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Fallen Angels 01 - Die Ankunft

Titel: Fallen Angels 01 - Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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war.
    Marie-Terese blinzelte. »Ja, alles … in Ordnung.«
    »Was ist mit Ihrem Arm? Der Kerl hat ganz schön fest zugepackt.«
    Marie-Terese zog den Ärmel der Jacke hoch. »Sehen Sie?«
    Er beugte sich vor und … Seine Handfläche fühlte sich warm an, als sie sich um ihr Gelenk schlang. Warm und sanft. Nicht aggressiv. Nicht aufdringlich. Nicht … besitzergreifend.
    Gütig.
    Unvermittelt hörte sie wieder die Stimme dieses Jungen in ihrem Kopf. Du bist keine Frau .
    Der boshafte Spruch hatte grausam sein, hatte verletzen sollen, und das hatte er auch … aber hauptsächlich deswegen, weil das inzwischen ihrem eigenen Gefühl entsprach. Sie war keine Frau. Kein … gar nichts. Nur leer.
    Marie-Terese entzog sich der Berührung des Fremden und zog den Ärmel wieder herunter. Mit seinem Mitgefühl kam sie nicht zurecht. Auf eine seltsame Art und Weise war es schwerer zu ertragen als die Beleidigung.
    »Sie werden da einen blauen Fleck bekommen«, bemerkte er leise.
    Was machte sie hier eigentlich? Ach … genau. Waschlappen. Verarzten. »Setzen Sie sich. Ich bin gleich wieder da.«
    Aus dem Duschraum holte sie ein weißes Handtuch vom Stapel, dazu eine kleine Schüssel. Sie ließ das Wasser laufen, bis es warm wurde, und während sie wartete, betrachtete sie sich selbst im Spiegel. Ihre Augen waren geweitet und hatten einen leicht verstörten Ausdruck, aber nicht wegen der beiden, die sich so grob und respektlos benommen hatten. Es lag an dem Boxer mit den sanften Händen, der da draußen auf dem Hocker saß … der aussah wie ein Anwalt, aber kämpfte wie Óscar de la Hoya.
    Als sie zurückkehrte, war sie etwas ruhiger. Allerdings nur, bis sie seinem Blick begegnete. Er starrte sie an, als müsste er ihr Erscheinungsbild in seinen Körper aufsaugen, und das Beklemmende daran war nicht, wie er sie betrachtete, sondern wie sie sich dabei fühlte.
    Nicht ganz so leer wie zuvor.
    »Haben Sie sich Ihr Gesicht angesehen?«, fragte sie, nur um etwas zu sagen.
    Er schüttelte den Kopf, es interessierte ihn offenbar einfach nicht genug, um sich von ihr ab- und dem Spiegel zuzuwenden.
    Marie-Terese stellte die Schüssel ab und zog sich Latexhandschuhe über, bevor sie dicht neben ihn trat und den Waschlappen ins Wasser tauchte. »Sie haben eine Platzwunde auf der Wange.«
    »Ach.«
    »Vorsicht, das tut jetzt weh.«
    Er zuckte nicht, als sie die Verletzung berührte.
    Tupf … tupf … tupf … Dann wieder in die Schüssel, ein leises Plätschern, als sie den Lappen auswrang. Tupf … tupf …
    Er schloss die Augen und öffnete die Lippen, seine Brust hob und senkte sich gleichmäßig. Von nahem konnte sie die Bartstoppeln auf seinem kantigen Kiefer und jede seiner langen, schwarzen Wimpern sowie das ganze gepflegte, dichte Haar erkennen. Auf der rechten Seite hatte er mal ein Ohrloch gehabt, aber man sah, dass er schon seit Jahren nichts mehr darin getragen hatte.
    »Wie heißen Sie?«, fragte er mit kehliger Stimme. Normalerweise sagte sie Freiern nie ihren echten Namen, aber andererseits war er ja kein Freier. Wenn er nicht im richtigen Moment aufgetaucht wäre, dann hätte das wirklich unschön für sie ausgehen können: Trez nicht da, die Türsteher am Vordereingang mit einer Schlägerei beschäftigt, und der Flur führte durch die Hintertür direkt auf den Parkplatz. In null Komma nichts hätten diese beiden stiernackigen College-Typen sie in ein Auto zerren und …
    »Sie haben Blut auf dem Hemd«, sagte sie und tauchte erneut den Waschlappen in die Schüssel.
    Ganz tolle Konversation machst du da , dachte sie.
    Seine Lider hoben sich, aber er sah nicht an sich herab. Sondern sah sie an. »Ich habe noch andere Hemden.«
    »Das kann ich mir vorstellen.«
    Er zog die Stirn in Falten. »Passiert Ihnen so etwas öfter?«
    Bei jedem anderen hätte sie die Frage mit einem raschen »Natürlich nicht« abgetan, aber in Anbetracht dessen, was er da draußen für sie getan hatte, verdiente er doch etwas Ehrlichkeit, fand sie.
    »Sind Sie vielleicht ein verdeckter Ermittler?«, murmelte sie. »Nicht, dass Sie mir das erzählen würden, aber fragen muss ich.«
    Er tastete nach der Brusttasche seiner Jacke und zog eine Karte heraus. »Keine Sorge, ich bin bestimmt kein Bulle. Ich bin zwar nicht mehr so illegal unterwegs wie früher einmal, aber für eine Dienstmarke käme ich nicht infrage, selbst wenn ich eine wollte. So paradox das ist: Sie können mir also vertrauen.«
    Auf der Karte las sie: DiPietro Group . Adresse hier in

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