Fallen Angels 01 - Die Ankunft
bereit, sich nützlich zu machen, folgte Eddie ihm auf dem Fuß, genau wie Adrian.
»Ach … du Scheiße.«
»Wow.«
» Madre de Dios …«
Die sprudelnden Kommentare veranlassten Jim nun doch, sich umzudrehen.
O nein, verflucht … apropos Leck mich : Eine umwerfend schöne Brünette stieg mit der Anmut einer in sanfter Brise wehenden Flagge aus dem Auto.
Jim kniff die Augen zusammen. Und sah sie in seinem Wagen, auf dem Rücken, ihre perfekte Brust an seinen Mund gepresst.
»Na, das nenn ich mal eine Braut«, sagte einer der Bauarbeiter.
Mann, es gab einfach Momente im Leben, da war Verschwinden eine großartige Idee. Nicht, weil man ein Warmduscher war, sondern weil man den Stress echt nicht gebrauchen konnte. Und das hier war so ein Moment. Und was für einer.
»Auweia, Jim …« Adrian zog eine Hand durch sein dichtes Haar. »Das ist …«
Ja, das wusste er. »Geht mich nichts an. Eddie, bist du so weit mit dem Brett?«
Als Jim sich umdrehen wollte, sah die Brünette auf, und ihre Blicke trafen sich. In ihrem schönen Gesicht flackerte Wiedererkennen auf, genau als ihr Mann sich neben sie stellte und den Arm um ihre Taille legte.
Jim machte einen Schritt rückwärts, ohne hinzuschauen.
Es passierte im Bruchteil einer Sekunde. Schneller als man ein Streichholz entzünden konnte. Kürzer als ein Aufkeuchen.
Der Absatz von Jims Stiefel traf auf ein Kantholz, das quer über einem Verlängerungskabel lag, und die Schwerkraft bemächtigte sich seines Körpers und raubte ihm das Gleichgewicht. Im Fallen riss er das Kabel aus der Steckverbindung mit einem anderen, woraufhin das Strom führende Ende in die Luft flog und dann in einer Pfütze landete.
Jim schlug, alle viere von sich gestreckt, auf dem Zementfußboden auf … was ihm normalerweise nur ein paar blaue Flecken auf Hintern und Schultern beschert hätte.
Doch seine nackte Hand fiel genau in das Wasser.
Der Stromschlag raste ihm durch den Arm hinauf ins Herz. Er riss die Augen auf, als sein Rückgrat sich durchbog und seine Zähne aufeinanderschlugen, und er verlor schlagartig das Gehör. Die Welt wich zurück, bis er nichts mehr empfand außer dem wilden, alles verzehrenden Schmerz in seinem Körper.
Das Letzte, was er sah, war Eddies langer, hin und her pendelnder Zopf, als er losstürmte, um ihm zu helfen.
Vin sah den Mann nicht fallen. Aber er hörte das Aufschlagen eines schweren Körpers, gefolgt vom Scharren von Stiefeln und gebrüllten Flüchen, als aus allen Richtungen Leute angerannt kamen.
»Bleib hier«, befahl er Devina, während er sein Handy aus der Tasche zog.
Er wählte den Notruf und eilte gleichzeitig auf den Tumult zu, drückte aber noch nicht auf Verbinden. Dann sprang er in den Rohbau, lief weiter …
Sein Daumen drückte eine Taste, und die Verbindung wurde hergestellt.
Die Augen des Arbeiters auf dem Boden waren starr und leer auf den blauen Himmel über ihm gerichtet, seine Gliedmaßen waren so steif wie bei einem Leichnam. Das unter Strom stehende Verlängerungskabel lag immer noch in der Pfütze, aber die Krämpfe hatten den Mann bereits aus der tödlichen Gefahrenzone gerückt.
Vins Anruf wurde entgegengenommen. »Neun, eins, eins, was für einen Notfall haben Sie?«
»Ein Mann hat einen Stromschlag bekommen.« Vin ließ das Telefon sinken. »Stellt die verfluchten Generatoren ab!« Wieder in den Hörer sagte er: »Die Adresse der Baustelle ist Rural Route 151N, Nummer siebenundsiebzig. Er ist offenbar bewusstlos.«
»Versucht jemand, ihn wiederzubeleben?«
»Noch nicht, aber in einer Sekunde.« Vin reichte das Telefon an den Bauleiter Chuck weiter und zerrte Männer aus dem Weg.
Ohne zu zögern, ging er auf die Knie, riss dem Arbeiter die Jacke auf und legte sein Ohr auf dessen muskulöse Brust. Kein Herzschlag, und ein Horchen über Mund und Nase ließ auch keine Atmung erkennen.
Hastig legte Vin dem Mann den Kopf in den Nacken, überprüfte rasch, ob die Atemwege frei waren, kniff ihm die Nase zusammen und blies zweimal tief in die erstarrten Lungen. Dann beugte er sich über den Oberkörper, verschränkte die Hände ineinander, legte die Handflächen auf das Herz des Mannes und drückte ihm zehnmal mit ausgestreckten Armen den Brustkorb zusammen. Wieder zweimal Mund-zu-Mund-Beatmung. Dreißigmal drücken. Zweimal Mund-zu-Mund. Dreißigmal drücken. Zweimal …
Die Gesichtsfarbe des Bewusstlosen sah nicht gut aus und wurde nur noch schlechter.
Der Rettungswagen brauchte etwa fünfzehn Minuten, was
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