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Fallen Angels 01 - Die Ankunft

Titel: Fallen Angels 01 - Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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wenn ihr beiden zurück ins Büro geht, während ich die Küche aufräume?« Sie schüttelte den Kopf, bevor Jim ihr seine Hilfe anbieten konnte. »Dauert nur eine Minute. Nein, im Ernst … lasst mich nur machen. Ihr beiden unterhaltet euch.«
    »Danke für das Essen«, sagte Jim und erhob sich. »So gut habe ich schon ewig nicht mehr gegessen.«
    »Das kann ich nur unterschreiben«, murmelte Vin und warf seine Serviette auf den Tisch.
    Im Büro trat Vin wieder zu der Bar in der Ecke. »Sie ist eine super Köchin, oder nicht?«
    »Doch.«
    »Brandy?«
    »Nein, danke.« Jim wanderte durchs Zimmer, betrachtete die ledergebundenen Bücher in den Regalen und die Gemälde, die Zeichnungen und gerahmten Briefmarken. »Dann bauen Sie also auch oben in Kanada?«
    »Sehr viel sogar.«
    Vin goss sich etwas in ein großes Glas und setzte sich an seinen Schreibtisch. Mit der einen Hand ließ er den Brandy im Schwenker kreisen, mit der anderen bewegte er eine drahtlose Maus. Seine Miene erhellte sich, als der Bildschirmschoner verschwand.
    Vor dem Gemälde, das Vin angestarrt hatte, als er über Devina nachdachte, blieb Jim stehen. Es zeigte ein Pferd … also mehr oder weniger. »Hat der Maler hier viel Acid geschluckt?«
    »Das ist ein Chagall«, sagte Vin.
    »Nichts für ungut, aber das ist seltsam.«
    Vin lachte, stellte sich neben ihn und betrachtete das Kunstwerk - oder den Müll, je nach Geschmack - mit feierlicher Würdigung. »Das ist noch relativ neu. Ich habe es an dem Abend gekauft, als ich Devina kennenlernte. Mein Gott, wie lange habe ich das schon nicht mehr angeschaut. Erinnert mich an eine Traumlandschaft.«
    Jim dachte an das Leben, das der Mann führen musste. Arbeit, Arbeit, Arbeit … heimkommen … den ganzen teuren Kram gar nicht sehen, den er besaß.
    »Nehmen Sie Ihre Freundin wahr?«, fragte Jim unvermittelt.
    Vin runzelte die Stirn und nahm einen Schluck Brandy.
    Auch eine Antwort.
    »Geht mich ja nichts an«, murmelte Jim. »Aber sie nimmt Sie tatsächlich wahr. Sie sind ein Glückspilz.«
    Vin zog die Augenbrauen erneut zusammen, und in der ausgedehnten Stille ahnte Jim, dass seine Zeit langsam knapp wurde. Es konnte gut passieren, dass er in fünfzehn oder zwanzig Minuten hinauskomplimentiert werden würde, und wenn er auch glaubte, Vins Problem identifiziert zu haben, so war er doch noch weit entfernt von der Ziellinie, um es mal so auszudrücken.
    Der kleine Fernseher in seinem Zimmer im Krankenhaus und die beiden TV-Köche, die ihm diese grauenhafte Einladung zum Abendessen eingebrockt hatten, fielen ihm wieder ein.
    »Äh … haben Sie hier zufällig einen Fernseher?«, fragte er.
    Vin blinzelte und verlor seinen abwesenden Blick. »Und was für einen. Sehen Sie sich das an.«
    Er stand auf, nahm eine Fernbedienung und ging damit Knöpfe drückend um den Schreibtisch herum. Auf einmal teilten sich die Regale an der gegenüberliegenden Wand, und ein Flachbildschirm von der Größe eines Doppelbettes kam zum Vorschein.
    »Sie lieben Ihr Spielzeug, was?«, meinte Jim lachend.
    »O ja, da will ich mal nicht lügen.«
    Beide setzten sie sich auf die Stühle vor dem Schreibtisch. Während Vin mit den Knöpfen spielte und die Programme durchzappte, betete Jim im Geiste um einen geheimen Hinweis aus einer Sendung und kam sich dabei gleichzeitig vollkommen schizo vor. Ausgerechnet vom Fernsehen erhoffte er sich Anleitung? Demnächst würde er sich wahrscheinlich noch einbilden, dass jeder seiner Schritte von Satelliten verfolgt wurde.
    Äh, Moment mal … das hatten wir ja schon.
    Auf dem flackernden Bildschirm erhaschte er Fetzen einzelner Sendungen: Wer wird Millionär? Das hatte Vin definitiv längst geschafft. Lost ? Tja, da waren sie schon zwei - wobei nur Jim es erkannt hatte. Hör mal, wer da hämmert? Das passte zu beiden wie die Faust aufs Auge, war aber nicht unbedingt eine welterschütternde Neuigkeit.
    Das Bild blieb bei Leonardo DiCaprio in irgendeinem Kostümfilm hängen.
    »Dieses Jahr kommt ein noch besseres Modell auf den Markt«, sagte Vin und legte die Fernbedienung beiseite. »Der kommt dann ins neue Haus.«
    Jim versuchte nachzuvollziehen, was in der Szene passierte, aber man sah nur Leo in einem Renaissance-Fummel neben einer Frau in ähnlicher Garderobe.
    Shit, das war keine Hilfe.
    »Jim, ich möchte ganz ehrlich sein.« Vin sah ihn mit seinen kühlen Augen direkt an. »Ich weiß nicht, was zum Henker Sie hier im Schilde führen, aber aus irgendeinem Grund mag ich

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