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Falkengrund Nr. 34

Falkengrund Nr. 34

Titel: Falkengrund Nr. 34 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Clauß
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Unterlippe biss und furchtbare Qualen durchzustehen schien.
    Und dann hatte er plötzlich begriffen, worum es ging.
    Ein Schauder suchte sich seinen Weg von seinem Nacken hinab.
    Er nahm sich einen Stuhl und setzte sich neben Carnacki. „Das Elektrische Pentakel versank im Lake Easton“, sagte er dann ernst. „Sie haben es nie wiedergefunden, nicht wahr?“
    Carnackis Augen wurden schmal. „Was geht Sie das an?“
    „In späteren Jahrzehnten haben Sie bestimmt danach tauchen lassen, aber es war nicht aufzufinden, habe ich recht? Jemand hat es mitgenommen. Und dafür kommen nur die Insassen des unsichtbaren Raumschiffs in Frage.“
    Der Geisterdetektiv stierte stumm vor sich hin. Er war wütend, sicher nicht auf Sir Darren, sondern auf sich selbst, weil er zu viel preisgegeben hatte.
    Sir Darren fuhr fort: „Die Schatten verfügen über eine Technik, die der unseren überlegen ist. Sie haben unsichtbare Raumschiffe und kleine Kästchen, die ihr Leben verlängern. Aber allwissend sind sie nicht.“ Er spürte einen Schwindel in sich aufsteigen. Die übrigen Worte wurden nicht ausgesprochen. Die Wahrheit stand dennoch im Raum, und keiner von ihnen beiden konnte sich ihr verschließen.
    Und so einfach war diese Wahrheit: Die gewaltige Maschine, der Sir Darren zu Halloween begegnet war, hatte seinen Ursprung nicht in der Technologie einer fremden Welt. Ihr Erfinder war ein Mensch von der Erde und saß ihm in diesem Moment gegenüber, ein Häuflein Elend. Carnacki hatte mit seinen Forschungen, in der er Elemente von Spiritismus, Magie und Elektrotechnik zusammenführte, den Grundstein für etwas gelegt, was später außerirdische Hände aufgriffen. Und weiterentwickelten. Von 95 Jahren zogen sie sein Elektrisches Pentakel aus dem See, das einen der ihren gefangen hatte, wie es Geister zu fangen vermochte. Daraus schufen sie eine gewaltige Apparatur, die ihnen die Macht gab, das Jenseits an bestimmten Stellen aufzuschlitzen und die sich dort aufhaltenden Seelen in ihre Gewalt zu bringen. Mit welchem Ziel, zu welchem Zweck sie das taten, war unbekannt. Aber sie konnten es. Weil Carnacki wichtige Vorarbeit für sie geleistet hatte.
    „Beruhigen Sie sich“, meinte Sir Darren mit belegter Stimme. „Noch haben wir nur bruchstückhafte Informationen. Ehe wir das Gesamtbild nicht sehen, können wir nicht entscheiden, welche Bedeutung das alles hat.“
    Nach einer Weile hob Carnacki den Kopf. Sein Gesicht war gerötet. „Vielleicht“, krächzte er, „ist es an der Zeit, dass wir unsere passive Rolle ablegen und zum Gegenangriff übergehen. Ich habe ein Jahrhundert lang geforscht. Jetzt möchte ich handeln. Sir Darren, hätten Sie Interesse, an meiner Seite zu kämpfen?“
    „Gegen die Schatten?“
    Carnacki nickte.
    Und dann nickte auch Sir Darren. „Ich kenne eine Person, die uns möglicherweise zur Seite stehen kann.“ Er dachte an Margarete Maus, die Hexe. Es war soweit: Er musste wieder Kontakt zu Falkengrund aufnehmen …

    ENDE DER EPISODE

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Nr. 68 -

Töte Sir Darren!

1
    „Also, den executive desk würde ich so placen , dass er genügend natural backlight vom Fenster bekommt. Was meinst du, Constanze?“
    Die junge Frau mit der asymmetrischen Frisur hob die Handflächen und blickte ernst, als müsse und könne sie mit Blick und Händen den Lauf der Zeit anhalten. „Einen kleinen Augenblick, ja, Clemens? Ich kann deine Einschätzung ja ein Stück weit teilen. Ein Stück weit, sage ich. Allerdings frage ich mich generell, wo bei diesem setting die performance bleibt …“
    In der Tür stand klein und hilflos ein Mann. Werner Hotten. Er betrachtete die beiden Twens, wie man die Akteure eines modernen Theaterstücks ansah, mit einer gewissen Resignation, wissend, dass man ihre Gedanken und Beweggründe niemals würde nachvollziehen können.
    Ihm war buchstäblich zum Heulen zumute. Was er heute tat, tun musste , wäre bis vor kurzem undenkbar gewesen. Er versuchte allen Ernstes, einen Raum auf Schloss Falkengrund an Außenstehende zu vermieten. Ausrufezeichen.
    Als Erstes hatte er Michael Löwe, der bisher in einem Einzelzimmer geschlafen hatte, zu Georg verfrachtet. Georgs ehemalige Zimmergenossen Enene Afam und Artur Leik waren nicht da. Wie es aussah, hatte Artur die Schule für immer verlassen, und Enene weilte in seiner nigerianischen Heimat, wo er wohl noch einige Zeit blieb. Georg würde mit dem harmlosen, seelenlosen, immer hungrigen Michael schon fertigwerden.
    In Michaels Zimmer packte

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