Fallen Angels 01 - Die Ankunft
darstellte.
Eines war allerdings klar: Als diese sensationelle Frau ihn mit ihren dunklen, leuchtenden Augen ansah, konnte er die Liebe, die sie für den Mann an ihrer Seite empfand, darin lesen; ihre Gefühle entsprangen tief aus ihrem Herzen, sie strahlte die Liebe aus.
Mann, Vin diPietro war ein totaler Vollidiot, dass er das hier gerade vermasselte.
Jim hob die Hand und wischte ihr eine Träne ab. »Jetzt hör mal. Du wirst einfach vergessen, dass das je passiert ist. Du wirst es in eine Schublade sperren und nie wieder daran denken, okay? Solange du dich nicht daran erinnerst, ist es nicht real. Es ist nie passiert.«
Sie schniefte ein bisschen. »Ist gut.«
»So ist es brav.« Jim strich ihr eine seidige Haarsträhne hinters Ohr. »Und mach dir keine Gedanken, alles wird gut.«
»Woher willst du das wissen?«
In dem Moment dämmerte es ihm. Vielleicht war das Vins Weggabelung - genau diese Frau hier vor ihm, die ihn lieben wollte, die auf eine Chance hoffte, aber die Verbindung zu ihm zu verlieren drohte. Wenn der Kerl nur erkennen könnte, was er besaß - und zwar keine Häuser und Autos oder Statuen und Teppiche, sondern das, was wirklich zählte -, dann würde er vielleicht sein Leben und seine Seele umkrempeln.
Devina betupfte eine ihrer Tränen. »Ich glaube allmählich nicht mehr daran, fürchte ich.«
»Das solltest du aber.« Jim holte tief Luft. »Weil ich dafür sorgen werde.«
»Oh Gott, du bringst mich noch mehr zum Weinen.« Devina lachte und drückte seine Hand. »Aber vielen, vielen Dank.«
Gottverflucht … diese Augen gaben ihm das Gefühl, als hätte Devina direkt durch seine Rippen gegriffen und sein Herz in ihre zarte Hand genommen.
»Dein Name«, flüsterte er. »Er passt zu dir.«
Eine zarte Röte flackerte in ihren Wangen auf. »In der Schule hab ich ihn gehasst. Ich wollte lieber eine Mary oder Julie oder etwas anderes Stinknormales sein.«
»Nein, er ist perfekt. Ich kann mir keinen besseren für dich vorstellen.« Jim schielte aufs Telefon und bemerkte, dass das Lämpchen aus war. »Er hat sein Gespräch beendet.«
Sie betupfte sich die Augen. »Ich muss furchtbar aussehen. Warte mal … ich bringe dir eine Platte Amuse-Gueule, die kannst du zu ihm ins Büro bringen, um ihn abzulenken, während ich mich wieder präsentabel mache.«
Also wartete er, bis sie wieder aus der Küche kam, und trank in der Zeit sein Bier aus. Wie zum Teufel er plötzlich in die Rolle des Amors geraten war, war ihm ein absolutes Rätsel.
Mann, wenn diese vier alten Knaben da oben auch nur daran dachten , ihm Flügel und eine Windel zu verpassen, während er seine Pfeile anlegte, dann würde er seinen Arbeitsvertrag aber noch mal neu verhandeln. Und zwar nicht mit Worten.
Devina kehrte mit einem Silbertablett voller kleiner Häppchen zurück. »Das Büro ist da hinten. Ich hole euch beide dann, wenn ich nicht mehr so verheult aussehe.«
»Geht klar.« Jim nahm ihr das Essen ab, bereit, den Kellner zu spielen und diPietro zu babysitten. »Ich halte ihn dort fest.«
»Danke. Für alles.«
Bevor er noch zu viel sagte, nickte Jim und machte sich auf den Weg. Er trug das Tablett mit beiden Händen durch ausgedehnte Räumlichkeiten. Als er das Büro erreichte, stand die Tür offen, und diPietro saß an einem riesigen Schreibtisch mit Marmorplatte, auf dem sich diverse Computer tummelten. Doch auf die war sein Blick nicht gerichtet; sondern auf die Fensterfront und den glitzernden Ausblick.
Etwas Kleines, Schwarzes war in seiner Faust verborgen.
Jim klopfte an den Türrahmen. »Ich habe hier eine kleine Gaumenfreude.«
Vin wirbelte mit dem Stuhl herum und versteckte die Schmuckschachtel mit dem Ring neben dem Telefon. In der Türöffnung stand Heron, aber er gab einen unglaubwürdigen Kellner ab, und zwar nicht nur wegen des Flanellhemds und der Jeans. Er war einfach nicht der Typ Mann, der andere bediente.
»Sprechen Sie Französisch?«, murmelte Vin im Aufstehen und deutete mit dem Kopf auf die Amouse-Gueule.
»Sie hat mir verraten, was das heißt.«
»Ach so.« Vin stand auf und kam auf ihn zu. »Devina ist eine großartige Köchin.«
»Mhm.«
»Haben Sie schon eins probiert?«
»Nee, ich bin jetzt mal nach den Düften aus der Küche gegangen.«
Beide nahmen sie einen gefüllten Champignon. Und ein winziges Sandwich mit papierdünner Tomatenscheibe und Basilikumblatt. Und dann einen flachen Löffel Kaviar mit Porree.
»Setzen Sie sich doch.« Vin deutete mit dem Kopf auf den Stuhl
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