Fallen Angels 01 - Die Ankunft
erfreuliches Bild von Vin unter mehreren weiblichen Körpern machte sich in Marie-Tereses Kopf breit. »Wow.«
Schon wollte sie einen Witz darüber reißen, dass man es erst mal schaffen musste, eine Prostituierte zum Erröten zu bringen, doch in Anbetracht seiner bisherigen Reaktionen auf Anspielungen auf ihr »Gewerbe« unterließ sie es lieber.
»Aber mit dir wird es ganz anders sein.« Seine Augen tasteten über ihr Haar und ihr Gesicht und ihre nackten Brüste. »Für mich … bist du alles, was ich brauche, alles, was ich mir wünsche. Ich kann das nicht beschreiben. Allein wenn du mich küsst - was?«
Sie streichelte ihn bedächtig. »Du gibst mir das Gefühl, kostbar zu sein.«
»Komm mal hier hoch, dann zeige ich dir, wie kostbar du bist.«
Er zog sanft an ihren Armen, doch sie sträubte sich, sie wollte nicht abgelenkt werden. Komisch, es fühlte sich merkwürdig und auf wundervolle Weise fremd an, das, was sie gerade vorgehabt hatte, wirklich freiwillig tun zu wollen.
»Vin, bitte, lass mich dir das schenken …« Sie bewegte die Handfläche auf seinem Schaft auf und ab und beobachtete, wie er den Kopf in den Nacken fallen ließ und den Mund öffnete und heftig atmete. »Und ich passe einfach auf, dass ich rechtzeitig abbreche. Wie wäre es damit?«
Bevor er noch Einwände erheben konnte, beugte sie sich herunter und legte die Lippen um seine Spitze. Er stöhnte auf und drängte seine Hüften empor, wodurch seine Erektion tiefer in ihren Mund gestoßen wurde. Als sie ihn einsaugte, ballten sich seine Fäuste um die Decke, die Armmuskeln strafften sich, die Brust und der Sixpack wurden eisenhart.
Wunderschön sah er aus, so hingestreckt auf der roten Seide, der große Körper so erregt, dass es kein Zurück mehr gab …
In diesem heißen, erotischen Moment hatte Marie-Terese ihn genau da, wo sie ihn haben wollte.
Einunddreißig
»Moment mal … bitte was? Vin hat ihr was geschenkt?«
Jim warf Adrian einen fragenden Blick zu. Ihm gefiel der Ausdruck auf seinem Gesicht nicht. Irgendwie sah der Blödmann blass um die Nase aus. »Einen Ring«, sagte Jim. »Einen Verlobungsring. Oder zumindest sagt er, dass sie ihn mitgenommen hat, als er mit ihr Schluss gemacht hat.«
Die Miene des Engels verfinsterte sich noch weiter. »Woraus ist der gemacht?«
»Es war ein Diamant.«
»Nicht der Stein. Die Fassung, woraus ist die Fassung?«
»Keine Ahnung. Platin, schätze ich mal. Vin ist die Sorte Mann, für den es immer vom Feinsten sein muss.« Als Eddie fluchend den Kopf schüttelte, meinte Jim: »Alles klar, jetzt wäre der ideale Moment, um mir verflucht noch mal zu erklären, warum ihr beiden ausseht, als hätte euch jemand in den Benzintank gepisst.«
Adrian kippte sich den Rest seines Biers in den Kopf und stellte die leere Dose auf den klapprigen Küchentisch. »Hast du Ahnung von schwarzer Magie, mein Freund?«
Ganz langsam schüttelte Jim den Kopf, nicht im Geringsten überrascht über die Richtung, die das Gespräch einschlug. »Nein, klär mich doch mal auf.«
Adrian fischte aus der Schuhschachtel mit den Schachfiguren sämtliche Bauern heraus und reihte sie auf. »Schwarze Magie ist real. Sie existiert und ist gängiger, als du denkst - und ich spreche hier nicht von peinlichen Rocksängern, die auf der Bühne Fledermäusen den Kopf abbeißen, oder Sechzehnjährigen, die sich die Birne zukiffen und lustige Spiele mit einem Ouija-Brett treiben, oder sogenannte paranormale Ermittler, die in einem alten Spukhaus hocken und sich ihre Nebennieren abwichsen. Ich rede hier von dem echten Scheiß, der dich fertigmacht. Ich rede davon, wie Dämonen sich Seelen zu eigen machen … Ich rede von Zauberformeln und Verfluchungen, die nicht nur in dieser Welt wirken, sondern auch im Jenseits.«
Eine wuchtige, finstere Pause von großer Bedeutungsschwere folgte.
Die Jim durchbrach, indem er mit den Händen in der Luft herumfuchtelte und brüllte: » Abrakadabra, dreimal schwarzer Kater! «
Wenigstens Eddie lachte. Adrian zeigte Jim den Finger und holte sich noch ein Bier aus dem Kühlschrank. »Sei kein Arsch«, fauchte er, während er die frische Dose knackte.
»Recht hast du, denn zwei in unserem kleinen Kreis wären doch zu viel des Guten«, gab Jim vom Bett her zurück und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand. »Hör mal, ich hatte nur das Bedürfnis, die Spannung ein bisschen zu lösen. Erzähl weiter.«
Immer noch wütend, setzte Adrian sich wieder hin. »Das ist kein Witz.« Als Jim nickte,
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