Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Falco Die Biografie

Falco Die Biografie

Titel: Falco Die Biografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Lanz
Vom Netzwerk:
Winter voller Schnee sein würde, ich dachte, das ist gerade das Richtige für Hans!«
    Hans Hölzel hatte es ziemlich eilig, eine neue Wohnung zu finden: Seine Adresse stand im Wiener Telefonbuch, und auf dem ersten Höhepunkt seiner Karriere wurde die Ziegelofengasse regelrecht zum Wallfahrtsort seiner Fans, die von überall herkamen, um zum Wohnhaus von FALCO zu pilgern. Die Haustür war nicht verschlossen, und die Eingangstür hatte – wie in vielen Wiener Mietshäusern üblich – zwei Milchglasscheiben, durch die man hindurchblicken konnte, wenn in der Wohnung Licht brannte. »Und ich sah draußen die Leute vor der Tür herumstehen und hereinschauen, da hab ich regelrecht die Paranoia gekriegt. An einigen Wochenenden war es so schlimm, dass ich das Haus in der Ziegelofengasse verließ und irgendwo anders hinging, Hauptsache weg.«
    Maria Hölzel: »Eines Tages fuhr ich mit Hans in den 7. Bezirk, nahe dem Westbahnhof, wo ich die neue Wohnung gesehen habe. Er war, wie ich es erwartete, sehr davon angetan. Er sagte gleich: ›Schau, Mutti, hier vorn mach ich mir ein eigenes Studio – da richte ich den Salon ein und hinten, in den Garten raus, kommt das Schlafzimmer, ich nehm die Wohnung sofort.‹«
    Er war ganz aus dem Häuschen und wäre am liebsten gleich eingezogen, aber es waren noch einige andere Interessenten da, und so sollte es einige Monate dauern, ehe der Mietvertrag abgeschlossen werden konnte. Als es dann schließlich so weit ist, fängt er wie besessen an, seine neue Wohnung einzurichten: Er wählt eine blassblaue Tapete für den Flur aus, dazu eine Sitzgruppe mit einem Tisch aus der großen Zeit der Wiener Werkstätten. Im Flur hängt er die Trophäen auf, die sich bereits angesammelt haben – die Goldene und die Platin-Schallplatte von »Einzelhaft«. Die ganze Wohnung erhält einen grauen Spannteppich und darüber liegen kreuz und quer teure Perserteppiche, die FALCO eine Zeit lang sammelte.
    In der Enge seiner letzten Bleibe hat er die Überfülle hassen gelernt, also lässt er jetzt, auf 150 Quadratmetern, viel Platz: Ein Schreibtisch, der Fernsehapparat mit dem alten Videorekorder daneben im Wohnzimmer, eine lederbezogene Couchgarnitur mit einem Sessel, der per Knopfdruck in die Höhe und im Winkel der Lehne verstellt werden kann. Er war sofort FALCOS Lieblingsplatz.
    Unter der Platte seines achteckigen Wohnzimmertisches verbirgt sich eine kleine Hausbar. Eine Jugendstil-Sitzgruppe und ein paar Pflanzen sowie ein stets spielbereit aufgestelltes Schachbrett ergänzen das Interieur der Wohnung.
    In einer FALCO-Sonderausgabe schreibt die Wiener Pop-Zeitschrift Rennbahn express im Oktober 1985: »Prunkstück der Wohnung aber ist das schalldichte Musikzimmer, dessen Lärmisolierung allein rund zehn Quadratmeter Fläche ver-schlungen hat. Ist die weiße Flügeltür geöffnet, dröhnt in Überlautstärke Musik in der ganzen Wohnung. Wird die Tür geschlossen, ist gerade die Basstrommel noch als leises Klopfen hörbar.
    Eine einen Meter große, von innen beleuchtete Glaspyramide bringt Licht ins Dunkel, wo eine Gitarre, eine Bassgitarre, zwei Fitnessgeräte für die Armmuskulatur und ein paar Platten an der Wand lehnen. Auf dem Glastisch steht FALCOS rotes Telefon neben dem Anrufbeantworter, der allerdings nie eingeschaltet wird. Ist der Falke zu Hause und will er seine Ruhe haben, drückt er auf einen Knopf, und das Läuten hat ein Ende. Ist er nicht zu Hause, so hat er nachher keine Lust, die 80 Anrufe, die regelmäßig auf dem Band gespeichert waren, abzuhören. Also lässt er’s gleich sein. Wer was von ihm will, der wird sich schon wieder melden. An einer Wand Dutzende Bücher: über Ägypten, über Rom, ›1000 Tipps für Spanien‹, ein Fitnessbuch von Willy Dungl und – ganz neu und noch ungelesen – die ›Hollywood-Star-Diät‹!
    Am Yamaha-Piano an der Fensterfront klebt ein ›I-love-Money‹-Sticker, darauf steht ein Korg-Poly-61-Synthesizer, links und rechts stehen zwei quadratmetergroße JBL-Boxen. Genau über dem Piano hängt ein TV-Monitor, der an den Videorekorder im Wohnzimmer angeschlossen ist.« Das Schlafzimmer hat FALCO goldgelb tapezieren lassen, die Rückwand des Bettes ist mit einem kostbaren Stoff im Artdeco-Stil bezogen. Auch im Schlafzimmer hat er ein Telefon, einen Fernsehapparat und einen Videorekorder. Dazu dicke, dunkle Übergardinen vor den Fenstern, die den Tag zur Nacht machen, wenn FALCO bis zum späten Vormittag schlafen will. Eine Klimaanlage schafft auch im

Weitere Kostenlose Bücher