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Fall Der Götter

Fall Der Götter

Titel: Fall Der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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Föderation, die Klingonen und die Romulaner bezwungen. Der Sieg hätte mein Opfer unnötig gemacht.«
    Taran’atar wartete, ob sie noch etwas sagen würde. Als deutlich wurde, dass sie fertig war, fragte er leise: »Gründerin, bitte. Wie kann ich Ihnen dienen?«
    »Lass mich allein«, befahl sie.
    Taran’atar starrte sie wie paralysiert an. Er wollte nicht ungehorsam sein, sie aber auch nicht ihrem Schicksal überlassen. Er sehnte sich nach dem Leben von einst, in dem er Soldat gewesen war und seinen Platz gekannt hatte, seine Verantwortung gegenüber den Gründern. Als er gewusst hatte, was Pflichterfüllung bedeutete. Doch seit Odo ihn in den Alpha-Quadranten verfrachtet hatte, hatte er seine Orientierung verloren.
    Taran’atar wandte sich zur inneren Tür und wollte schon gehen, als er innehielt. Wie lang würde er noch so leben müssen, fragte er sich, die Soldatenpflichten hinter sich und ohne Wert für seine Götter? Vielleicht hatte der Jem’Hadar auf Sindorin doch recht gehabt: Vielleicht war er nur ein Sklave und seinen Schöpfern nicht mehr wert als ein Rädchen in einer Maschine.
    Er drehte sich noch einmal um. »Gründerin«, sagte er.
    Odos wandelbare Zellen drehten sich, als sich seine und Laas’ Hände verbanden. Nachdem sie die Unterlagen über die Hundert an Bord des Jem’Hadar-Schiffes studiert hatten, hatten sie sich zurück zur Welt der Gründer beamen lassen. Dort wollten sie Indurane suchen und ihm mitteilen, was sie herausgefunden hatten. Zu diesem Zweck verschmolzen sie nun miteinander und stiegen von der Insel empor.
    Odo spürte den vertrauten Reiz, der mit der Vereinigung mit einem anderen Wechselbalg einherging, eine überwältigende Einheit aus Idee – momentan der Suche nach dem alten Gründer – und Empfinden – die Geschwindigkeit, mit der sich ihre miteinander verwobenen Körper nach oben wanden. Gemeinsam kämpften sie gegen die Schwerkraft an, drehten sich langsam und tauchten in einem Bogen ab. Als eins stiegen sie in die lebende See, die Einheit ihres Volkes.
    Odo erkannte die Veränderung innerhalb der Verbindung schon, bevor er diese betrat. Was ihm im vergangenen Monat wie eine Mischung aus Unruhe und Enthusiasmus erschienen war, hatte sich nun zu unbändiger Aufregung gesteigert. Mehr denn je zuvor schien die Gemeinschaft der Gründer zu wogen, bildeten ihre Strömungen einen gewaltigen Mahlstrom, einen Kessel aus wirbelnder Bewegung. Figuren wurden mit schwindelerregendem Tempo zu Formen, die in der goldenen Wechselbalgtiefe erblühten wie Insekten in Bernstein, und lösten sich ebenso schnell wieder in die metamorphe Essenz auf, aus der sie geformt worden waren. Odo bemerkte unzählige Formen um sich herum, eine Flut an Gedanken, und fühlte sich an die Gesten und das Stimmengewirr eines Mobs erinnert, innerhalb dessen sich keine Individuen mehr erkennen ließen. Er mühte sich, seinen Geist dem Gewirr aus Formen und Gedanken anzupassen, das ihn umgab und bedrängte, konnte aber nur ein einziges Konzept aus dem Chaos herausfiltern:
der Urahn
.
    Schnell folgerte er, dass es nicht einfach sein würde, Indurane inmitten des Tumults der Großen Verbindung aufzuspüren. Laas, der noch immer mit ihm verbunden war, teilte diese Auffassung. Einen Moment später spürte Odo die Leere, die stets mit der Trennung von einem anderen Gründer einherging, als Laas sich von ihm löste. Odo streckte sich – erst nach Laas, dann zum Rest der Wechselbalgmasse –, dehnte seinen Körper in alle Richtungen und verteilte sich wie Wasser, das in einen Ozean floss. Seine Wahrnehmung dehnte sich aus, als er sich mit denen um sich herum verband, und erweiterte sich noch, als sie sich wiederum durch diese Verbindungen in die Verbindungen der anderen ausdehnte.
    Laas
, dachte er, als er den anderen der Hundert erkannte, der wie ein schlankes, stromlinienförmiges Projektil durch die Große Verbindung schnitt, ähnlich einem Torpedo, der durchs Wasser gleitet. Seine schnellen Bewegungen passten zur allgemeinen Aufbruchstimmung. Anfangs noch von dem Konzept eines Gründergottes irritiert, war Laas bald berauscht von der Idee, als er sie mit Odo besprach, und hatte Indurane und die Verbindung auffordern wollen, eindeutig herauszufinden, ob der Urahn tatsächlich wiedergekehrt war. Odo selbst, neugierig und doch skeptisch, hatte einige Fragen an Indurane.
    Unter der Oberfläche der Verbindung wechselte Laas abrupt die Richtung. Seine Projektilform stieg nach oben, brach durch die Oberfläche

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