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Fallen Angels 01 - Die Ankunft

Titel: Fallen Angels 01 - Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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großen, ineinander verschränkten Finger vor seinem schwindenden Augenlicht. Eine plötzliche Erkenntnis sagte ihm, dass die Zukunft es gut mit diesen beiden meinen würde. Der Dämon war aus Vin vertrieben, und irgendwie hatte Adrian die von Devina gestohlenen Gegenstände an sich gebracht. Diese anständigen, gebrochenen Menschen würden einander heilen und Seite an Seite durch die Stunden und Tage ihres Daseins gehen, und das war richtig, das war gut.
    Er hatte eine gute Tat vollbracht. Nachdem er so lange Jahre Leben genommen hatte, hatte er nun eines gerettet, das von Bedeutung war. Eines, das zählte.
    Am Scheideweg hatte er eine kluge Entscheidung getroffen.
    Unvermittelt verkrampfte sich Jims Brust, und er musste husten, sein Mund wurde feucht. Sein nächster Atemzug war ein Gurgeln, und sein Herz begann zu hopsen. Nicht mehr lang jetzt, gar nicht mehr lang.
    Er konnte es kaum erwarten, seine Mutter zu sehen. Und er war überrascht, wie viel Frieden ihm schenkte, was er getan hatte.
    Gerade als rote Lichter über die Decke flackerten, weil der Krankenwagen in die Einfahrt gebogen war, stieß Jim seinen letzten Atemzug aus … und starb mit einem Lächeln auf den Lippen.

Einundvierzig
    Die Fahrt im Krankenwagen war holprig wegen der Geschwindigkeit und hell wegen des Blaulichts. Die Sirene allerdings heulte nur vor Kreuzungen auf.
    Marie-Terese nahm das als gutes Zeichen.
    Auf einer eingebauten Bank neben Vin sitzend, die eine Hand um einen Griff aus Edelstahl geschlungen, um sich festzuhalten, die andere um seine jetzt wieder wärmeren Finger gepresst, kam sie zu dem Schluss, dass der schrille, durchgedrehte Ton dauerhaft kreischen müsste, wenn sein Zustand wirklich kritisch wäre.
    Oder vielleicht wollte sie sich auch nur beschwichtigen.
    Mit geschlossenen Augen und bleichem Gesicht lag Vin auf seiner Trage, doch immerhin ließ er ihre Hand nicht los. Und jedes Mal, wenn sie über ein Schlagloch fuhren, zuckte er zusammen und zog die Lippen von den weißen Zähnen, was bedeutete, dass er keinen Schock hatte oder gar im Koma lag. Und das war doch bestimmt ein gutes Zeichen, oder?
    Zumindest könnte es doch um einiges schlimmer stehen.
    Sie schielte zu der Sanitäterin hinüber. Die Frau konzentrierte sich auf den Bildschirm eines tragbaren EKGs, ihre Miene verriet nichts.
    Leicht zur Seite gelehnt, versuchte Marie-Terese, einen Blick auf die Maschine zu erhaschen … sah aber nur eine weiße Linie, die ein bestimmtes Muster auf einem schwarzen Hintergrund zeichnete. Sie hatte keine Ahnung, was das zu bedeuten hatte.
    Angestrengt blickte sie durch das Rückfenster des Krankenwagens und betete, endlich wieder höhere Gebäude und mehr Straßenlaternen zu sehen, statt weiter nur Wohnstraßen und kleinere Einkaufszentren.
    Denn das würde bedeuten, dass sie endlich in der Innenstadt wären.
    Es ging nicht nur um Vin.
    Als Marie-Terese jetzt auf ihrem Sitz nach vorn rutschte, bekam sie einen freien Blick durch die Windschutzscheibe und empfand einen gewissen Trost darin, dass der Rettungswagen vor ihnen - in dem Jim lag - immer noch mit Blaulicht fuhr. Bei ihrer Ankunft hatten die Sanitäter die Lage sondiert, ein zweites Einsatzteam gerufen und sich zuerst um Jim gekümmert. Marie-Terese hatte mit Eddie im Flur gewartet, während ein tragbarer Defibrillator gebracht und die verletzte Brust mit Stromstößen traktiert worden war, einmal … zweimal …
    Die lieblichsten Worte, die sie je gehört hatte, kamen von dem Mann mit dem Stethoskop: Ich habe einen Puls.
    Hoffentlich schafften sie es da vorn, ihn aufrechtzuerhalten. Die Vorstellung, dass Jim starb, weil er sie retten wollte, wäre fast unerträglich für sie.
    Was Saul betraf … er hatte keinen schnellen Abtransport gebraucht. Er hatte reichlich Zeit.
    Du großer Gott … Saul?
    Bei all diesen Treffen des Gebetskreises war er praktisch unsichtbar geblieben; einfach nur ein stiller Mann mit wenig Haar, der die traurige Ausstrahlung des ewigen Losers gehabt hatte. Nichts an ihm hatte darauf hingedeutet, dass er von ihr besessen gewesen war, doch das Schlimme war … er war exakt der Typ Mann, an den man sich nicht erinnerte.
    Jetzt fiel ihr wieder ein, dass sie ihn vor kurzem erst bei der Beichte getroffen hatte, und sie fragte sich, wie oft sie ihn schon übersehen hatte. Immerhin musste er bei ihrem Beinaheunfall nach dem Gottesdienst unmittelbar hinter ihr gewesen sein.
    Wie oft war er ihr nach Hause gefolgt? War er auch im Iron Mask gewesen?
    Ein

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