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Fallen Angels 01 - Die Ankunft

Titel: Fallen Angels 01 - Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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seinen Stuhl herum. »Ja. Und in letzter Zeit hab ich ihn mir oft angeschaut.«
    »Werden Sie den nicht vermissen, wenn Sie umziehen?«
    »Dann hab ich den Fluss vor dem Fenster. Und das Haus, das Sie und Ihre Jungs bauen, wird sensationell. Ich mag Sensationelles.«
    »Das merkt man. Das Bier war wahrscheinlich das beste, das ich je getrunken habe.«
    Vin betrachtete das Spiegelbild des Mannes in der dunklen Scheibe. »Ist Heron Ihr echter Name?«
    Jim lächelte kurz. »Aber natürlich.«
    Mit einem Blick über die Schulter fragte Vin: »Was für Sprachen sprechen Sie noch außer Französisch?«
    »Wer sagt, dass ich Französisch kann?«
    »Da Sie keine Ahnung von exotischem Bier hatten, möchte ich bezweifeln, dass Sie ein Feinschmecker sind und den Gourmetslang draufhaben. Und Devina hätte Amuse-Gueule niemals für Sie übersetzt, weil es unhöflich gewesen wäre anzunehmen, dass Sie das nicht verstehen. Daher vermute ich, dass Sie die Sprache sprechen.«
    Heron trommelte mit den Fingern auf sein Knie, er schien nachzudenken. »Sagen Sie mir, was in der kleinen schwarzen Schachtel ist, dann gebe ich Ihnen vielleicht eine Antwort.«
    »Hat Ihnen schon mal jemand gesagt, dass man Ihnen alles aus der Nase ziehen muss?«
    »Das höre ich ständig.«
    Aus Neugier und da es vermutlich keine riskante Enthüllung war - denn mal im Ernst, wann sollte Heron etwas mit Devina zu tun bekommen? -, holte Vin die Schachtel des Juweliers hervor und klappte den Deckel auf. Als er sie umdrehte, um Heron den Inhalt zu zeigen, pfiff der leise durch die Zähne.
    Vin zuckte nur die Schultern. »Wie schon gesagt - ich mag schöne Dinge. Das hab ich gestern Abend gekauft.«
    »Großer Gott, was für ein Klunker. Wann wollen Sie die alles entscheidende Frage stellen?«
    »Keine Ahnung.«
    »Worauf warten Sie?«
    Vin klappte die Schachtel zu. »Das war jetzt mehr als eine Frage. Ich bin dran. Französisch? Oui ou non ?«
    » Je parle un peu. Et vous? «
    »Ich hab mal einige Immobiliendeals nördlich der Grenze abgewickelt, deshalb spreche ich es. Ihr Akzent klingt allerdings nicht kanadisch, sondern europäisch. Wie lange waren Sie bei der Armee?«
    »Wer sagt, dass ich dort war?«
    »Nur geraten.«
    »Vielleicht hab ich im Ausland studiert.«
    Vin sah den Mann seelenruhig an. »Das wäre nicht Ihr Stil, denke ich mal. Sie lassen sich nicht gern befehlen, und ich kann mir kaum vorstellen, dass Sie Lust hätten, jahrelang am Schreibtisch zu hocken.«
    »Warum sollte ich zur Armee gehen, wenn ich was gegen Befehle habe?«
    »Weil Sie dort irgendetwas auf eigene Faust machen durften.« Vin lächelte, als die Miene Herons weiterhin absolut unbewegt blieb. »Sie durften allein arbeiten, oder, Jim? Was haben die Ihnen da noch beigebracht?«
    Stille dehnte sich aus, bis sie nicht nur den Raum, sondern die gesamte Wohnung ausfüllte.
    »Jim, Ihnen ist doch klar - je weniger Sie sagen, desto mehr mache ich mir meine eigenen Gedanken über Sie und Ihren militärischen Haarschnitt und das Tattoo auf Ihrem Rücken. Ich habe Ihnen gezeigt, was Sie sehen wollten, deshalb wäre es doch nur fair, wenn Sie den Gefallen erwiderten. Genauer gesagt: So lauten die Regeln in diesem Spiel.«
    Ganz langsam beugte Jim sich vor, die hellen Augen tot wie Stein. »Wenn ich Ihnen irgendetwas erzählen würde, dann müsste ich Sie töten, Vin. Und das würde uns doch beiden den Spaß verderben.«
    Dann war das auf dem Rücken also nicht einfach nur irgendein Motiv, das Heron in einem verlausten Tattoo-Studio in der Innenstadt gesehen und sich in die Haut hatte ritzen lassen, weil er es cool fand. Der Kerl war echt.
    »Sie machen mich verflucht neugierig«, murmelte Vin.
    »Das sollten Sie abstellen.«
    »Tut mir leid, mein Freund. Ich bin ein hartnäckiger alter Sack. Nur damit Sie nicht glauben, ich hätte den ganzen Scheiß, den Sie hier anglotzen, im Lotto gewonnen.«
    Einen Augenblick sagte keiner der beiden etwas, dann verzog sich Jims Gesicht zu einem Lächeln. »Dann soll ich also glauben, dass Sie Eier in der Hose haben.«
    »Das können Sie ruhig glauben, Mann. Und zwar so groß wie Kirchenglocken.«
    Jim lehnte sich zurück. »So, so. Und warum hocken Sie dann auf diesem Verlobungsring und kriegen die Kurve nicht?«
    Vin verengte die Augen, Wut flackerte in ihm auf. »Sie möchten wissen, warum?«
    »Ja. Sie ist eine irrsinnig tolle Frau, und sie sieht Sie an, als wären Sie ein Gott.«
    Vin legte den Kopf schief und sprach aus, was ihm seit dem vorherigen

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