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Fallen Angels 01 - Die Ankunft

Titel: Fallen Angels 01 - Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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aufgelöst.
    Marie-Terese trat auf die Bremse und rieb sich die Augen, fragte sich, ob sie jetzt langsam den Verstand verlor … aber da fuhr ein Auto von hinten heran, die Scheinwerfer blitzten auf und blendeten sie. Also schüttelte sie sich, trat aufs Gas und schoss aus dem Parkplatz. Wer auch immer ihr an der Stoßstange hing, bog an der nächsten Kreuzung ab. Die Heimfahrt dauerte nur eine Viertelstunde.
    Das Haus, das sie gemietet hatte, war winzig, ein schlichtes Steinhaus in einigermaßen vernünftigem Zustand, aber es gab zwei Gründe, warum sie es den anderen vorgezogen hatte, die sie bei ihrer Ankunft in Caldwell besichtigt hatte: Es lag in der Nähe einer Schule, was bedeutete, dass die Gegend von vielen aufmerksamen Augen beobachtet wurde. Und der Eigentümer hatte ihr erlaubt, Gitter vor alle Fenster zu montieren.
    Marie-Terese parkte in der Garage, wartete, bis das Tor heruntergezockelt war, und betrat das Haus dann so leise sie nur konnte über den dunklen hinteren Flur. Durch die Küche hindurch, die nach den frischen Äpfeln roch, die sie immer in einer Schüssel aufbewahrte, tapste sie auf Zehenspitzen auf den trüben Lichtschein im Wohnzimmer zu. Unterwegs verstaute sie die schwarze Reisetasche im Garderobenschrank.
    Ausleeren und neu packen würde Marie-Terese sie, wenn niemand sie dabei beobachten konnte.
    Als sie ins Licht trat, flüsterte sie: »Ich bin’s nur.«

Vier
    Er hatte mit ihr geschlafen.
    Dieser erste Gedanke war für Jim am nächsten Morgen ein echter Tritt in den Magen, und um davor zu flüchten, drehte er sich im Bett um. Was das Aufwachen nur noch schlimmer machte. Der Vorhang neben seinem Kopf hatte dem frühen Morgenlicht nichts entgegenzusetzen, und als die Helligkeit in seinen Schädel drang, wünschte er sich, dass das beschissene Fenster aus Rigips wäre.
    Mannomann, er konnte nicht fassen, dass er in seinem Pick-up mit dieser wunderschönen, verletzlichen Frau geschlafen hatte - als wäre sie eine Hure. Dass er danach hierher gefahren war und sich total mit Bier abgeschossen hatte, war leichter zu verstehen. Aber das Endergebnis war, dass er sich immer noch mies fühlte wegen dem, was er getan hatte, und zusätzlich auch noch den ganzen Tag mit einem Mörderkater Nägel in die Wand kloppen müsste.
    Ganz toll hingekriegt.
    Er warf die Decke zur Seite und sah an der Jeans und dem Flanellhemd herab, die er vergangenen Abend getragen hatte. Noch bevor er sich hatte ausziehen können, war er umgekippt, deshalb war jetzt alles verknittert, aber die Levi’s würde er trotzdem zur Arbeit anziehen. Das Hemd hingegen musste er unbedingt vor zwölf Stunden Baustelle bewahren; es war sein einzig »gutes«, sollte heißen: keine Farbflecke, keine Löcher, keine fehlenden Knöpfe und keine ausgefransten Ärmelsäume.
    Jim zog alles aus, warf das Hemd auf den schiefen Berg Schmutzwäsche neben dem Bett und schleppte sein Kopfweh in die Dusche. Tage wie dieser bestätigten ihm immer wieder, dass es gut war, nicht so viele Möbel zu besitzen. Abgesehen von seinen zwei Klamottenhaufen - dem sauberen und dem zu waschenden - gab es nur eine Rattancouch, die zur Wohnung gehörte, und einen Tisch mit zwei Stühlen. Glücklicherweise stand nichts davon in seinem Weg zum Badezimmer.
    Er rasierte sich schnell und duschte eilig, dann sprang er in Boxershorts und Jeans und warf vier Aspirin ein. Unterhemd, Socken, Stiefel. Auf dem Weg zur Tür griff er sich noch seinen Werkzeuggürtel und die Arbeitsjacke.
    Seine Mietwohnung lag über einem garagenähnlichen Nebengebäude, und oben an der Treppe blieb er kurz stehen und blinzelte so heftig, dass er die Zähne fletschen musste. Verdammt aber auch, dieses stechende Licht machte den Eindruck, als hätte die Sonne sich entschlossen, die Avancen der Erde zu erwidern, und wäre ein bisschen näher gerückt, um das Ganze zu besiegeln.
    Er stieg die knarrenden Stufen hinunter. Über den Kiesweg zum kalten Pick-up. Die ganze Zeit mit einer Miene, als hätte er einen rostigen Nagel im Fuß.
    Sobald er die Fahrertür aufzog, wehte ihm eine Parfümwolke in die Nase, und er fluchte. Bilder kamen wieder hoch, allesamt hochgradig fleischlicher Natur, jedes einzelne eine weitere Inspirationsquelle für sein Kopfweh.
    Immer noch schimpfend und blinzelnd fuhr er los, vorbei an dem weißen Bauernhaus, dessen Besitzer sein ältlicher Vermieter Mr Perlmutter war. Seit er hier lebte, war der große Kasten unbewohnt, die Fenster von innen vernagelt, die Veranda ohne

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