Fall Der Götter
Sicherheitszone beantragte, fühlte die Vibrationen im Deck, als die Tür langsam in die Wand glitt.
Zu weit
, dachte er und verstand intuitiv, dass seine Fähigkeit, ein realistisches Bild zu projizieren, nicht nur von seiner Konzentration, sondern auch von der Distanz zu dem Ort abhing, an den er es projizierte.
»Gehen wir weiter«, sagte Matheson über die Schulter und trat durch die nun offene Tür.
Taran’atar hatte es fast hindurch geschafft, als sich ein stechender Schmerz hinter seiner Stirn ausbreitete. Angesichts der immensen Konzentration, die die stetig wachsende Entfernung zwischen ihm und der Zelle nötig machte, ließ er sich nicht ignorieren. Taran’atar begriff, dass er zu weit entfernt war. An einem anderen Ort dieses Gefängnisses, sahen ein oder mehrere Sicherheitsoffiziere nun, wie die glänzende Form der Gründerin in der Zelle verschwand. Er wusste, dass im nächsten Moment der Rote Alarm durch den Korridor – und zweifelsfrei den gesamten Komplex – hallen würde, bevor es so weit war. Das gab ihm Zeit, zu handeln.
Er sprang, warf sich über die Schwelle und auf Matheson. Als die Sirene erklang, konzentrierte er sich neu und tarnte sich. Dann hechtete er nach rechts zur Korridorwand und entging nur knapp dem Phaserstrahl, der dort, wo er eben noch gewesen war, die Luft versengte. Taran’atar wirbelte herum und lief an der Wand entlang zu Jenek, der noch immer wild um sich schoss. Als er nur noch ein paar Meter von dem Orioner entfernt war, näherte sich ihm der gelbrote Energiestrahl.
Taran’atar warf sich zu Boden. Er wollte die Gründerin nicht nur befreien, sondern sie auch beschützen – und momentan haftete sie vorn an seinem Overall, dessen Farbe und Aussehen sie perfekt imitierte. Der mächtige Lichtstrahl glitt wenige Zentimeter über ihn hinweg und war selbst über den Roten Alarm noch zu hören. Taran’atar wusste, dass er seine Tarnung verloren hatte, also stemmte er die Stiefel gegen das Deck und sprang nach vorn. Er traf Jenek unter den Knien, und der Sicherheitsoffizier kippte um. Einen Moment lang schoss sein Phaser unkontrolliert durch den Gang, dann verlor der Finger den Kontakt zum Abzug.
Taran’atar drehte sich und griff nach der Hand des Lieutenants, entriss ihm den Phaser. Dann schlang er einen Arm um den Hals des Sicherheitsoffiziers, stand schnell auf und zog ihn mit sich nach oben. »Eine falsche Bewegung«, grollte er in Jeneks Ohr, »und ich breche Ihr Genick.« Er hielt den Orioner vor sich wie einen Schild, der seinem Oberkörper, seinem Kopf und vor allem der Gründerin Deckung bot.
Nahezu sofort zogen zwei Phaserstrahlen von hinten an ihm vorbei. Sie verfehlten Taran’atar knapp, Jenek aber schrie schmerzerfüllt, als ein Strahl seine Schulter streifte. Taran’atar sah zurück und bemerkte die Waffenluken, die er schon auf seinem Weg zur Zelle der Gründerin registriert hatte. Er hielt Jenek vor die Luken, die sich vor ihm befanden, und feuerte auf die hinter sich. In schneller Folge verging ein Emitter nach dem anderen in einem Funkenregen. Dann hielt Taran’atar auf die übrigen zu, vernichtete die Waffen und die Überwachungs- und Sensoranlagen gleich mit.
Als er fertig war, sah er an Jenek vorbei und ertappte Matheson bei dem Versuch, zurück in den Korridor jenseits der Sicherheitszone zu fliehen. Er hatte gehofft, sie sei vom Phaserfeuer des Lieutenants getroffen worden, aber das war nicht geschehen. Situationen wie diese hatten bestimmt zu ihrer Ausbildung gehört. Matheson schoss zwei Mal, und beide Schüsse zogen links oben an Taran’atar und seinem Gefangenen vorbei. Wie schon so oft seit seiner Ankunft im Alpha-Quadranten empfand er Verachtung für die Schwäche, mit der er hier andauernd konfrontiert wurde. Matheson hatte zweifellos absichtlich daneben gezielt, um ihren Kollegen nicht zu treffen, riskierte dadurch aber, ihre Pflichten nicht zu erfüllen.
Nachdem sie die Schüsse abgegeben hatte, wandte sie sich der Konsole in der Wand neben der Tür zu. Im selben Moment wagte Jenek einen Angriff, trat mit beiden Stiefeln gegen Taran’atars Schienbein, hieb ihm einen Ellbogen in den Magen und biss in den Arm, der seinen Hals fest umklammerte. Taran’atar spürte, wie die Luft aus seiner Lunge entwich, als der Lieutenant hinter sich zu greifen versuchte, um ihm den Phaser aus der Hand zu reißen. Keuchend ließ Taran’atar ihn fallen, griff mit der nun freien Hand nach Jeneks Gesicht und bekam dessen Ohr zu fassen, an dem er hart
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