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Fallen Angels 01 - Die Ankunft

Titel: Fallen Angels 01 - Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Adrians Miene spiegelten sich jede Menge Fragen wider in Richtung: Was lief gestern noch mit dem Sahneschnittchen?
    Was bedeutete, dass der Bursche bemerkt hatte, dass das blaue Kleid ungefähr zur gleichen Zeit verschwunden war wie Jim.
    »Mist«, murmelte Jim.
    »Was?«
    Jim gab dem Kollegen neben sich keine Antwort, schüttelte nur den Kopf und konzentrierte sich wieder auf seine Arbeit. Er legte eine Platte an, klemmte sie mit der Hüfte fest, zog seinen Hammer aus dem Gürtel, nahm einen Nagel und hämmerte. Und dasselbe noch einmal. Und noch einmal. Und noch einmal …
    »Hast du dich gestern noch gut amüsiert?«, meinte Adrian, als er neben ihm stand.
    Jim hämmerte einfach weiter.
    »Ach, komm schon, ich muss ja nicht alle Einzelheiten hören - aber ein paar Infos hast du doch wohl für mich übrig?« Adrian sah seinen Mitbewohner an. »Sag du doch auch mal was.«
    Eddie spazierte einfach vorbei und rammte Jim mit der Schulter, seine Version eines »Guten Morgen«. Ohne weitere Aufforderung stemmte er sich gegen das Brett, wodurch Jim beide Hände frei hatte und nun doppelt so schnell hämmern konnte. Sie waren ein super Team, wenn auch Adrian das Tempo immer etwas drosselte. Er war weniger emsig und zog es vor, Blödsinn zu machen und zu quatschen. Es war ein Wunder, dass er in seinen vier Wochen auf der Baustelle noch nicht gefeuert worden war.
    Jetzt lehnte er sich mit dem Rücken an einen nackten Türpfosten und verdrehte die Augen. »Du willst mir also nicht erzählen, ob du ein Geburtstagsgeschenk gekriegt hast?«
    »Nö.« Jim setzte einen Nagel an und haute drauf. Zwei Schläge, und er war im Holz versenkt, dann kam der nächste, und wieder stellte er sich vor, Adrians Gesicht wäre in den Eisenkopf eingeprägt.
    »Du bist ein blöder Penner.«
    Ja, er hatte letzte Nacht ein Geschenk bekommen - nicht, dass das diese nette, überaus gesprächige Dumpfbacke von Adrian mit dem Metallfetisch irgendetwas anging.
    Allmählich kam alles in den üblichen Rhythmus, und die anderen Jungs gingen Jim und Eddie aus dem Weg, während sie Stück für Stück die Lücke zum gestern genagelten Hausteil schlossen und den Bau so gegen die üblichen Frühlingsregenfälle abschotteten, die langsam, aber sicher heranzogen. Das Haus hatte eine Grundfläche von etwa eintausendvierhundert Quadratmetern, es also innerhalb einer Woche dicht zu bekommen war ganz schön viel verlangt. Trotzdem rissen sich Jim und Eddie den Arsch auf, und die Dachdecker hatten schon den halben Dachstuhl gedeckt. Nach dem Wochenende müssten sie sich keine Sorgen mehr um den kalten Nieselregen oder den eisigen Wind machen, dem Himmel sei Dank. Gestern war es heftig gewesen, nass und ekelhaft, und hier und da waren immer noch Pfützen, deren Dreckwasser einem die Jeans vollspritzte.
    Bis zur Mittagspause verging die Zeit wie im Flug, was immer so war, wenn er mit Eddie zusammenarbeitete, und während die anderen Jungs sich oben auf das Gerüst in die Sonne setzten, verzog Jim sich in seinen Wagen und aß dort allein.
    Das Sandwich war immer noch kalt, was den Geschmack eindeutig verbesserte, und die Cola war der Hit.
    Kauend warf er einen Blick auf den leeren Sitz neben sich … und erinnerte sich an dunkles Haar auf dem Polster und die Wölbung eines weiblichen Halses im Schein des Armaturenbretts und das Gefühl eines weichen Körpers unter dem seinen.
    Er war so ein Arsch, sie auf diese Weise auszunutzen, und doch hatte sie ihn, als es vorbei war, angelächelt, als hätte er ihr genau das gegeben, was sie wollte. Nur dass das nicht stimmen konnte. Sex zwischen Wildfremden war nur eine vorübergehende Atempause von der Einsamkeit. Wie konnte das jemandem wie ihr genügen? Großer Gott, er wusste nicht einmal ihren Namen. Als das schwere Atmen nachgelassen hatte, hatte sie ihn geküsst und ihr Mund kurz auf seinen Lippen verweilt, dann hatte sie das Oberteil ihres Kleides wieder hoch- und das Unterteil heruntergezogen und war gegangen.
    Laut fluchend warf Jim die Fahrertür auf und nahm sein Essen mit zum Heck des Wagens, wo er sich auf die Ladefläche setzte. Draußen in der Sonne war es wärmer, aber wichtiger noch war, dass die Luft nach frischen Kiefernbalken roch, nicht nach Parfüm. Als er das Gesicht dem Himmel zuwandte und versuchte, einfach an nichts zu denken, verlor er das Interesse an seinem Sandwich, legte es weg und nahm sich stattdessen die Cola vor.
    Der Hund tauchte einen Moment später auf, spähte hinter einem Stapel von

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