen, indem sie in ihr Blickfeld trat, doch die Frau machte ebenfalls einen Schritt zur Seite und spähte an ihr vorbei.
    „Das gibt’s doch nicht!“ zischte sie. „Dieses kleine Ungeziefer vergreift sich an meinen Kartoffeln!“
    Jenna zog ihre Brauen zusammen und folgte ihrem Blick. Nicht weit von ihnen entfernt befand sich ein kleines Beet, in dem ein Kind hockte und die kostbaren Bodenfrüchte mit flinken Fingern aus der Erde holte. Es hatte ihnen den Rücken zugekehrt und bemerkte somit nicht, dass man es bereits entdeckt hatte. Die Wirtin schob sich, bewaffnet mit ihrem Besen, an Jenna vorbei und eilte auf das Kind zu. Jenna riss die Augen auf, als die Frau den Besen hoch in die Luft schwang und ihn mit voller Wucht auf den Rücken des Kindes krachen ließ. Das Kind schrie schmerzerfüllt auf, verlor das Gleichgewicht und fiel auf die Knie, was die erboste Frau dazu veranlasste, es am Arm zu packen und nun mit der bloßen Hand auf es einzuschlagen.
    Jenna hatte innerhalb von Sekunden ihre Schreckstarre überwunden. Sie rannte zu den beiden hinüber und fing die Hand der Wirtin in der Luft ab, um diese dann am Arm von dem wimmernden Kind wegzuziehen.
    „Bist du denn des Wahnsinns?!“ schrie sie die verdutzte Frau an und ihr eigener Zorn, veranlasste sie dazu, der Wirtin noch einen kraftvollen Stoß zu versetzen, sodass diese sich unsanft auf den Boden setzte. „Wie kannst du es wagen, ein kleines Kind derart zu attackieren?“
    Jenna wartete auf keine Antwort, sondern ging neben dem Kind, das sich zu einem leise weinenden Häufchen Elend zusammengerollt hatte, seinen

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