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Falkenschwur: Die Fortsetzung des Bestsellers »Pestsiegel« (German Edition)

Falkenschwur: Die Fortsetzung des Bestsellers »Pestsiegel« (German Edition)

Titel: Falkenschwur: Die Fortsetzung des Bestsellers »Pestsiegel« (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Ransley
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und ich war die Inkarnation des Teufels. Mir kam eine Gedanke. Ich beschloss, Scogmans Frau und Kinder aufzusuchen und für sie zu tun, was ich konnte. Ich schwor, nie wieder zuzulassen, dass mein düsterer Zorn mich übermannte.
    Der Mann erhob sich zur gleichen Zeit wie ich. Es war mein alter Master Mr Black, Annes Vater. Nie zuvor hatte ich Tränen in seinen Augen gesehen. Als er mich erblickte, wischte er sich mit dem Ärmel übers Gesicht.
    »Tom … Mylord …«
    Ich trug einen schwarzen, samtenen, mit Silber eingefassten Umhang. Mein Kurzschwert hatte einen silbernen Knauf, und ich trug meinen liebsten Federhut verwegen schräg.
    »Nein, nein, Master … ich bin noch kein Lord … und für Euch immer Tom.«
    Ich umarmte ihn und fragte ihn, was los sei. Er erzählte mir, dass er womöglich vom Tisch des Herrn verstoßen werden würde.
    »Man will Euch aus der Kirche werfen? Warum?«
    Er berichtete, dass die Presbyterianer einen Laien-Ältestenrat ins Leben gerufen hatten. Der bösartigste dieser Ältesten, der verdrießlich die moralische Disziplin in der Gemeinde überwachte, war niemand anders als Mr Blacks ehemaliger Druckergeselle, mein alter Feind Gloomy George.
    Ich konnte es nicht fassen. Wir hatten einen langen, blutigen Krieg für Freiheit und Toleranz geführt, und am Ende hatten wir nichts gewonnen als Gloomy George? Ich musste lachen angesichts dieser Absurdität, doch ich hielt inne, als ich sah, in welcher Not Mr Black sich befand. Der Mr Black, den ich kannte, hätte in mein Lachen eingestimmt, doch dieser hier zitterte vor Bestürzung so sehr, dass ich ihn nötigte, sich zu setzen.
    Mir fiel auf, wie die Kirche sich verändert hatte. Mr Tooley hatte ein paar Bilder gestattet, darunter ein Gemälde der Dreifaltigkeit, weil sie den alten Gemeindemitgliedern Trost spendeten. Doch jetzt war die Kirche so schmucklos und kahl, dass selbst das Licht sich zu fürchten schien und draußen blieb. Früher, so sagte Mr Black, habe Mr Tooley streng gepredigt, gleichwohl ging man mit dem Gefühl der Dankbarkeit für das, was man hatte. Jetzt, wo ihm die Presbyterianer im Nacken saßen, zählte man nach den Predigten nur noch seine Sünden.
    »Aber welche Sünden könnte er bei Euch finden?«, rief ich.
    »Nehemiah.«
    »Euer Lehrjunge? Er ist genauso fromm wie Ihr.«
    »Sogar noch mehr. Aber er ist Täufer geworden und weigert sich, hierherzukommen.«
    »Wenn er sich Euch verweigert, hat er seinen Vertrag gebrochen. Ihr könntet ihn entlassen.«
    In Mr Blacks wässrigen Augen blitzte ein Rest seines alten Feuers auf. »Er ist ein guter Lehrjunge. Und er ist fromm. Ich werde keinen Mann wegen seines Glaubens auf die Straße setzen.«
    Schweigend blieben wir eine Weile sitzen. Er starrte auf die nackte Wand, wo die Darstellung der Dreifaltigkeit gehangen hatte. Sein ganzes Leben lang war Mr Black ein zuverlässiges Mitglied der Gemeinde und der Gemeinschaft gewesen. Er war für Nehemiah verantwortlich wie ein Vater für sein Kind. Doch die Presbyterianer verdammten alle Sekten wie die Täufer als Ketzer, und solange Mr Black Nehemiah nicht wieder zurück zur Herde brachte, wurden ihm die Sakramente verweigert. Aufträge würden ausbleiben, Freunde sich abwenden. Selbst die Hölle drohte ihm am Ende, falls er weiterhin hartnäckig an seinen alten Vorstellungen von Loyalität und Pflicht festhielt.
    »Wie lange läuft Nehemiahs Vertrag noch?«
    »Neun Monate.«
    Ich gab vor, nachzurechnen, und runzelte die Stirn. »Ihr müsst Euch irren, Master. Er endet nächste Woche.« Ich starrte ihn an und machte ein ehrliches Gesicht. »Sobald er freigesprochen ist, kann er gehen. Und sich eine neue Stelle suchen.«
    Interessiert erwiderte er meinen unbewegten Blick. Wenn es um Zahlen ging, brauchte er weder Abakus noch Aufzeichnungen. »Ich weiß nicht, worauf Ihr hinauswollt«, fauchte er, »aber ich weiß, wie lange sein Vertrag läuft. Auf den Tag genau.« Er hob seinen Stock auf, und ich zuckte zusammen, wieder ganz der Lehrjunge, der sich vor dem Schlag fürchtete. Er humpelte aus der Kirche und blieb zwischen den Grabsteinen stehen, als blickte er in die Hölle.
    »Bei der Druckerzunft liegt seine vollständige Akte«, sagte er.
    »Akten können verlorengehen. Sobald er seine Ausbildung abgeschlossen hat, seid Ihr nicht mehr für ihn verantwortlich. Ist er gut genug, um freigesprochen zu werden?«
    »Besser als die meisten Gesellen.«
    »Also dann. Sobald er freigesprochen ist, kann ich ihm helfen, eine

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