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Falco Die Biografie

Falco Die Biografie

Titel: Falco Die Biografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Lanz
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Kind.«
    Er hinterlegte bei einem Wiener Notar einen Brief für Katharina Bianca und ein Sparbuch, mit der Auflage, ihr das Schriftstück und das Sparbuch zu ihrem 18. Geburtstag, im Jahr 2004, auszuhändigen. Elf Jahre zuvor sagte er: »Mein größter Wunsch wäre, dass sie dann das, was ich jetzt getan habe, verstehen kann.« Horst Bork: »Ich habe kürzlich mit Katharina Bianca gesprochen, für sie ist FALCO immer noch der Vater . Für ihn war sie auch bis zu seinem Ende seine Tochter.
    Isabella Hölzel sagte Conny Bischofberger damals: »Ich war mir bis zuletzt hundertprozentig sicher, dass der Hans und nicht mein Exmann ihr Vater ist. Dass die Kleine das jetzt erfahren muss, das tut verdammt weh. Keiner kann sich vorstellen, wie es mir geht. Ich mache mir die größten Vorwürfe.«
    Die Journalistin fragte: »Hätten Sie mit FALCO nicht Stillschweigen vereinbaren sollen?«
    »Im ersten Moment hab ich mir gewünscht, wir könnten das Geheimnis für uns bewahren. Aber vielleicht ist es besser so.«
    Das Ergebnis des Vaterschaftstests war niederschmetternd. Billy Filanowski sagte nach dem Tod von Hans Hölzel: »Die Sache mit dem Kind hat er nie verkraftet. Eigentlich hat er sich immer nach einer Familie gesehnt.«
    Hans Hölzel fühlte sich nicht nur in seiner männlichen Eitelkeit getroffen, für ihn war es ein neuer, vielleicht sogar der letzte Beweis, dass es niemanden – außer seiner Mutter – gab, der ihn wirklich uneigennützig liebte. Er fühlte sich hintergangen und betrogen. Und er begann sich wieder wochenlang in Alkohol- und Drogenexzesse zu stürzen. »Hilfeschreie eines Menschen«, meint Conny Bischofberger, »der schwere psychische Wunden erlitten hat.«
    Mehr noch: Es kamen danach Gerüchte auf, Hans Hölzel könne zeugungsunfähig gewesen sein. »Bei dem Konsum an Frauen«, konstatierten Vertraute ironisch, »hätte man doch hin und wieder von Abtreibungen oder unehelichen Kindern hören müssen. Aber da war einfach nichts. Keine Vaterschaftsklage, wie es bei anderen Musikern so oft vorkommt, keine Geschichten in der Presse, rein gar nichts.«

STERBEN, UM ZU LEBEN
    Fragt nicht nach neuen alten Werten
    seht weißes Licht, seht nur Gefühl
    Die Nacht gehört uns bis zum Morgen
    Wir spielen jedes Spiel
    Laß diese Reise niemals enden,
    das Tun kommt aus dem Sein allein
    Allein aus Dimensionen, die
    Illusionen und Sensationen lohnen
    1
    Der künstlerische und kommerzielle Erfolg von »Rock Me Amadeus, »Der Kommissar«, »Jeanny« und dem Album »Falco 3« war so gigantisch, dass Hans Hölzel in eine Maschinerie geriet, die alles, was er danach produzierte, klein erscheinen ließ. »Was denkst du«, sagte er, »wie hoch dir ein Nummer-eins-Hit in Amerika die Latte legt?« Diese Erwartungshaltung machte ihm Angst und die Angst wiederum suchte er mit allerlei Mitteln zu beruhigen. Als er Ende 1986 nach seiner Europa-Tour in Japan unterwegs war, wusste Hans Hölzel, dass diese Tour die Generalprobe für die Konzerte in den USA werden würde. Es war der Scheideweg für ihn: entweder endgültig zum Weltstar zu reifen – oder die Spitze der Karriere überschritten zu haben. Damals begleitete ihn Edek Bartz nach Japan. »Hans war so angespannt, dass jedes Konzert knapp der Absage entgangen ist«, sagt er. Edek Bartz hatte von Anfang an gewaltigen Einfluss auf den Ablauf der Shows genommen und von ihm kam auch die Idee, die Modern-Dance-Choreographie in die Bühnenshow einzubinden. »Aus einem reinen Musik-Act wurde dadurch mehr, alles bekam ein anderes Image«, sagt Bartz. Und FALCO, der zu diesem Zeitpunkt kein Repertoire für einen 90- oder gar 120-Minuten-Solo-Auftritt hatte, wurde mit den Ballett-Einlagen auf der Bühne entlastet.
    In Japan wirkte Hans Hölzel total abgetreten. Er war nur mit Mühe aus den Hotelzimmern zu verfrachten und verschlief die meiste Zeit. Dabei waren die Konzerte immer ausgebucht. »Die Fans in Japan waren sehr jung«, erinnert sich Edek Bartz, »viel jünger als in Europa.« FALCO fürchtete, zum »Teeniepopper« zu werden. »Ich mach’ doch keine Musik für Kinder, verdammt noch mal«, beschwerte er sich. Beim ersten Auftritt in Tokio kam er auf die Bühne und das Auditorium war gerammelt voll mit FALCO-Doppelgängern. Das war in jenen Tagen schick in Tokio. Tausende junge Japaner, das Haar zurückgegelt und mit der typischen RayBan-Pilotenbrille vor den Augen. Bartz: »Er ging auf die Bühne, stutzte, machte kehrt und kam wieder zurück. Völlig aus der Fassung. ›Hör

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