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Fallen Angels 01 - Die Ankunft

Titel: Fallen Angels 01 - Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Blausäure, Anthrax, Tetrodoxin, Rizin, Quecksilber, Morphium, Heroin wie auch einige der neuen synthetischen Nervenkampfstoffe verwendet. Er hatte das Zeug injiziert, ins Essen gemischt, auf Türklinken gestäubt, auf Post gesprüht, alle möglichen Arten von Speisen, Getränken und Medikamenten damit verunreinigt. Und das war, bevor er so richtig kreativ geworden war.
    O ja, darin war er genauso gut wie mit einem Messer oder einer Pistole oder mit den bloßen Händen. Was diPietro natürlich nicht erfahren musste.
    »Sie haben nicht zufällig ein Bier da?«, fragte er mit einem Blick auf die ganzen edlen Schnapsflaschen.
    »Ich hab das neue Dogfish. Das ist fantastisch.«
    An sich hatte Jim an ein stinknormales Budweiser gedacht, und Gott allein mochte wissen, was das für ein Zeug sein sollte - weder Hunde noch Fische wollte man doch eigentlich mit Hopfen zusammenbrauen. Aber egal. »Klingt gut.«
    DiPietro stellte zwei hohe Gläser heraus und öffnete eine Tür, die sich als Minikühlschrank entpuppte. Er holte zwei Flaschen heraus, drehte die Deckel ab und goss ein dunkles Bier ein, dessen Schaum so weiß war, dass er wie Gischt aussah.
    »Ich glaube, das wird Ihnen schmecken.«
    Jim nahm eines der beiden Gläser und eine kleine Leinenserviette mit den Initialen V.S.dP . entgegen. Ein Schluck, und das Einzige, was er sagen konnte, war: »Verdammt.«
    »Gut, oder?« DiPietro trank und hielt dann das Bier gegen das Licht, als wollte er sein Wesen ergründen. »Das ist das allerbeste.«
    »Himmlisch.« Jim genoss, was da über seine Zunge floss, und betrachtete den ganzen Luxus um sich herum mit vollkommen neuen Augen. Vielleicht hatte es doch was für sich, reich zu sein. »Das ist wirklich ein Wahnsinnsschuppen.«
    »Das Haus am Fluss wird noch großartiger.«
    Jim spazierte zu der Glasfront und beugte sich leicht vor. »Aber warum wollen Sie hier wegziehen?«
    »Weil das neue noch besser wird.«
    Ein unaufdringliches Klingeln wie von einer Türglocke ertönte, und Jim warf einen Blick auf das Telefon.
    Vin wandte ebenfalls den Kopf. »Das ist mein Geschäftsanschluss, und ich muss auch drangehen.« Mit dem Bier in der Hand steuerte er auf eine Tür auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes zu. »Fühlen Sie sich wie zu Hause. Ich bin gleich wieder da.«
    Als der Kerl weg war, kicherte Jim in sich hinein. Wie zu Hause? Hier? Nee, klar. Er kam sich vor wie bei einem dieser Kinderrätsel, wo man die Gegenstände im Bild finden musste, die nicht dazugehörten: Möhre, Gurke, Apfel, Zucchini. Antwort: Apfel. Seidensofa, edler Teppich, Bauarbeiter, Kristallkaraffe. Antwort: Na, was wohl.
    »Hallo.«
    Jim schloss die Augen. Ihre Stimme klang nach wie vor wunderschön. »Hallo.«
    »Ich …«
    Jim schnellte herum und stellte ohne Überraschung fest, dass ihre Augen immer noch traurig blickten.
    Da sie sichtlich nach Worten rang, hielt er eine Hand hoch. »Du musst nichts erklären.«
    »Ich … ich hab so etwas wie letzte Nacht noch nie getan. Ich wollte nur …«
    »Jemanden, der so wenig wie möglich mit ihm zu tun hatte?« Er machte eine beschwichtigende Geste, da sie sichtlich kurz davor stand, die Fassung zu verlieren. »Ach, Mist … nicht weinen, bitte.«
    Er stellte das Bier, das diPietro ihm eingeschenkt hatte, ab und ging mit der Serviette auf sie zu. Gern hätte er ihr damit selbst die Tränen abgetupft, aber er wollte ihre Schminke nicht verschmieren.
    Devinas Hand zitterte, als sie annahm, was er ihr darbot. »Ich werde es ihm nicht erzählen. Niemals.«
    »Von mir wird er auch nichts erfahren.«
    »Danke.« Ihr Blick schweifte zu dem Telefon, an dem ein Licht neben dem Etikett »Büro« leuchtete. »Ich liebe ihn. Wirklich … es ist nur - er ist kompliziert. Er ist ein komplizierter Mann, und ich weiß, dass ich ihm auf seine spezielle Art viel bedeute, aber manchmal fühle ich mich einfach unsichtbar. Und du hast mich wahrgenommen.«
    Ja, das hatte er. Das war nicht zu bestreiten.
    »Aber die Wahrheit ist«, murmelte sie, »obwohl ich das mit dir nicht hätte machen dürfen, bereue ich es nicht.«
    Da war er sich nicht so sicher, so wie sie ihn nun ansah; als wartete sie auf einen klugen Spruch oder … Absolution. Was er ihr wirklich nicht geben konnte. Er selbst hatte noch nie eine Beziehung gehabt, daher konnte er in dieser Sache schlecht gute Ratschläge erteilen; und er kannte nur One-Night-Stands, weswegen das, was für sie möglicherweise unerhört war, für ihn die einzige sexuelle Erfahrung

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