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Fallen Angels 01 - Die Ankunft

Titel: Fallen Angels 01 - Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Faust ab und wanderten dann zurück zu dem unbewegten Blick, der auf ihn gerichtet war.
    »Ich hab dich was gefragt, Arschloch«, sagte Vin laut und gemächlich. »Gefällt dir mein Zwirn?«
    Der Bursche grübelte sichtlich angestrengt über seine Antwort nach, und Vin hoffte, dass sie ungehobelt ausfallen würde. Das musste irgendwie durchgesickert sein: Während die restlichen Insassen wie die Zuschauer bei einem Tennismatch die Köpfe hin und her, hin und her schwenkten, lockerten sich die Schultern des Gangstas.
    »Ja, ist echt schick. Echt schicker Anzug.«
    Damit lehnte sich der Bursche wieder an die Bank an, Vin allerdings veränderte seine Haltung nicht. Einem nach dem anderen sah er seinen Mithäftlingen in die Augen, und einer nach dem anderen senkten die Männer die Köpfe. Erst dann entspannte sich Vin ein wenig.
    Die Hälfte seiner Gehirnkapazität blieb für die Zellendynamik reserviert, die andere allerdings rätselte nun weiter, wie zum Henker er eigentlich in diese Lage geraten konnte. Devina hatte die Polizei nach Strich und Faden belogen, und so wahr Gott ihm helfe - er würde herauskriegen, was verflucht noch mal wirklich passiert war. Und was zum Teufel sollte der Quatsch mit dem »Kumpel« bedeuten?
    Ihm fiel Devinas blaues Kleid wieder ein, das nach Männerduft gerochen hatte. Der Gedanke, dass sie in der Gegend herumgevögelt hatte, machte ihn gefährlich psychotisch, deshalb zwang er sein Gehirn, über das wirklich Wichtige nachzudenken. Zum Beispiel, dass sie von jemand anderem geschlagen worden war und es trotzdem sein Arsch war, der im Knast hockte.
    Mist, wenn doch nur die Überwachungsanlage zu Hause genauso gut ausgestattet wäre wie die im Büro. Dann hätte er rund um die Uhr Bilder von jedem einzelnen Raum gehabt.
    Das Klirren von Schlüsseln verkündete die Ankunft eines Wärters. »DiPietro, Ihr Anwalt ist da.«
    Vin stand auf, und als die Tür mit einem Scheppern aufratterte, trat er hinaus und legte die Hände auf den Rücken, um sich vom Wärter die Handschellen anlegen zu lassen.
    Was den Mann mit den Schlüsseln zu überraschen schien, nicht aber die Zeugen von Vins Rocky-Nummer, die er gerade abgezogen hatte.
    Klick, klick , und dann marschierten er und der Beamte durch einen Flur zu einer weiteren Gitterwand, die von jemandem auf der anderen Seite aufgesperrt werden musste. Einmal rechts, links und wieder rechts, dann standen sie vor einer Tür, die aussah wie in einer Highschool: kackbraun, das kleine Fenster darin mit Hühnerdraht verstärkt. Keine Klinke, nur eine Stange zum Aufdrücken.
    Die der Wärter betätigte.
    Drinnen im Befragungsraum lehnte Mick Rhodes an der gegenüberliegenden Wand, die Budapester Schuhe verschränkt, sein Zweireiher von der Sorte, die Mr Superlässig ebenfalls gebilligt hätte.
    Nick schwieg, bis der Wärter die Handschellen aufgeschlossen hatte und aus dem Raum geschlüpft war. Dann, als die Tür ins Schloss fiel, schüttelte er den Kopf. »Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet.«
    »Da sind wir schon zwei.«
    »Was zum Teufel ist passiert, Vin?« Gleichzeitig deutete Mick mit dem Kopf auf eine Überwachungskamera, um darauf hinzuweisen, dass das Anwaltsgeheimnis hier auf dem Polizeirevier offenbar mehr Theorie als Praxis war.
    Vin setzte sich auf einen der beiden Stühle an dem kleinen Tisch. »Ich habe nicht die leiseste Ahnung. Ich kam nach Hause, die Bullen waren in meiner Wohnung, und alles war total verwüstet. Sie haben mir erzählt, dass Devina im Krankenhaus liegt und sie behauptet habe, dass ich das war. Mein Alibi ist allerdings wasserdicht, ich war den ganzen Nachmittag bis in den frühen Abend in meinem Büro. Ich kann denen die Videos von mir am Schreibtisch zeigen.«
    »Den Polizeibericht habe ich gelesen. Devina sagt, sie sei um zehn Uhr abends angegriffen worden. Wo warst du um diese Uhrzeit?«
    Mist. Vin hatte angenommen, dass es früher passiert war.
    »Also gut, darüber, wo genau du wann warst, reden wir später«, murmelte Mick, als wüsste er, dass die Antwort darauf etwas komplizierter war. »Ich habe meine Beziehungen spielen lassen. In einer Stunde wird die Kaution festgesetzt. Sie wird bei ungefähr hunderttausend liegen.«
    »Wenn die mir meine Brieftasche zurückgeben, kann ich das sofort bezahlen.«
    »Gut. Danach fahre ich dich nach Hause …«
    »Nur, um ein paar Klamotten abzuholen.« Er wollte diese Wohnung nie wieder sehen, geschweige denn darin wohnen. »Ich ziehe ins Hotel.«
    »Kann ich dir nicht

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