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Falco Die Biografie

Falco Die Biografie

Titel: Falco Die Biografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Lanz
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nicht mindestens unter die Top 10 kam. Ich habe natürlich nachgedacht, was der Grund sein könnte, und kam zu dem messerscharfen Schluss, dass ich heute wohl eine andere Zielgruppe als vor zehn oder fünfzehn Jahren habe. Die entscheidende Frage für das geplante Album war nun – welche Akzeptanz würde ich bei dieser Zielgruppe haben? Ich sagte mir, dass ich mich auf keinen Fall verstellen dürfe, sondern versuchen müsse, so zu sein, wie ich eben bin.« Andrerseits bewies er mit dem Erfolg von »Mutter, der Mann mit dem Koks ist da«, dass er sehr wohl bereit war, seinem Stil eine radikale Änderung zu verpassen. »Natürlich überlege ich, wie ich erfolgreich sein und die Leute erreichen kann, die heute VIVA im TV sehen.« Freunden gestand er, dass diese Platte Kalkül gewesen war: Und mehr als 200.000 verkaufte Maxi-Singles bewiesen, wie gut seine Rechnung aufgegangen war.
    Die Verschiebung der Album-Veröffentlichung brachte Hans Hölzel Zeit, sich in der Dominikanischen Republik einzuleben. Das Penthouse in Hietzing hatte er an seinen Freund Ronald Seunig verkauft. »Ich bin froh, dass ich es endlich los bin«, sagte er damals, »die Wohnung hat mir nur Zores bereitet.« Ein paar Jahre zuvor hatte er das Dachappartement für 24 Millionen Schilling gekauft. Die Villa in Gars überschrieb er seiner Mutter. Im März 1996 gab er in einem Interview offen zu: »Meine Heimat rückt in der Sicht der Dinge immer weiter weg. Die Sehnsucht, wegzugehen, habe ich schon lange. Nur habe ich bisher noch massive Lebensinteressen hier gehabt, die sich mittlerweile auf meine Mutter reduziert haben. Ansonsten war ich in den letzten zehn Jahren mehr unterwegs als in Österreich.«
    Weshalb seine Wahl gerade auf die Dominikanische Republik gefallen war, erklärte er so: »Früher habe ich nie etwas Gutes über die Karibik gehört: Billigtourismus und Derartiges. Meine erste Fernreise führte mich nach Martinique, wo alle den Schmäh drauf hatten: ›Du Massa, ich unterdrückte Rasse.‹ Dann war ich auf Jamaika, den Bahamas, überall war es das gleiche. Die Dominikanische Republik ist eine erfreuliche Entdeckung für mich gewesen.«
    Seine Sachen verpackte Hans Hölzel in einem 40 Fuß gro-ßen Container. FALCO verschiffte auch sein österreichisches Auto, den Mitsubishi Pajero mit dem Kennzeichen GR 3570, in die Dominikanische Republik. »Ich fühle mich in dem Geländewagen einfach sicher«, sagte er, als ihn Freunde darauf ansprachen, weshalb er sich in seiner Wahlheimat nicht ein neues Auto kaufe.
    FALCO hoffte, sich in der Dominikanischen Republik vielleicht auch einen alten Traum erfüllen zu können: Bereits vor langer Zeit hatte er geplant, über die musikalische Karriere hinaus auch ins Filmgeschäft einzusteigen. Er war sogar nach Los Angeles gefahren, um entsprechende Gespräche mit Stu-diobossen aufzunehmen. »Ich werde mir aber gut überlegen, was ich unterschreibe«, sagte er damals.
    Die anfänglichen Hoffnungen, als Schauspieler in den USA oder wenigstens in Deutschland Karriere zu machen, erwiesen sich als trügerisch. Entweder FALCO hatte keine Lust, eines der angebotenen Projekte zu übernehmen, oder es ließ sich mit seinen anderen Terminen nicht vereinbaren. Horst Bork sagt: »Er hätte damals einfach viel mehr Zeit in den USA verbringen müssen, aber er war um nichts in der Welt dazu zu bewegen. Nachdem der Deal mit Virgin nicht zustande gekommen war, hatten wir einen hoch dotierten Vertrag mit Sire-Records gemacht. Der Vertrag mit A&M war ausgelaufen und Sire war sehr interessiert gewesen.« Der erste Song für Sire war »Emotional«. Bork: »Vom deutschen Text her für die Amerikaner schwierig. Wir konnten die Single nicht so einfach nach den USA transformieren wie ›Amadeus‹.« FALCO schrieb dann einen englischen Text dazu und sang »Emotional« ein zweites Mal mit dem anderen Text ein. Doch der Plattenfirma gefiel auch diese Fassung nicht und im Grunde war das der Anfang vom Ende der Amerikakarriere FALCOS.
    Hans Mahr schrieb einmal: »Irgendwie hatte er sich aufgegeben, war in die Karibik gezogen und lebte ohne erkennbares Ziel vor sich hin. ›Die Leute werden mich ohnehin erst wieder richtig gern haben, wenn ich ganz tot bin!‹, sagte er trotzig am Telefon, als ich ihm Vorhaltungen machte, dass eine neue LP fällig sei.« Nachträglich gesehen hatte Hans Hölzel mit dieser pessimistischen Einstellung recht behalten.
    Aber er wollte immer etwas Künstlerisches tun. Weil es zu der Zeit mit der Musik

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