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Fallen Angels 01 - Die Ankunft

Titel: Fallen Angels 01 - Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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gegenüber. »Unterhalten wir uns. Ich meine, ich weiß, dass Sie unbedingt was zu essen wollten … aber das ist nicht alles, oder?«
    Heron stellte das Tablett ab, setzte sich aber nicht, sondern trat ans Fenster und blickte auf Caldwell hinab.
    In der Stille lehnte Vin sich wieder in seinem Lederthron zurück und musterte seinen »Gast«. Der Bastard hatte ein Kinn wie ein Kantholz, hart und gerade, und er ließ sich nicht in die Karten sehen. Seine Miene verriet absolut nichts. Was darauf hindeutete, dass ihr Gesprächsthema sie in dunkle und heikle Bereiche führen würde.
    Vin spielte mit einem goldenen Füller und wartete auf die Forderung, ohne sich groß Sorgen um dunkel oder heikel zu machen. Den Großteil seines Geldes hatte er im Baugewerbe verdient, aber angefangen hatte er nicht im legalen Land der Bretter und Nägel - und seine Kontakte zur Schwarzmarktszene von Caldwell waren immer noch gut.
    »Lassen Sie sich Zeit, Jim. Nach Geld fragt es sich leichter als nach … anderen Dingen.« Er lächelte knapp. »Möchten Sie vielleicht zufällig etwas, das es nicht unbedingt im nächsten Kaufhaus gibt?«
    Herons Augenbraue zuckte, aber mehr war ihm nicht anzumerken, während er weiterhin die Lichter der Stadt absuchte. »Wovon genau reden Sie eigentlich?«
    »Was genau wollen Sie eigentlich?«
    Jim antwortete nicht sofort. »Ich muss mehr über Sie erfahren.«
    Vin rutschte auf die Sesselkante vor, er war nicht sicher, ob er richtig gehört hatte. »Wie - mehr erfahren?«
    Heron wandte den Kopf und sah auf den Boden. »Sie stehen kurz vor einer Entscheidung. Es geht um etwas Wichtiges. Stimmt doch.«
    Vins Blick schnellte zu der schwarzen Samtschachtel, die er vorhin versteckt hatte.
    »Was ist da drin?«, wollte Heron wissen.
    »Geht Sie nichts an.«
    »Ein Ring?«
    Vin fluchte und verstaute das Schmuckstück von Reinhardt in einer Schublade. Allmählich riss ihm der Geduldsfaden. »So, jetzt mal Schluss mit dem ganzen Quatsch, was wollen Sie wirklich? Ganz bestimmt kein Abendessen, und ganz bestimmt nicht mich kennen lernen. Gehen Sie doch einfach mal davon aus, dass es in dieser Stadt nichts gibt, was ich nicht besorgen kann, und dann bringen wir die Sache hinter uns. Was verdammt noch mal wollen Sie?«
    Die sanften Worte, die er zur Antwort bekam, klangen dermaßen falsch: »Es geht nicht um das, was ich will, sondern um das, was ich tun werde. Ich bin hier, um Ihre Seele zu retten.«
    Vin runzelte die Stirn … und brach dann in schallendes Gelächter aus. Dieser Spaßvogel mit dem Sensenmann-Tattoo auf dem Rücken und dem Werkzeuggürtel wollte ihn retten? Klar, logisch.
    Und PS: Vins »Seele« war gar nicht am Ertrinken.
    Als Vin eine kurze Pause einlegte, um ein bisschen durchzuatmen, sagte Heron: »Genau so hab ich auch reagiert.«
    »Auf was?« Vin rieb sich das Gesicht.
    »Sagen wir einfach mal: auf den Auftrag.«
    »Sind Sie so ein religiöser Fanatiker?«
    »Nö.« Endlich kam Heron zurück vom Fenster und setzte sich auf den Stuhl, die Knie ließ er zur Seite fallen, die Hände ruhten locker auf den Oberschenkeln. »Darf ich Sie mal was fragen?«
    »Klar doch, warum nicht.« Unwillkürlich nahm Vin die gleiche Haltung ein wie Heron, lehnte sich zurück und entspannte sich. Inzwischen war die ganze Angelegenheit so schräg, dass er allmählich glaubte, es war sowieso alles egal. »Was möchten Sie wissen?«
    Heron sah sich zwischen den Originalausgaben und echten Gemälden um. »Wozu brauchen Sie das ganze Zeug hier? Ich will jetzt nicht stänkern, aber ich werde niemals so leben, deshalb interessiert mich einfach nur, warum jemand so was braucht.«
    Vin war versucht, die Frage einfach zu ignorieren, und später würde er sich tatsächlich fragen, warum er es nicht getan hatte. Aber aus irgendeinem Grund antwortete er wahrheitsgemäß.
    »Das Zeug hält mich am Boden, es erdet mich. Schöne Dinge geben mir Sicherheit.« Sobald die Worte heraus waren, wollte er sie zurücknehmen. »Ich meine … Scheiße, keine Ahnung. Ich komme nicht aus einer reichen Familie. Ich war einfach nur ein kleiner Italiener drüben auf der Nordseite der Stadt, und meine Eltern sind immer gerade so über die Runden gekommen. Ich habe mich hochgearbeitet, weil ich viel mehr erreichen wollte.«
    »Tja, jetzt sind Sie sehr weit oben.« Heron schielte nach den Computern. »Also müssen Sie wohl viel arbeiten.«
    »Ständig.«
    »Das bedeutet wohl, dass Sie sich diesen Irrsinnsausblick sauer verdient haben.«
    Vin drehte

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