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Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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in Renons Heer eintreten? Das war ja lachhaft.
    „Meinst du der König ernennt die Soldaten immer noch selbst zu Hauptmännern?“ überlegte Wes weiter und kratzte sich dabei nachdenklich an der Stirn.
    Leon streckte ganz vorsichtig und im Zeitlupentempo die Hand nach dem Schwert aus. Leider fuhr der Wagen gerade in diesem Moment über eine größere Delle im Boden und er musste sich wieder abstützen, um nicht nach vorn gegen den Kutschbock zu fallen.
    „Du wirst doch nicht sofort zum Hauptmann ernannt!“ gab Uryo mit einem Lachen zurück. „So eine Stellung muss man sich im Heer erst erarbeiten!“
    „Das weiß ich doch!“ Wes Ohren färbten sich sichtbar rot. „Ich überleg ja nur …“
    Dann überleg mal schön weiter … Leon streckte erneut die Hand aus. Vorsichtig … gaaanz vorsichtig …
    „Na, ich glaub nicht, dass er schon wieder kräftig genug ist, um so was zu machen“, antwortete Uryo.
    Leon hielt inne und runzelte die Stirn. Kräftig genug? War der König verletzt worden? Das waren Nachrichten, die ihm überhaupt nicht gefielen.
    „Aber er soll doch wieder gesund sein.“
    „Auf dem Weg der Besserung – das heißt nicht, dass er völlig gesund ist. Niemand weiß genau, was das für eine Krankheit war und ob sie endgültig besiegt wurde.“
    Woher verdammt nochmal hatten die beiden Trottel derartige Informationen? Sie gehörten doch noch nicht einmal zum Heer des Königs. Warum sollte man sie in solch wichtige Dinge einweihen? Oder hatte er sie bisher völlig unterschätzt, hatte aus ein paar kleinen Fehlern zu schnell ein Urteil gezogen? Aber welcher Mensch, der halbwegs bei Verstand war, machte eine Schleife in eine Fußfessel? Er hatte sich bestimmt nicht geirrt und wahrscheinlich hatten die beiden nur irgendwelche dummen Gerüchte aufgeschnappt, die so wahr waren wie die Märchen aus vergangenen Zeiten. Vielleicht hatte sich König Renon eine kleine Erkältung zugezogen und irgendwer hatte diese Tatsache zu einer dramatischen Geschichte umgedichtet. Oh, er hoffte es so. Nichts konnte derzeit schlimmer sein, als dass König Renon durch eine schwere Krankheit geschwächt wurde. Er hatte zwar einen kompetenten Führungsstab an seiner Seite, doch die Sorge um ihn konnte durchaus sein ganzes Heer lähmen und demotivieren. Sie brauchten ihn, brauchten einen starken König, der sie in den Kampf gegen das Böse führte.
    „Ich glaube daran, dass er bald wieder ganz der Alte sein wird“, erwiderte Wes. „Unser Heer wär nicht so mutig, wenn es ihm schlecht ginge. Sie würden diese ganzen Angriffe gar nicht wagen. Also muss es ihm sehr viel besser gehen.“
    Auch wenn Wes sonst nicht der Hellste war – an seinen Worten war etwas dran. Leon versuchte sich wieder auf das zu konzentrieren, was er vorgehabt hatte, und streckte nun schon zum dritten Mal die Hand nach dem Schwert hinter Wes aus, dieses Mal gelang es ihm sogar, den Knauf zu erfassen. Jetzt musste er es nur lautlos zu sich hinunterbringen.
    „Ich denke auch“, stimmte Uryo seinem Freund zu. „Vielleicht hast du Recht. Vielleicht sehen wir ihn tatsächlich bald – wenigstens aus der Ferne.“
    Ja, Leon würden sie auch bald nur noch aus der Ferne sehen, wenn er mit ihrem Pferd davon ritt, denn das Schwert ließ sich ziemlich leicht ziehen, bewegte sich dadurch schnell auf ihn zu. Dummerweise ‚sprang‘ der Wagen in diesem Augenblick über einen Stein und dieses Mal hatte Leon keine Zeit mehr, sein eigenes Körpergewicht abzufangen. Er wurde nach vorn geworfen und knallte mit seinem ohnehin schon schmerzenden Kopf gegen den harten Kutschbock. Ein paar Atemzüge lang tanzten Sterne vor seinen Augen und er musste blinzeln, um wieder eine klare Sicht zu bekommen. Dann erst registrierte er, dass sein kleiner Unfall nicht unbemerkt geblieben war. Wes und Uryo sahen mit einem Ausdruck vollkommener Verblüffung auf ihn hinab.
    „Ganz ruhig!“ stieß Leon aus und tastete mit einer Hand nach dem Schwert, das zu ihm hinuntergefallen sein musste. „Das hier ist alles nur ein großes …“
    ‚Missverständnis‘ hatte er sagen wollen, doch so weit kam er nicht. Uryos Faust schoss blitzschnell auf ihn zu und traf ihn mit voller Wucht mitten ins Gesicht. Dann wurde alles schwarz.
       

    ≈
     

     
    Jenna hatte gehofft, sich nach den intensiven Gesprächen mit Kychona besser zu fühlen: gestärkt, ermutigt und hochmotiviert. Doch dem war so nicht. Ganz im Gegenteil. Sie fühlte sich verunsichert, verängstigt und mit den ganzen

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