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Falco Die Biografie

Falco Die Biografie

Titel: Falco Die Biografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Lanz
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sehr kurz schneiden und über den Ohren und am Hinterkopf völlig wegrasieren. Als besonderen Clou präsentierte er den Gästen eine neue Geliebte, Selina Vinas, eine dunkelhaarige, 28-jährige Schönheit aus der Dominikanischen Republik.
    Das Fest zu seinem 40. Geburtstag im Hacienda Resort wurde tatsächlich ein unvergessliches Ereignis, so, wie sich das FALCO erträumt hatte. Mehr als 250 Gäste, unter ihnen die ganze Crew der TV-Produktion »Klinik unter Palmen« mit Klausjürgen Wussow, Georg Thomalla und Otto Retzer, feierte mit FALCO und Niki Lauda. Zum Höhepunkt sangen Lauda, Retzer und FALCO ein Beatles-Medley. FALCO bewarf die anderen mit seiner Geburtstagstorte. Nach Mitternacht zog sich der harte Kern der Geburtstagsgesellschaft mit Wodka und Zigarren in die Disco La Tortuga zurück. Maria Hölzel hatte Hans noch einmal geküsst und ihm gratuliert, ehe sie zu Bett ging. Als besonderes Geschenk hatte sie ihm ein privates Video mitgebracht, auf dem ihm Freunde, die nicht kommen konnten, Grüße und Wünsche sandten.
    Am Ende des anrührenden Films ertönt die Musik, die Hans Hölzel genauso liebte wie seine Mutter: »It’s Time To Say Goodbye« von Sarah Brightman und Andrea Bocelli.
    5
    Im Mittelpunkt der letzten Monate im Leben des Hans Hölzel steht sein beinahe zur Besessenheit werdender Wunsch, mit dem neuen Album das ersehnte Comeback zu schaffen. »Wir haben uns laufend ausgetauscht«, entsinnt sich George Glück, sein Berliner Produzent. »Wir haben manchmal telefoniert, meistens aber schickte er mir Faxe und ich faxte ihm zurück.«
    Auszüge der geplanten Songs spielt er immer wieder Freunden vor. »Er liebte es, am Keyboard zu sitzen, etwas anzuspielen und die Reaktion der Zuhörer zu beobachten«, erzählt Marie-Louise Heindel, die Hans Hölzel zuletzt zu Weihnachten 1997 gesehen hatte. »Er wirkte damals sehr ausgeruht, steckte voller Tatendrang. Er hatte sich die Haare radikal abrasiert, weil er sagte, in der Dominikanischen Repulik sei es ohnedies so heiß. Das stand ihm sehr gut.«
    Zu diesem Zeitpunkt waren seine geschäftlichen Verbindungen mit Horst Bork schon längst abgebrochen, obwohl die beiden privat weiterhin eine enge Freundschaft pflegten. »Hans hat mich oftmals in Deutschland besucht und Urlaub gemacht. Er war öfter bei uns in Ingolstadt. Er war ein höflicher, zuvorkommender Hausgast. Man kann sich das gar nicht vorstellen: Er liebte es, Frühstück zuzubereiten, und wenn meine Frau und ich aufstanden, hatte er schon Kaffee aufgesetzt. Er war immer voller Respekt. Wir haben am Gardasee Urlaub gemacht und in Südfrankreich. Es war immer sehr amüsant.« Drei oder vier Jahre vor FALCOS Tod waren er und Bork übereingekommen, das Geschäft ruhen zu lassen. »Ich habe ihm einmal gesagt, Hans, ich schaffe deine Eskapaden nervlich nicht mehr. Ich merkte, wie ich anfing, mich durch ihn zu verändern. Ich habe mich dann aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen, aber wir blieben weiterhin eng im Kontakt. Er hatte lange insistiert, ob ich nicht doch weitermachen wolle, aber ich lehnte ab. Es ist wie bei einem Schneeball, der sich zu einer Lawine entwickelt. Zuerst ärgert man sich ein wenig, dann mehr, irgendwann passiert dann etwas, da ist das Maß übervoll.«
    Bei der offiziellen Weihnachtsfeier der Lauda Air trat FALCO auf und spielte ein paar von den neuen Songs, die bejubelt wurden.
    Conny de Beauclair sah ihn an diesem Tag zuletzt lebend. »Es war das Weihnachtsfest in den Wiener Sophiensälen. In der Szene geisterte das Gerücht herum, Hans würde für Niki Lauda und dessen Crew auftreten.« Conny de Beauclair war ein Freund FALCOS, mehr noch: ein Fan, ein Fotograf, der sein Leben dokumentierte, und hin und wieder sein Bodyguard. Im Hauptberuf stand Conny an der Tür des Wiener U4-Clubs. »1980 war einmal Robert Ponger vorbeigekommen und in seinem Schlepptau kam Hans mit.« Das U4 wurde zu einem der bevorzugten Clubs von FALCO. »Er nahm zwei, drei Drinks und saß die Nacht über da. Es gefiel ihm einfach, dass ihn niemand anstarrte oder blöd anmachte. Er war ein gern gesehener Gast wie andere auch.« Manchmal stellte er sich auch hinter die Bar und bediente die Stammgäste. »Er konnte eine Flasche Whisky allein austrinken, ohne dass er alkoholisiert wirkte.« Hans Hölzel mochte Conny de Beauclair, lud ihn auch zu sich in die Schottenfeldgasse ein oder besuchte ihn und seine Familie am Neufelder See. »Es verging kein Treffen, ohne dass er sich nicht nach dem Befinden meiner

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