Falco Die Biografie
an der Seite dieses Mannes nicht befriedigte. Hans beschrieb sie einmal so: »Sie hat viel gesehen, sie ist eine toughe Hausfrau, die alles kann und sich nie beklagt, sie kennt das Leben, sie stand hinter der Bar und vor der Bar, sie ist monatelang nicht aus dem Haus gegangen, weil ihr das wilde Leben wiederum nicht gefiel, sie ist eine sehr starke Persönlichkeit, weil sie so viele Seiten des Lebens kennengelernt hat.«
Dieses Zusammentreffen mit Isabella veränderte FALCOS Leben radikal. Er war bis über beide Ohren verliebt. »Ich bin gewohnt, immer alles zu sagen, was ich empfinde. Bei mir kann jeder an meinem Gesicht ablesen, wie es mir geht, Isabella ist da anders, sie versucht die Probleme zuerst mit sich selbst auszumachen, ehe sie darüber spricht, oder sie sagt überhaupt nichts.«
Am nächsten Tag sagte Hans zu Isabella: »Pack deine Sachen zusammen und komm mit mir mit. Du hast hier bei dem Mann nichts verloren. Aber ich brauche dich.«
Wenn sie in einem Hotel abstiegen, trug sich Isabella unter ihrem richtigen Namen an der Rezeption ein. Das verwirrte Hans anfangs, da sie ja noch verheiratet war. »Ich fragte sie, ob das klug sei, ob sie unser Zusammensein nicht noch nach außen hin verbergen wolle.« Und Isabella antwortete: »Nein. Es ist ohnedies aus mit ihm.«
Sie verabscheute Lüge und halbe Sachen, FALCO merkte bald, dass sie so viel Kraft besaß, wie er es noch selten bei einem Menschen erlebt hatte.
Nach einer Weile merkte Isabella, dass sie schwanger war. Hans damals: »Sie war sich ziemlich klar darüber, dass sie gern ein Baby haben wollte, aber sie war sich lange Zeit nicht klar darüber, ob sie von mir ein Baby wollte.«
Sie verschwieg ihm die ersten Wochen der Schwangerschaft, um mit sich selbst ins Reine zu kommen, was dieses Kind von Hans Hölzel für ihr zukünftiges Leben bedeutete und ob es richtig war, ein Kind zu haben.
FALCO: »Andere Leute lernen einander kennen, verlieben sich ineinander, verloben sich, heiraten und kriegen ein Kind. Ich habe den Eindruck, bei uns kam dieser Kreislauf völlig durcheinander.«
Bis zu diesem Zeitpunkt war FALCO noch niemals ernsthaft mit dem Gedanken konfrontiert worden, dass er Vater werden könnte. »Vor vielen Jahren, als ich noch bei Spinning Wheel spielte und ein armer Musiker war, meinte ein Mädchen, mit dem ich eine Weile zusammen war, es würde ein Kind bekommen. Das war damals für uns ein schrecklicher Gedanke, ich war kaum 20 Jahre alt, das Mädchen noch jünger, wir hatten beide kein Geld, und an eine Familiengründung war nicht zu denken«, erzählte FALCO später.
Nachdem Hans und Isabella zwei Monate lang sehr eng zusammenlebten, empfand sie den Gedanken, ein Baby zu bekommen, immer verlockender. Und schließlich erzählte sie ihm von ihrer Schwangerschaft und fragte ihn, was er davon halte.
Hans war vom ersten Moment an begeistert. »Emotionell war es für mich eine ganz klare Entscheidung, ich wollte, dass sie das Baby bekam.« Und spöttisch fügte er hinzu: »Eine schöne Frau und ich, das musste ja ein schönes Kind werden.«
Aber für ihn waren auch viele andere Dinge ausschlaggebend. Billy Filanowski sagt: »Er hat zu dem Zeitpunkt tief in seinem Inneren nach Beständigkeit gesucht. Er wollte eine fixe Beziehung, und er wollte ein Kind als Bestätigung der Beziehung.« Und Hans sagte selbst einmal: »Ich wollte dem wilden Leben langsam einen Riegel vorschieben. Ohne das Baby wäre ich zwar auch mit Isabella zusammengeblieben, aber wer weiß, wie lange das gedauert hätte? Nach zwei oder drei oder fünf Jahren wären wir wieder auseinandergegangen. Egal, ob wir vielleicht geheiratet hätten oder nicht. Ein Kind aber ist ein bewahrendes Element, das wird auch in den kommenden Jahren nicht anders sein.«
FALCO machte Isabella schon früh klar, dass er sie und später auch noch das Baby immer bei sich haben möchte. »Wenn das Kind zwei Jahre alt ist, gibt es keine Probleme mehr. Dann können beide mit mir fliegen. Oder herumreisen.«
In People sagte Hans: »Ich sage von Isabella einfach meine Frau, obwohl wir nicht verheiratet sind und nicht vorhaben, zu heiraten. Aber sie hat alle Rechte einer Ehefrau.« Obgleich das Baby unterwegs war, waren beide einig, ihre Partnerschaft vorläufig nicht mit einem Ehekontrakt belasten zu wollen. Hans hatte unter der Trennung und der Scheidung seiner Eltern sehr gelitten, und auch Isabellas Eltern waren geschieden, sodass »wir manchmal dachten, die Ehe müsse einfach mit Zank und
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