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Falkenhof 02 - Auf der Spur des Falken

Falkenhof 02 - Auf der Spur des Falken

Titel: Falkenhof 02 - Auf der Spur des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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vom Teppich vor dem Durchgang gedämpft, zu ihnen in den Wagen.
    »Es war gar nicht so leicht die Leute auszuhorchen. Denn kaum hatte ich den Schankraum betreten, da erlitt die Tochter des Wirtes einen Unfall, und es herrschte helle Aufregung, so dass mir natürlich niemand Aufmerksamkeit schenkte.«
    »Einen Unfall?« Tobias hängte das nasse Handtuch an einen Holzhaken und klappte die Sitzbank hoch um trockene Sachen unter den Betttüchern hervorzukramen.
    »Ja, sie ging die Treppe hinunter und rutschte auf einer nassen Jacke aus, die jemand auf den unteren Stufen abgelegt hatte«, berichtete Jana. »Sophie, so heißt die Tochter des Wirtes, stürzte so unglücklich, dass sie sich den rechten Arm brach.«
    »Sie muss mit Blindheit geschlagen sein, wenn sie wegen einer Jacke auf den Stufen stürzt!«, meinte Sadik, noch immer verdrossener Stimmung.
    »Du ahnst gar nicht, wie Recht du damit hast, Sadik«, fuhr Jana fort. »Diese Sophie ist tatsächlich so gut wie blind, nämlich schon seit Kindesbeinen an. Deshalb ist der Unfall ja auch passiert.«
    »Oh! Dann will ich es nicht so gemeint haben«, bereute Sadik seine wenig freundlichen Worte. »Wie schwer hat sie sich denn beim Sturz verletzt? Du sagst, sie hat sich den Arm gebrochen? Hat sie sich dabei eine offene Wunde zugezogen?«
    »Nein, ich glaube nicht«, antwortete Jana. »Aber ich dachte, du könntest vielleicht mal nach ihr sehen. Du verstehst doch so viel von der Heilkunst. Und bestimmt hat sie Schmerzen, die du mit deinen Narkoseschwämmen lindern kannst, so wie du das damals bei mir getan hast, als ich im Fieber lag und du mein Leben gerettet hast.«
    Sadik zögerte. »Aber du sagst, sie schwebt nicht in Lebensgefahr, richtig?«
    »Ja, aber …«
    Er fiel ihr ins Wort. »Gut, dann hat das keine Eile. Ich werde nach ihr sehen, ich verspreche es dir. Aber zuerst müssen wir uns vergewissern, dass sich Zeppenfeld und seine Bande nicht in der Gegend herumtreiben. Hast du was darüber erfahren, ob in letzter Zeit Fremde aufgetaucht sind und Fragen gestellt haben?«
    »Ja. Ich habe vorgegeben mich mit Freunden im Gasthof Zur Goldenen Gans verabredet zu haben und nun wissen zu wollen, ob sie wohl schon eingetroffen sind.«
    Tobias schloss den Gürtel seiner Hose, stopfte das Hemd hinein und schlug den Vorhang zurück um sich mit einem Satz neben Jana auf den Kutschbock zu schwingen.
    »Und? Was haben sie gesagt?«
    Jana lächelte ihn an. »Hübsche Frisur, steht dir wirklich gut, du Wirrkopf!«
    Er erwiderte ihr Lächeln, während er sich mit der gespreizten Hand flüchtig durch das struppelige Haar fuhr. »Sadik? Bring bitte den Kamm mit! – So, und nun erzähl weiter!«
    »Ein paar Fremde sind hier durchgekommen. Auf Zeppenfeld passte keine der Beschreibungen, was aber nicht viel zu bedeuten hat, denn so genau konnte ich ja auch nicht nachfragen«, sagte sie. »Doch ein Bauer gab mir die Beschreibung eines Fremden, der mit Sicherheit kein feiner Herr war, wie er sagte, der auf ihn aber auch nicht wie ein Herumtreiber wirkte. Er kam vor drei Tagen nach Furtwipper und fragte nach dem Gasthof Zur Goldenen Gans.«
    »Jakob?«, stieß Tobias hoffnungsvoll hervor.
    Jana wiegte den Kopf zweifelnd hin und her. »Ich will es nicht beschwören, aber die Beschreibung würde passen.«
    »Eine genaue Beschreibung von Jakob Weinroth passt allein in diesem Landstrich auf Tausende Männer seines Alters«, bemerkte Sadik trocken und warf Tobias den Kamm zu. »Und was ist mit den anderen Fremden? Wann sind sie hier durchgezogen? Und haben auch sie nach dem Gasthof gefragt?«
    »Man wusste von zwei Männern zu Pferd zu berichten«, fuhr Jana fort, »die nicht viel später durch den Ort geritten sind, aber weder angehalten noch Fragen gestellt haben. Irgendetwas Bemerkenswertes konnte mir jedoch keiner über diese Reiter sagen. Und ich wollte auch nicht allzu sehr nachbohren, um kein Misstrauen zu erregen.«
    »Die Brücke über den Rhein nach Straßburg ist nicht weit«, sagte Tobias. »Dass hier ab und zu Fremde erscheinen, ist deshalb bestimmt nichts Ungewöhnliches.«
    »Aber direkt an der Überlandstraße, die zur Brücke führt, liegt
    Furtwipper nun auch wieder nicht«, erwiderte Sadik und riet auch weiterhin zur Vorsicht. »Fahren wir zum Gasthof. Wie weit ist es noch bis dahin?«
    »Eine knappe Stunde, wie man mir sagte«, erwiderte Jana. »Die Straße führt über eine Anhöhe, den Krähenberg, und noch durch ein Stück Wald. Dann soll man den Gasthof, der an einem

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