Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Fallen Angels 01 - Die Ankunft

Titel: Fallen Angels 01 - Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
verdenken. Und wenn du ein bisschen Ruhe vor den Medien brauchst, kannst du auch bei mir in Greenwich unterschlüpfen.«
    »Aber ich muss unbedingt mit Devina sprechen.« Er musste nicht nur herausfinden, wer sie verprügelt hatte, sondern auch, mit wem zum Teufel sie geschlafen hatte. Er hatte eine Menge Freunde. Ein Mann wie er, mit so viel Asche? Freunde noch und nöcher.
    »Jetzt holen wir dich erst mal hier raus, okay? Und dann sprechen wir über den nächsten Schritt.«
    »Ich hab das nicht getan, Mick.«
    »Glaubst du, ich würde mich an einem Sonntagmorgen so in Schale schmeißen, wenn ich das bezweifeln würde? Du hast Nerven, Mann, ich könnte jetzt kuschelig mit der Zeitung im Bett liegen.«
    »Wenigstens ist das eine Priorität, die ich respektieren kann.«
    Und Mick hielt Wort: Für hundert Riesen konnte Vin um halb elf die Polizeiwache verlassen und in den Mercedes seines Freundes steigen.
    Entlassen zu werden barg allerdings wenig Grund zum Feiern. Auf dem Weg zum Commodore platzte Vin fast der Kopf vor lauter trudelnder Gedanken, als er versuchte, eine innere Logik in der ganzen Angelegenheit aufzuspüren.
    »Vin, Kumpel, du wirst mir jetzt mal zuhören, weil ich nicht einfach nur dein guter Freund bin und du mir vertrauen kannst; sondern weil ich dein Anwalt bin. Fahr nicht ins Krankenhaus. Sprich nicht mit Devina. Wenn sie anruft oder mit dir in Kontakt tritt, dann lass dich nicht darauf ein.« Vor dem Hochhaus hielt der Mercedes an. »Hast du ein Alibi für die Zeit gestern Abend zwischen zehn und zwölf?«
    Vin starrte durch die Windschutzscheibe, er wusste selbstverständlich noch genau, wo er gewesen war … und was er gemacht hatte. Die Entscheidung war klar. »Keins, das ich bei der Polizei angeben kann. Nein.«
    »Aber du warst nicht allein?«
    »Nein.« Vin machte die Tür auf. »Ich werde sie auf keinen Fall da mit rein…«
    »Sie?«
    »Du erreichst mich auf dem Handy.«
    »Warte, wer ist diese ›Sie‹?«
    »Geht dich nichts an.«
    Mick legte den Unterarm auf das Lenkrad und beugte sich quer über den Beifahrersitz. »Wenn du deinen Arsch retten willst, solltest du dir das vielleicht noch einmal überlegen.«
    »Ich habe Devina nichts getan. Und ich habe auch keine Ahnung, warum sie mir den Scheiß anhängen will.«
    »Nein? Weiß sie von dieser geheimnisvollen ›Sie‹?«
    Vin schüttelte den Kopf. »Nein, weiß sie nicht. Ruf mich an.«
    »Fahr nicht ins Krankenhaus, Vin. Versprich mir das.«
    »Das ist nicht meine nächste Station.« Er schlug die Tür zu und schlenderte zum Eingang des Commodore. »Vertrau mir.«

Sechsundzwanzig
    Der Krankenhauskomplex des St. Francis war nach der gleichen Logik angelegt wie ein Ameisenbau. Wie bei so vielen Kliniken dieser Art spiegelte seine Architektur eine Philosophie der Etappen wider: Die Gebäude auf dem Gelände stellten ein wahres Sammelsurium an Stilen dar, und sie lagen wild verstreut um die asphaltierten Wege und Parkplätze und Rasenflächen herum, standen dort, wo sie gerade hingepasst hatten, wie runde Klötzchen, die man in eckige Löcher rammt. Hier ein bisschen Backstein, dort ein wenig Glas und Stahl, dazu noch weitläufige, säulenbestückte Bungalows; die einzige Gemeinsamkeit der einzelnen Gebäude war, dass alles dicht gedrängt stand.
    Jim parkte seinen Pick-up auf einem Platz neben einem fünfzehnstöckigen Hochhaus. Da er in diesem auch gelegen hatte, schien ihm das einen Versuch wert. Er kürzte durch eine Reihe parkender Autos ab, überquerte die Auffahrt und betrat das Gebäude unter dem überdachten Eingangsbereich durch eine automatische Schiebetür.
    Am Empfang sagte er: »Ich suche Devina Avale.«
    Die hundertzwölf Jahre alte Blauhaarige, die am Empfang saß, lächelte ihn so warmherzig an, dass er sich wie ein Arsch vorkam, sie nur auf ihr Alter zu reduzieren.
    »Ich sehe mal schnell für Sie nach, in welchem Zimmer sie liegt.«
    Während knorrige Finger im Adlersuchsystem über der Tastatur schwebten, dachte er daran, wie viel schneller seine eigenen vorhin bei sich zu Hause gewesen waren. Seine Grundannahme war gewesen, dass der Name Devina in der Modelbranche ungewöhnlich genug war, so dass er Vins Freundin, wenn er sie googelte, schnell finden würde - und sieh mal einer an, es lief wie am Schnürchen. Obwohl sie beruflich nur unter ihrem Vornamen lief, war sie gemeinsam mit Vin bei einer Spendengala für das Caldwell Courier Journal vor etwa sechs Monaten fotografiert worden, und da stand es: Avale.
    »Sie

Weitere Kostenlose Bücher