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Falco Die Biografie

Falco Die Biografie

Titel: Falco Die Biografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Lanz
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Lebens und die Zukunft. »Ich muss mir überlegen, ob ich wirklich noch Kinder will. Wie alt soll ich sein, wenn mein Sohn zur Schule kommt? Sechzig? Langsam fährt der Zug ab. Doch dann denke ich mir: Lass ihn einfach abfahren.«
    Unbemerkt auch von Bekannten, schwelte zwischen Caro und Hans im Laufe der Zeit ein Konflikt. »Ihre Familie war gegen ihn«, vermuten Freunde aus Wien. FALCO sagte einmal dazu: »Sie hatte eine schwere Kindheit und ist extrem allergisch auf Launenhaftigkeit und Aggression bei Alkohol. Ich hasse mich selber, wenn ich betrunken bin. Dass mein Lebenswandel eine 22-jährige abschreckt, kann ich mir gut vorstellen.«
    Hans Hölzel alias FALCO lebte in der musikalischen Tradition der 60er-Jahre, obwohl er damals noch ein Kind gewesen war. Aber Künstler wie Jimi Hendrix, John Lennon, Janis Joplin, Brian Jones oder Mick Jagger sind ihm wesensverwandter als die neuen Stars. Sex, Drugs und Alkohol war ein Slogan, der ihn lange begleitet hatte. Caro Perron sagte nach dem Tod von FALCO: »Ich erinnere mich, wie ich immer wieder zu ihm sagte: ›Bitte sei vorsichtig, nütze die Zeit, denn das Leben ist ein Geschenk.‹ Jeder weiß, dass Hans Probleme mit Drogen und Alkohol gehabt hat.«
    Das Fotomodell trank kaum Alkohol. Wenn Caro mit Hans zusammen war, mied sie sogar jeden Schluck, »um ihm zu beweisen, dass man auch ohne glücklich sein kann«. Für Maria Hölzel war die Beziehung eine Hoffnung: »Einmal sagte sie zu mir«, erinnert sich Caro Perron, »dass Hans einen guten Grund brauche, um vom Alkohol wegzukommen. ›Und du bist dieser Grund‹, sagte sie noch.«
    Seine Liebe zu Caroline Perron war Hans Hölzel so ernst, dass er sogar einen Heiratsvertrag aufsetzen ließ und daran dachte, sich mit Caro bei der Party anlässlich seines 40. Geburtstages offiziell zu verloben.
    Der 19. Februar 1997 fällt auf einen Mittwoch. Hans Hölzel plant, diesen Tag mit einem unvergesslichen, rauschenden Fest zu begehen. Sein Freund Niki Lauda wollte mit ihm gemeinsam feiern. Niki Lauda wurde 48 und sollte aus Wien in seinem Flugzeug die alten Freunde mitbringen.
    Zu jener Zeit hatte FALCO bereits ein paar glimpflich verlaufene Autounfälle in der Dominikanischen Republik hinter sich. »Es ist unglaublich, wie unkontrolliert hier gefahren wird«, entsetzte sich der Radioreporter Hadschi Bankhofer nach seinen Recherchen vor Ort. »Nachts haben die Leute manchmal keine Scheinwerfer eingeschaltet, aber sie rasen wie verrückt herum«, erzählt Marie-Louise Heindel, die gemeinsam mit ihrem Ehemann in der Dominikanischen Republik war, um Hans Hölzel zu besuchen. »Hier mit dem Auto zu fahren, dazu gehört Mut. Ich hätte mich nicht getraut, obwohl ich gern Auto fahre.« Bei einem Unfall erleidet Hans eine Platzwunde an der Stirn, die vom Arzt genäht werden muss. Ein zweiter Crash geht ohne Verletzungen ab, hat aber noch ein Nachspiel, weil später in einer deutschen Zeitung steht, Hans Hölzel habe eine Pistole gezogen und die Fahrerin des in den Unfall verwickelten anderen Autos bedroht. Hans Hölzel bestritt diese Darstellung: »Die Frau wollte sich einfach wichtig machen. Ich habe meinen Notizkalender herausgezogen, keine Waffe.«
    Die Pläne Hans Hölzels, seinen runden Geburtstag zu zelebrieren und ihn mit einer offiziellen Verlobung zu krönen, durchkreuzt Caroline Perron. Am 1. Februar, nicht einmal drei Wochen vor dem Fest, trennt sie sich von FALCO.
    4
    Für FALCO müssen die nächsten Tage die Hölle gewesen sein: Er wollte seinen Freunden, die aus aller Welt anreisten, natürlich imponieren und beweisen, wie glücklich er in der Dominikanischen Republik lebt. Aber es ließ sich nicht verheimlichen, dass die Beziehung zu Caroline Perron gescheitert war und sie ihn Hals über Kopf verlassen hatte. Er tröstete sich auch in dieser Phase wieder mit Ironie: »Was hat die Frau veranlasst, davonzurennen? Na, ich, natürlich!«
    Er telefonierte in dieser Zeit sehr viel mit alten Bekannten. Er versuchte zwar nie, Caro wieder zurückzuholen, dazu war er zu stolz, aber er war in den Telefonaten mit seinen Wiener Freunden verblüffend offen und zeigte eine sehr verletzliche Seite: »Ich habe noch keine verlassen. Alle sind mir davongelaufen. Aber wahrscheinlich ist es so, dass dich die Frauen bloß im Laufe einer Beziehung so modellieren wollen, wie sie sich das vorstellen. Und wenn das nicht klappt, sind sie weg. Ob ich jetzt einsam bin? Also ich kann ganz gut alleine leben.«
    Hans Hölzel ließ sich die Haare

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