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Fall bloß nicht auf!

Fall bloß nicht auf!

Titel: Fall bloß nicht auf! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Bowler
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zuhörst.
    Ich fühle mich nicht stärker, eher klein und schwach. Ich bin noch da, aber ich fühle mich klein und schwach.
    Â»Willst du das?«, fragt Becky.
    Ich schaue sie an. Auch sie wirkt klein und schwach. Von uns dreien scheint nur die schlafende Jaz stark zu sein.
    Â»Willst du das?«, fragt Becky wieder. »Sollen Jaz und ich gehen?«
    Ich schaue erst sie, dann Jaz an. Und ich höre mich antworten.
    Â»Nein.«
    Früher Morgen, Grau in Grau. Autos dröhnen vorbei. Hab nicht viel geschlafen. Ich mache das Radio an. Gewöhnlich vermeide ich das, aber ich muss auf das Schlimmste gefasst sein.
    Â»Die Schlagzeilen. Nach dem Mord an einem sechzehnjährigen Mädchen im Bezirk Carnside fahndet die Polizei nach einem sechzehn Jahre alten Mädchen namens Rebecca Jakes und einem zirka vierzehn Jahre alten Jungen, bekannt unter dem Namen Slicky. Das Opfer, dessen Name bisher nicht genannt wurde, war erschlagen in einem Bungalow aufgefunden worden –«
    Becky stellte das Radio ab.
    Â»Ich will das nicht hören«, sagt sie.
    Â»Wir müssen aber wissen, was die Polizei weiß.«
    Â»Das wissen wir doch schon.«
    Sie schaut zu Jaz hinüber. Die sitzt in einer Ecke und malt ein neues Bild auf der Rückseite des Blattes, das ich verhunzt habe. Sie achtet gar nicht auf das Loch, das die Klinge gerissen hat.
    Â»Becky, wir müssen wissen, was in den Nachrichten gesagt wird.«
    Sie blickt mich an und spricht mit leiser Stimme.
    Â»Die Polizei hat mich schon gesucht, ehe ich hierherkam. Dann hab ich Trixi und die Bande getroffen und bin bei Tammys Oma gelandet. Seither bin ich untergetaucht. Aber nun weiß die Polizei, dass ich hier bin. Und du …«
    Ihr Blick wandert über mich.
    Â»Du bist ein Fall für sich.«
    Â»Wir brauchen etwas zum Frühstück.«
    Â»Lenk nicht ab.«
    Â»Wir brauchen trotzdem etwas zum Frühstück.«
    Â»Wer sind diese Männer, die dich suchen?«
    Â»Hab ich nie zuvor gesehen.«
    Â»Aber sie wissen, wer du bist. Der Mann hat dich Blade genannt. Und da hatte er recht. Jetzt kannst du niemandem mehr etwas vormachen.«
    Ich zucke nur die Achseln. Aber so leicht lässt sie sich nicht vom Thema abbringen.
    Â»Wer sind sie?«, will sie wissen.
    Â»Typen, die von bestimmten Leuten geschickt wurden.«
    Â»Was sind das für Leute?«
    Â»Ich hab mir ein paar Feinde gemacht.«
    Â»Wen denn?«
    Â»Zeit zum Frühstücken.«
    Ich stehe auf und gehe zu Jaz.
    Â»Hallo Jaz!«
    Sie schaut auf.
    Â»Was malst du denn da?«
    Sie zeigt mir ihr Bild. Noch ein Vogel.
    Â»Schön«, sage ich. »Ich verspreche dir, dass ich es nicht kaputtmache. Hast du Hunger?«
    Sie nickt.
    Â»Ich schau mal, was wir haben.«
    Und das ist nicht viel. Der Mann hat jede Menge Vorräte in Dosen, aber sonst ist nichts da. Ich gehe in die Küche, Becky folgt mir. Gemeinsam durchsuchen wir die Schränke.
    Â»Hier sind Haferflocken«, meldet sie. »Mit Wasser könnten wir einen Brei daraus machen. Was gibt es sonst noch?«
    Â»Knäckebrot.« Ich schaue in einen weiteren Schrank. »Etwas Marmelade. Gibt es noch Margarine?«
    Sie macht die Kühlschranktür auf.
    Â»Ja.« Sie nimmt den Deckel ab und riecht an der Margarine. »Scheint noch gut zu sein.«
    Wir frühstücken, machen den Abwasch, räumen das Geschirr weg. Bedrückendes Schweigen. Der Mieter nebenan hat den Fernseher laut gedreht. Fußgetrappel an der Tür, dann fallen Briefe durch den Türschlitz auf den Haufen, der sich bereits im Flur angesammelt hat. Jaz zeichnet wieder. Becky und ich sitzen am Tisch.
    Â»Wir müssen weg, Bex.«
    Â»Ich weiß«, sagt sie. »Wann?«
    Â»Heute Abend. Wenn es richtig dunkel ist.«
    Â»Was machen wir den Tag über?«
    Â»Wir bleiben hier. Lassen uns nicht blicken.«
    Â»Wird der Besitzer nicht heimkommen?«
    Â»Nur wenn er ein guter Schwimmer ist.«
    Schweigen. Ich schaue sie an. Sie wirkt wieder wie ein kleines Mädchen, fast so wie Jaz. Nur dass Jaz keine Angst hat.
    Â»Ich hab auch Angst, Bex.«
    Â»Ich dachte, nur ich hätte Angst.«
    Ich schüttel den Kopf.
    Und es stimmt, Bigeyes. Ich hab die Flatter, weil ich weiß, dass es aus ist. Alles hat sich geändert. Vorher war ich frei. Ich stand oben auf meinem Berg, erinnerst du dich noch? Und jetzt sucht die Polizei nach mir, die Bande, und, was das Schlimmste ist,

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